TECHNIK | Ausprobiert Reifen sollten mit einem hochwertigen Pannenschutz ausgestat- tet sein. Das erhöht das Gewicht, erspart aber ärgerliche Fahrtunter- brechungen. Breite Reifen, mit eher geringem Luftdruck gefahren, lassen das Rad satt auf dem Untergrund rollen und schlucken viele Unebenheiten. Welches Profil man wählt, hängt von der Reiseroute ab. Straßenreifen mit wenig Profil rollen leicht auf Asphalt, sie bieten aber kaum Traktion, sobald es auf unbefestigten Wegen weich und feucht wird. Dann sind Reifen mit zumindest an den Flanken ausge- prägten Stollen sinnvoll. An einem Regentag mit ungeeigneten Rei- fen durch Matsch und über feuchte Steine und rutschige Wurzeln zu schlingern, kann den Fahrspaß deutlich mindern. Gepäckträger Zwei Gepäcktaschen reichen häufig nicht aus, wenn es auf große Tour geht. Frontgepäckträger an der Gabel, auch Lowrider genannt, sind dann Pflicht. Reiseräder sollten entweder bereits ab Werk damit ausgerüstet sein oder aber zumindest die entsprechenden seitlichen Gewindeösen an der Gabel für eine ein- fache Montage haben. Lowrider tragen bis zu 15 Kilogramm Gepäck. Es ist sinnvoll, das nicht auszunutzen, denn die Lenkung wird sonst sehr träge. Aber großvolumiges Gepäck mit wenig Gewicht ist an der Front gut untergebracht, zum Beispiel Schlafsack und Isomatte. Der Großteil des Gepäcks wird hinten transportiert. Gepäckträger soll- ten deshalb mindestens 25 Kilogramm tragen können, besser mehr. Haftungsfrage: Das Reifenprofil sollte an die gewählte Strecke angepasst sein. Mit Gepäck beladene Gabeln schlagen leicht seitlich um. Ein Lenkeinschlagsbegrenzer verhindert, dass Leitungen überdehnt werden oder der Lenker gegen das Oberrohr schlägt. Außerdem lassen sich die Räder dann leichter tragen. Preise Hohe Belastung erfordert hohe Materialqualität – und die kostet Geld. Für gute Reiseräder muss man daher auch mehr in- vestieren als in ein Alltagsrad. Ab 2.000 Euro bekommt man taug- liche Modelle, besagt eine Faustregel. Dass es auch günstiger geht, zeigt Decathlon, auch wenn man bei dem Riverside-Rad aus dem Haus des französischen Sporthandels-Riesen an einigen Stellen Kompromisse machen muss. Nach oben sind – wie üblich – kaum Grenzen gesetzt. René Filippek RAHMEN/GABEL Chrom- Molybdän-Stahl GRÖSSEN Diamant 50, 54, 58, 62, 66/Trapez 47, 51, 55, 59 cm; Maßanfertigung möglich SCHALTUNG 30-Gang-Ketten- schaltung Shimano Deore XT BREMSEN Hydr. Scheiben bremse Shimano LAUFRÄDER 27,5 Zoll, Felgen Radiale X25, HRNabe Shimano Deore XT, VRNabe Nabendynamo Shimano Alfine, Reifen Schwalbe GOne Bite Evo 54 mm Breite GEPÄCKTRÄGER HR-Träger Tubus Logo, bis 40 kg (keine Kindersitze); Lowrider Tubus Duo, bis 15 kg BELEUCHTUNG LEDSchein werfer SON Edelux II, Rücklicht B&M Toplight Line plus SATTEL Brooks B17 Ledersattel DETAILS drei Flaschenhalter GEWICHT/ZUL. GESAMT- GEWICHT 17,3/180 kg (Trapez 160 kg) PREIS ab ca. 3.200 Euro, Testrad 4.529,50 Euro www.patria.net 28 A D F C R A D W E LT FAZIT Ein klassischer, gemuffter Stahlrahmen lässt die Herzen von Tradionalist:innen höher schlagen. Die Fahreigenschaften und die hohe Belast- barkeit machen das Kosmos auch in unwegsamem Gelände zum passenden Reisepartner. PATRIA KOSMOS Traditioneller Rahmenbau mit gemufften Stahlrahmen ist das Markenzeichen von Patria. Die Räder sind in Standardgrößen oder auf Maß erhältlich. Für Reisen hat der Hersteller mehrere Modelle im Programm. Das Kosmos ist auf hohe Belastung ausgelegt, bis zu 180 Kilo verträgt es (mit Trapezrahmen bis 160 kg). Damit können auch große und schwere Fahrer:innen mit viel Gepäck auf Tour gehen. Die 27,5-Zoll-Laufräder sind mit Stollenreifen bestückt, die auch auf weichem Untergrund sicheren Halt bieten. Dazu passt das wendige, aber nicht nervöse Fahrverhalten. So lässt sich das Rad einfach über einen mit Hindernissen gespickten Unter- grund steuern. Der breite gerade Lenker trägt seinen Teil dazu bei, dass man sich auf dem Kosmos an ein Mountainbike erinnert fühlt. Die Ausstattung des Testrads ist durchweg hochwertig. Schönes Detail sind die langen Schutzble- che, die Kleidung und Schuhe zuverlässig trocken und sauber halten. Die hoch- wertige Beleuchtung macht auch Nachtfahrten abseits beleuchteter Wege möglich. Im Patria-Konfigurator kann man die Ausstattung den eigenen Wün- schen entsprechend anpassen. Anstelle der vielseitigen 30-Gang-Kettenschal- tung sind auch eine Elfgang-Nabenschaltung, eine Rohloff-Nabenschaltung oder ein Pinion-Getriebe möglich. Der Ledersattel passt zum klassischen Cha- rakter des Fahrrads, braucht aber Pflege, um lange Freude zu machen. k e p p i l i F é n e R / C F D A , r e l l e t s r e H : s o t o F