ADFC-Magazin Radwelt 3.24

Inhalt 10 ADFC-Fahrradklima-Test 2024 Ab 1. September heißt es mitmachen und die Fahrradfreundlichkeit vor Ort bewerten! Die ADFC-Umfrage zum Radfahrklima ist eine der größten weltweit. TECHNIK 26 Ausprobiert: Neue Motoren Lightprodukte BEWEGEN 6 Rad+Recht Neues Straßenverkehrsrecht bald in Kraft 10 ADFC-Fahrradklima-Test 2024 Daumenwahl 12 ADFC will Jungen ADFC In den Startlöchern 14 Studie zu Klimaschutzpotenzial Radverkehr ist Klimaschutz 16 Radwelt-Ritzelbande Was bedeutet eigentlich Verkehrswende? In Deutschland sind heute rund 60 Prozent des öffentlichen Raums als Straßen und Parkplätze dem Auto gewidmet. Allerdings verändern sich die Standortfaktoren und wirtschaftlichen Bedingungen in Städten dramatisch. Dr. Stefan Carsten 18 Nachgefragt bei Dr. Stefan Carsten Öffentlicher Raum wird zum Standortfaktor 22 Neuigkeiten 4 A D F C R A D W E LT 32 gesehen+gefahren 35 Einblick: Vernetzung von Fahrrädern Ins Netz gegangen Beim Fahrrad gehen die digitalen Funktionen inzwi- schen weit über die Wegweisung hinaus. Vernetzte Fahrräder rufen im Notfall Hilfe, geben Wartungshin- weise, sorgen für Diebstahlschutz und kommunizieren künftig vielleicht mit anderen Verkehrsmitteln, um die Sicherheit zu erhöhen!“ René Filippek, Redakteur und Fahrradexperte REISEN 42 Radfernweg Berlin-Kopenhagen Vom Brandenburger Tor zur Meerjungfrau 46 Touren+Tipps Vielfalt im Saarland 48 Reisenotizen DIALOG 3 Prolog 40 Blickwinkel/Marktplatz 50 Rätsel 51 Vorschau/Impressum KONTAKT Mo – Do: 9.00 – 17.30 Uhr Fr: 9.00 – 15.30 Uhr Telefon: 030/20 91 49 80 030/20 91 49 855 Fax: E-Mail: kontakt@adfc.de SERVICE Technikfragen techtalk@adfc.de Schöne Radtouren finden www.adfc-radtourismus.de Kontakt zum lokalen ADFC www.adfc.de/vorort Alles rund ums Rad www.adfc.de SOCIAL MEDIA https://twitter.com/ fahrradclub AllgemeinerDeutscher- Fahrrad-Club www.facebook.com/ @FahrradClub, www.instagram.com/ https://mastodon.social/ www.youtube.com/ c/ADFCeV/ adfc.de @ADFC NEWSLETTER DER NÄCHSTE NEWSLETTER KOMMT IM OKTOBER Alle ADFC-Mitglieder können unseren Newsletter kostenfrei abonnieren und werden so regelmäßig informiert. Haupt-, Familien- und Haushaltsmitglie- der können hier ihre eigene E-Mail-Adresse eintragen, um den Newsletter zu erhalten: www.adfc.de/mailadresse. Interessierte Nicht-Mitglieder nutzen www.adfc.de/newsletter. E-PAPER Archiviert sind die E-Paper der Radwelt im Mitgliederbereich auf www.adfc.de. Der Link zum aktuellen E-Paper kommt per E-Mail. Wechseln Sie hier zur digitalen Radwelt: www.adfc.de/e-paper.

StVG-Reform STRASSENVERKEHRSGESETZ UND STRASSENVERKEHRS- ORDNUNG Am 14. Juni 2024 haben Bundestag und Bundesrat endlich die Novelle des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) verabschiedet und damit neue Möglichkeiten zur fahrradfreundlichen Gestaltung von Kommunen geschaffen. REFORM VERABSCHIEDET Die StVG-Novelle wurde im November 2023 zunächst überra- schend im Bundesrat abgelehnt. Nach mehrmonatigen Ver- handlungen wurde im Juni ein Kompromiss erzielt. Im Kern ging es darum, die Ziele Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschutz sowie die städtebauliche Entwicklung im Gesetz zu verankern. So sollen Kommunen mehr Spielräume erhalten, zum Beispiel bei der Einrichtung von Fahrradstraßen, Busspuren und Fußgängerüberwe- gen oder Tempo 30-Zonen. ADFC brachte StVG-Reform ins Rollen Der ADFC hat sich seit Jahren für die Modernisierung stark gemacht und einen eigenen Gesetzentwurf eingebracht. Er begrüßt die Novelle als dringend notwendig, denn das alte Verkehrsrecht priorisierte Kraftfahrzeuge und verhinderte oft eine sinnvolle Umgestaltung der Kommunen zuguns- ten einer nachhaltigen Mobilität. ADFC- Bundesgeschäftsführerin Caroline Lodemann (Foto) sagt: „Es war höchste Zeit, dass das angestaubte Straßenverkehrsgesetz endlich in der komplexen Verkehrsrealität von heute ankommt und eine klima- und menschen- freundliche Gestaltung der Straßen ermöglicht. Mit der Reform werden Kommunen in der Lage sein, geschützte Radfahrstreifen, Fahrradstraßen und mehr Tempo 30 einzurichten und so zügig die zahl- losen Lücken im Radwegenetz zu schließen, ohne durch unsinnige Bürokratie ausgebremst zu werden.“ Nachbesserungen sind noch nötig Dass im neuen StVG ein klares Bekenntnis der Gesetzgebung zur „Vision Zero“ (keine Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr) fehlt, kritisiert der ADFC. Lodemann: „Die Sicherheit der ungeschützten Verkehrsteil- nehmenden – also von Kindern und Erwachsenen, die zu Fuß ge- hen oder mit dem Rad unterwegs sind – muss höchste Priorität im Verkehrsrecht haben.“ StVO ebenfalls überarbeitet Damit das Potenzial des neuen Straßenverkehrsgesetzes genutzt werden kann, wurde auch die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) reformiert. Der ADFC begrüßt, dass es Kommunen durch die Reform leichter haben, sichere Rad- fahrstreifen und Fahrradabstellanlagen einzurichten. Lodemann: „Wenn man genau hinschaut, bevorzugt die StVO weiter den Auto- verkehr. Beispielsweise bleibt Tempo 30 ein verwirrender Flicken- teppich. Das bringt nur stellenweise zusätzliche Sicherheit für Men- schen, die zu Fuß, mit dem Rollstuhl oder dem Fahrrad unterwegs sind. Die Sicherheit hat nach der neuen StVO nun Vorrang vor der Leichtigkeit, das begrüßen wir, aber es fehlt ein klares Bekenntnis zur Vision Zero. Die Chance auf eine echte Verkehrswende-Novelle wurde leider verpasst.“ Durch das neue Antragsrecht können Gemeindevertretungen die Initiative für neue Radverkehrsanlagen ergreifen. „Jetzt kommt es natürlich darauf an, dass die Gemeinden und Behörden die neu- en Optionen auch tatsächlich nutzen“, so Lodemann weiter. Die ge- änderte Straßenverkehrs-Ordnung wird voraussichtlich in einigen Wochen in Kraft treten. Geschützte Radfahrstreifen können nun leichter eingerichtet werden. Auch Fahrradstraßen können Gemeinden künftig einfacher umsetzen. r a b k c e D k r i D / C F D A W g n a g f l o W / C F D A , : s o t o F A D F C R A D W E LT 5

BEWEGEN | Rad+Recht ÄNDERUNGEN BEIM StVG UND BEI DER StVO Vor einem Jahr stellte die Radwelt 3.2023 Entwür- fe zu Änderungen des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) und der Straßen- verkehrs-Ordnung (StVO) vor – auf die der ADFC jahrelang hingearbeitet hatte. Am 5. Juli 2024 schloss der Bundesrat mit seiner Zustimmung zur Änderung der StVO die Reform des Straßenverkehrsrechts vorerst ab. „Rechtsverordnungen […] können auch erlassen werden zur Verbesserung des Schutzes der Umwelt, darunter des Klima- schutzes, zum Schutz der Gesundheit oder zur Unterstützung der städtebaulichen Entwicklung, soweit sie nicht bereits nach Absatz 4 erlassen werden können. [...] Die nach Satz 1 erlasse- nen Rechtsverordnungen und auf ihnen beruhenden Anordnun- gen müssen neben der Verbesserung des Schutzes der Um- welt, des Schutzes der Gesundheit oder der Unterstützung der städtebaulichen Entwicklung die Leichtigkeit des Verkehrs be- rücksichtigen und dürfen die Sicherheit nicht beeinträchtigen.“ Der ADFC begrüßt, dass die Verkehrssicherheit mit dem Kompro- miss einen höheren Rang erhält als die Leichtigkeit. Er kritisiert aber weiterhin, dass die Anwendung der neuen Ziele Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschutz sowie Unterstützung der städtebau- lichen Entwicklung immer die Leichtigkeit des Verkehrs berück- sichtigen muss – und damit wie bisher praktisch den Kfz-Verkehr meint. 6 A D F C R A D W E LT NEUES STRASSENVERKEHRSRECHT BALD IN KRAFT Zuvor – im November 2023 – hatte der Bundesrat die vom Bundestag beschlossene Ergänzung des StVG überraschend abgelehnt. Nach einem halben Jahr mit Verhandlungen der Bundesländer fand im Vermittlungsausschuss folgender Vorschlag für einen neuen § 6 Abs. 4a StVG eine Mehrheit: Besondere örtliche Gefahrenlage entfällt Auf die neue Ermächtigung stützen sich Änderungen der StVO, die besonders dem Radverkehr nützen sollen. Im neuen § 45 Abs. 10 StVO werden sämtliche Einschränkungen des § 45 Abs. 9 StVO „hinsichtlich der Be- reitstellung angemessener Flächen für den fließenden und ruhenden Fahrradverkehr sowie für den Fußverkehr“ gestrichen, wenn die An- ordnung mit den neuen Zielen des StVG und der StVO begründet wird. Die Anforderung einer besonderen örtlichen Gefahrenlage für Be- schränkungen und Verbote des fließenden Verkehrs entfällt, ebenso der Nachweis der zwingenden Erforderlichkeit aufgrund besonderer Umstände, der sonst für alle Verkehrszeichen und Verkehrseinrich- tungen (z. B. für Sperrpfosten gegen Kraftfahrzeuge) gilt. Vortrag zum neuen Straßenverkehrsrecht +++ ADFC-Akademie: Was bringt das neue Straßenverkehrs- recht? Montag, 23. September, 18.30 bis 20.00 Uhr ADFC-Rechtsreferent Roland Huhn erklärt, was sich konkret ändert, wenn das neue Straßenverkehrsrecht in Kraft tritt und welche Chancen sich daraus für die verkehrspolitische Arbeit vor Ort ergeben. Die Teilnahme ist für ADFC-Mitglieder kosten- frei. Anmeldung: www.adfc.de/akademie i e h p a r g o t o h P r a b k c e D / C F D A , n u a r B p p i l i h P l u a P , r e t s r u W n e l l E / W B A E K - , h c i r t s e W d r a h r e G / C F D A : s o t o F

Rad+Recht Es war der ADFC, der die Reform des Straßenverkehrsgesetzes auf die politische Agenda gesetzt und 2019 einen ersten Gesetzentwurf dazu ausgearbeitet hat. Dass die Reform nun beschlossen ist, ist ein enormer Erfolg für den ADFC. Wir haben uns ein klares Bekenntnis zur Vision Zero erhofft – und dass Kommunen dort Tempo 30 anordnen können, wo sie es für notwendig halten, dennoch: Kommunen haben endlich mehr Möglichkeiten, sich fahrradfreundlich aufzustellen. Sarah Holczer, stellvertretende ADFC-Bundesvorsitzende Mit Verweis auf Sicherheit, Gesundheits- und Klimaschutz können Kommunen nun leichter Tempolimits, Extra-Spuren für Busse oder Flächen für Fuß- und Radverkehr anordnen. Tempo 30 vor Kindergärten, Schulen, Altenheimen, Kliniken oder Spielplätzen ist unbürokratischer umsetzbar. Tempo-30-Bereiche können innerhalb von 500 Metern verbunden werden. Die bescheidene Reform ist ein Kompromiss zwischen Bund, Ländern und z.T. sehr unterschiedlichen verkehrspolitischen Positionen. Winfried Hermann, Minister für Verkehr Baden-Württemberg Mehr Sicherheit im Straßenverkehr und endlich etwas Klima- und Umweltschutz im Verkehrsrecht. Das sind Pluspunkte. In der Praxis haben die Städte jetzt etwas mehr Spielraum, gerade dort, wo Kinder zu Kita, Schule oder Spielplätzen unterwegs sind. Und Radfahrstreifen und Busspuren können mit weniger Hürden als bisher eingerichtet werden. Der große Wurf fehlt aber immer noch, damit die Städte einfacher und flexibler stadtverträgliche Geschwindigkeiten festlegen können. Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister von Münster A D F C R A D W E LT 7 NEUES STRASSENVERKEHRSRECHT BALD IN KRAFT Lückenschluss reicht als Begründung Radverkehrsan- lagen zulasten des Kfz-Verkehrs sind künftig deutlich einfacher an- zulegen als aufgrund des bisherigen, nur örtlich begrenzt wirk- samen Ausnahmenkatalogs. Städte, die Fahrradstraßen oder Rad- fahrstreifen vor dem Verwaltungsgericht nicht durchsetzen konn- ten, weil keine überdurchschnittliche Zahl von Unfällen nachweis- bar war, können nun einen neuen Anlauf nehmen und als Begründung einen Lückenschluss in ihrem Radverkehrsnetz anfüh- ren – das reichte bislang nicht aus. Auch Sonderfahrstreifen für Linienbusse sind dank der neuen Ziele leichter einzurichten und die ganze Woche rund um die Uhr vom allgemeinen Kfz-Verkehr freizuhalten. Die häufig praktizierte Freigabe für alle zu verkehrsarmen Zeiten war schon bisher nicht zur Förderung der Leichtigkeit des Kfz-Verkehrs erforderlich und gefährdet nachts sowie am Wochenende den Radverkehr auf frei- gegebenen Busspuren. Einschränkung „angemessene Flächen“ Wie stark sich die Einschränkung „angemessene Flächen“ auswirken wird, wird die Rechtsprechung klären oder die neue Verwaltungsvor- schrift (VwV-StVO) vorgeben. Unangemessene behördliche Maß- nahmen verbietet bereits der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, der bei jedem staatlichen Eingriff zu beachten ist. Behörden sollten sich fragen, ob es angemessen ist, wenn der Erhalt weniger Kfz-

BEWEGEN | ADFC-Fahrradklima-Test DAUMEN- WAHL MITMACHEN BEIM ADFC-FAHRRADKLIMA-TEST 2024 Zum elften Mal möchte der ADFC wissen: Wie erleben Menschen das Radfahren bei sich vor Ort? Geht ihr Daumen nach oben oder nach unten? Radfahrende haben mit der Teilnahme am ADFC-Fahrradklima-Test wieder die Möglichkeit, die Radfahrverhältnisse vor Ort und diesmal auch das Miteinander im Straßenverkehr zu bewerten. Hartmut Genz ist ADFC-Mitglied aus dem Kreis Viersen und Der ADFC-Fahrradklima- lebt an der Grenze zum Radfahrparadies Niederlande. Er ge- nießt bei ADFC-geführten Radtouren nach Limburg und Gelderland die tolle Verkehrsinfrastruktur und auch die Landschaft entlang der Maas. Aber er sagt auch: „Sind wir wie- der zurück in Deutsch- land, beschweren sich die Radfahrenden oft über den Zustand der Wege hier – zu eng, zu holprig – und sie fragen sich: War- um können es die Hollän- der so viel besser?“ Test ist die größte Befragung zum Radfahren in Deutschland. Die Daten helfen nicht nur uns im ADFC, sondern werden zum Beispiel auch von Planungsbüros als Grundlage für Radverkehrskonzepte genutzt. Die Ergebnisse sind für Stadtverwaltungen und die Kommunalpolitik auch oft eine Anregung, wo sie etwas verbessern sollten. Besonders für Menschen in kleinen Kommunen ist der ADFC-Fahrradklima- Test manchmal die einzige Möglichkeit, eigene Forderungen für eine bessere Radinfrastruktur zu äußern und konkrete Verbesserungen zu erzielen. Konrad Krause, Geschäftsführer ADFC Sachsen ist Das ist nur eine Erfah- rung, die zeigt: In puncto Radinfrastruktur in Deutschland noch viel Luft nach oben – sowohl auf dem Land als auch in der Stadt. Neben vielen Aspekten, die das Rad- fahrerlebnis beeinflussen, steht 2024 das Miteinan- der aller Verkehrsteilneh- mer:innen im Fokus. Da- bei geht es konkret um die Gestaltung von Verkehrswegen und gegenseitige Rücksicht- nahme: Kommt es oft zu Konflikten zwischen verschiedenen Ver- kehrsteilnehmenden oder sind Wege so gestaltet, dass alle genü- gend Platz haben und sich sicher fühlen? Miteinander im Straßenverkehr im Fokus Das Mit- einander im Straßenverkehr hat besondere Bedeutung, sagt auch Susanne Bittner, die stellvertretende Vorsitzende des ADFC Hochtaunus: „Immer wieder gibt es Konflikte zwischen Menschen auf dem Rad, zu Fuß, mit Hund oder im Kraftfahr- zeug. Doch wo genug Raum vorhanden ist, läuft es besser. Die Teilnahme am ADFC-Fahrradklima- Test ermöglicht es Bürge- rinnen und Bürgern ihre Kommunalpolitik darüber zu informieren, wo beim Radfahren der Schuh drückt und wo es bereits gute Lösungen gibt.“ Die Erfahrungen der Menschen sind dabei oft nicht deckungsgleich, des- halb gilt: Je mehr Men- schen für einen Ort teilneh- men, desto lebensechter ist das Ergebnis des ADFC- Fahrradklima-Tests. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Wahrnehmung der Menschen, die regelmäßig vor Ort mit dem Rad fahren, und die der verkehrspolitisch Verantwortlichen oft nicht übereinstimmen. Deshalb fragt der ADFC parallel zum ADFC-Fahrradklima-Test erst- mals auch direkt in den Kommunen nach deren Mobilitätskonzepten . a k h c o t n e L / m o c o t o h p k c o t s I , t a v i r p , r u t n e g A l i r p A / C F D A : s o t o F 10 A D F C R A D W E LT

BEWEGEN | Junger ADFC Die ADFC- Arbeitsgruppe Junge Menschen. IN DEN STARTLÖCHERN ADFC WILL JUNGEN ADFC Der ADFC braucht einen Anlaufpunkt für junge Menschen, die sich fürs Fahrrad und die Verkehrswende engagieren wollen. Aus diesem Grund hat der ADFC die Arbeitsgruppe Junge Menschen eingesetzt und sie beauftragt, die Gründung des Jungen ADFC voranzubringen. Das Ziel: Der ADFC soll für Menschen zwischen zehn und 27 Jahren attraktiver werden, so- dass sie sich einfach und wirkungsvoll einbringen und für das Fahrrad sowie seine Förderung engagieren können. „Der ADFC versteht sich als Verein für alle, die Rad fahren oder Rad fahren wollen. Deswegen sollten auch Visionen, Ideen und Bedürfnisse junger Menschen Gehör finden. Es reicht aber nicht, junge Men- schen nur ‚mitzudenken‘ – wir brauchen diversere Perspektiven für einen ADFC für alle und Angebote von jungen Menschen für junge Menschen. Daher ist die Gründung des Jungen ADFC wich- tig für die Zukunft des ADFC“, sagt Vera Konrad. Sie leitet die AG Junge Menschen, in der sich etwa zehn Aktive zwischen 20 und 33 Jahren engagieren. Ein ADFC für alle Generationen Der ADFC will für junge Menschen attraktiver werden, damit er sich nachhaltig weiterent- wickeln kann. Im Fokus stehen die 16- bis 27-Jährigen, die sich für die Verkehrswende mit dem Rad im Mittelpunkt interessieren oder einfach gerne Rad fahren. Aktuell sind etwa 33 Prozent der Die AG lotet aus, wie der Junge ADFC entstehen kann. JUNGE MENSCHEN IM NETZWERK TREFFEN! Am ersten Dienstag im Monat um 20 Uhr treffen sich junge Men- schen aus dem ADFC online. Beim Netzwerktreffen werden aktu- elle Themen rund ums Rad diskutiert. Wer mitmachen will, muss kein ADFC-Mitglied sein. Termine und Zugangsdaten gibt es auf adfc.de/termine oder schick eine Mail mit deinen Kontaktdaten an junger@adfc.de. 12 A D F C R A D W E LT n o m o a S a k l i l e g n A : s o t o F

Bleib auf dem Laufenden Die AG Junge Menschen bietet eine Signal-Gruppe an und teilt hier aktuelle Infos. QR-Code scannen: Neumitglieder über 60 Jahre alt. Der Anteil der 16- bis 27-Jähri- gen im ADFC entspricht zwar in etwa ihrem Anteil an der deut- schen Bevölkerung – aber es haben sich von ca. 38.000 jungen Menschen im ADFC nur rund 2.000 selbst für eine Mitgliedschaft entschieden und sind nicht über ihre Familie Mitglied. „Wir müs- sen jetzt aktiv werden, um für die Zukunft abzusichern, dass im ADFC wirklich alle Generationen zusammenarbeiten. Mit einer Ju- gendorganisation schaffen wir eine Anlaufstelle im ADFC, wie sie auch Sportvereine oder Umweltverbände haben“, so Vera Konrad. Der Plan ist, dass auf der kommenden Bundeshauptversamm- lung im November eine Jugendorganisation in der ADFC-Satzung verankert wird. Ein notwendiger formaler Akt, damit im Frühjahr 2025 eine erste Bundesjugendversammlung stattfinden kann. Auf ihr können dann alle ADFC-Mitglieder unter 27 Jahren ein paritäti- sches Team aus Sprecher:innen für den Jungen ADFC wählen und mitbestimmen, welche Aktivitäten 2025 gestartet werden sollen. Stimmrecht haben alle jungen ADFC-Mitglieder ab zehn Jahre – da- mit zwei Jahre eher als im ADFC bisher üblich. Aus dem Team wird ein Mitglied ausgewählt, das im ADFC-Bundesvorstand mitarbeitet und die Interessen des Jungen ADFC vertritt. Netzwerke stärken und vor Ort aktiv werden Damit alle mitmachen können, findet die Bundesjugendversammlung hybrid statt: Wer Lust hat, andere zu treffen, an Workshops teilneh- men und sich aktiv einbringen möchte, ist ein ganzes Wochenende dabei. Und wer weniger Zeit hat, schaltet sich online dazu. Nach der Bundesjugendversammlung nimmt der Junge ADFC auf Bundesebene seine Arbeit auf. Damit auch er vor Ort stark wer- den und wirken kann, reichen fünf junge ADFC-Mitglieder aus, um eine eigene Gruppe zu gründen. Schon jetzt arbeitet die AG Junge Menschen daran, dass sich junge Menschen im ADFC vernetzen und regelmäßig austauschen können. Mit Erfolg: Immer mehr junge Aktive sind bei den Netzwerktref- fen (siehe Kasten) dabei und bringen sich in Vorständen ein, wie in Regensburg, Pfaffenhofen und Fürth oder in der Ortsgruppe Datteln im ADFC Recklinghausen. Erste Junge ADFC-Gruppen gibt es auch schon in Dreieich oder München, in Nürnberg oder Kiel läuft die Gründung. „Uns ist die Vernetzung auch deshalb so wichtig, damit wir junge Menschen finden, die für das Sprecher:innen-Team des Jungen ADFC kandidieren oder vor Ort Gruppen aufbauen“, sagt Vera Konrad und ergänzt: „Wenn du dich angesprochen fühlst, komm gerne zu unseren Online-Netzwerktreffen.“ Mehr auf www.adfc.de/junger-adfc Junger ADFC Junge Menschen sind hoch politisch und ein riesiges Potenzial für die verkehrspolitische Arbeit des ADFC. Wir müssen diese Kräfte bündeln und entschlossen anfangen. Anna Limbach (30) ist stellvertretende Vorsitzende des ADFC NRW. Die Verkehrswende ist mir ein wichtiges Anliegen, gleichzeitig sind mir viele Strukturen im ADC zu ‚alt‘. Da gibt mir der junge ADFC die Chance, etwas zu verändern. Tim Röber (28) betreibt einen Fahrradladen und ist im Vorstand des ADFC Bayreuth. Der Mangel an Angeboten und die mangelnde Attraktivität des ADFC für Jugendliche und junge Erwachsene hat mich selbst betroffen, deshalb möchte ich einen ADFC schaffen, in dem auch junge Menschen aktiv sind. Elija König (22) studiert in Karlsruhe und ist in der AG Junge Menschen aktiv. Mir ist wichtig, dass auch ältere ADFC- Mitglieder den Jungen ADFC kennen und junge Interessierte an ihn verweisen können, um sie für den ADFC zu gewinnen und auch zu halten. Vera Konrad (30) ist im Landesvorstand des ADFC Bayern und leitet die AG Junge Menschen. A D F C R A D W E LT 13

BEWEGEN | Studie RADVERKEHR IST KLIMASCHUTZ STUDIE ZUM KLIMASCHUTZPOTENZIAL DES RADVERKEHRS Der ADFC hat eine Studie zum Potenzial des Radverkehrs für den Klimaschutz in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Wird die Infrastruktur fürs Rad in drei Stufen ausgebaut, lässt sich der Radverkehr in Deutschland verdreifachen. So könnten 19 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr im Verkehrssektor eingespart werden. Verkehrsprognosen unterschätzen den Radverkehr immer , weil die „weichen“ Faktoren bei der Verkehrsmittelwahl wie Qualität der Infrastruktur, Stressfreiheit, Sicherheitsgefühl oder Komfort nicht berücksichtigt werden. Deshalb wollte der ADFC das wahre Potenzial des Radverkehrs für den Klimaschutz herausfinden und hat eine Potenzialanalyse beim Fraunhofer Insti- tut für System- und Innovationsforschung ISI in Auftrag gegeben. Die Studie stellt grundlegende Potenziale dar, gibt aber keine Prognosen ab. Sie berücksichtigt einen Zeithorizont bis 2035 und legt den Fokus auf alle Wege im Personenverkehr bis zu 30 Kilo- metern Länge. Sie ermittelt die möglichen Nutzungs- und Verlage- rungspotenziale des Radverkehrs (Modal Shift) und berechnet, wie viel CO2 eingespart werden kann, wenn der Radverkehr bundesweit umfassend ausgebaut und gefördert wird. 45 Prozent Radverkehr sind möglich Das Ergebnis: Deutschland könnte bis 2035 den Radverkehrsanteil von derzeit 13 auf 45 Prozent mehr als verdreifachen und die Verkehrsemissio- nen im Nahbereich (bis 30 km) um 34 Prozent reduzieren. 19 Millio- nen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr könnten eingespart werden, wenn Radwege hervorragend ausgebaut, gute Schnittstellen mit Bus und Bahn geschaffen und Kommunen fahrradfreundlich mit kurzen Wegen geplant würden. 14 A D F C R A D W E LT „Wir sind froh, nun den wissenschaftlichen Nach- weis dafür zu haben, dass unsere These stimmt: Deutschland kann bis 2035 ein weltweit führen- des ‚Fahrradland-Plus‘ werden, in dem die Menschen gerne und sicher fast die Hälfte der alltäglichen Wege auf dem Rad zurücklegen. Es ist erwiesen, dass das Fahrrad enormes Potenzial zur Verbesserung der Klimabilanz hat, da es ein Drittel der Verkehrsemissionen im Nahbereich einsparen kann“, sagt der ADFC-Bun- desvorsitzende Frank Masurat (Foto). Er stellte die Klimastudie Ende Mai 2024 mit Dr. Claus Doll vom Fraun- hofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI vor. Das Fahrradland-Plus-Modell Um das Potenzial des Radverkehrs vollständig ausschöpfen zu können, greift die Studie die Vision vom „Fahrradland Deutschland 2030“ aus dem Natio- nalen Radverkehrsplan 3.0 auf und entwickelt sie zum deutlich ambitionierteren „Fahrradland-Plus 2035“ weiter. Das Fahrrad- land Plus umfasst mehrere Ausbaustufen und differenziert nach Regionstypen. Wie groß das Potenzial des Radverkehrs ist, hängt vom regionalen Kontext ab. Deshalb prüft das Fahrradland-Plus- Modell, welche Potenziale in den Regionstypen Metropole, Regio- F r a b k c e D k r i D / C F D A s o t o , C F D A :

Ritzelbande Mach mit! KIDICAL MASS-AKTIONSTAGE Während im Mai und September der Aktionstage 2023 haben mehr als 230.000 Kinder, Ju- gendliche und ihre Familien in Deutschland bei rund 900 Aktionen für mehr und siche- ren Radverkehr demonstriert. Kidical Mass- Demos, Schulstraßen- und Fahrradbus-Ak- tionen zeigen, wie ihr euch selbstständig und sicher im Straßenverkehr auf dem Rad bewegen könnt. 2024 dabei sein: Kidical Mass-Aktionstage vom 16. September bis 27. Oktober! Auf der Internetseite kinderaufsrad.org gibt es alle Infos und Termine. Falls dein Ort nicht dabei ist, findet vielleicht etwas in deiner Nähe statt? Oder du organisierst zu- sammen mit deiner Schulklasse, deinen El- tern und Bekannten selbst eine Aktion. https://kinderaufsrad.org VVEERRKKEEHHRR WWEENNDDEENN WAS BEDEUTET EIGENTLICH VERKEHRSWENDE? Beim Stichwort Verkehr denkt man meist an Autos. Doch zum Verkehr gehören auch andere Verkehrsmittel wie Züge, U- und Straßenbahnen, Busse, Fahrräder oder unsere Füße. Mit ihnen kommen wir von einem Ort zum anderen. Wie kommst du zur Schule? Bist du zu Fuß mit anderen unter- wegs? Fährst du mit dem Fahrrad, Roller oder mit dem Bus? Fahren dich deine Eltern mit dem Auto zur Schule? Und was hat das mit dem Klima zu tun? Unsere Verkehrsmittelwahl entscheidet, ob wir unser Klima schützen oder schädigen. Aktuell sorgt der Straßenverkehr in Deutschland für zu vie- le Treibhausgase (CO2) und schädigt das Klima. Wie wollen wir uns in Zukunft fortbewegen? Um den Aus- stoß an schädlichem Treibhausgas zu verringern, brauchen wir die Ver- kehrswende: also eine Veränderung bei der Verkehrsmittelwahl – weg von vielen Autofahrten hin zu klimafreundlicheren Fortbewegungsmitteln. Doch das ist gar nicht so einfach: In der Vergangenheit wurden Stra- ßen und Städte so gebaut, wie es für den Autoverkehr gut war. Weil das Auto bevorzugt wurde, hast du auf deinem Schulweg oft keine sicheren und breiten Radwege oder es parken Autos auf dem Gehweg. Vielleicht ist dein Schulweg sogar so unsicher und gefährlich, dass dich deine Eltern mit dem Auto zur Schule bringen. Das ist eines der Probleme: Weil die Verkehrsinfrastruktur, also das Wege- und Straßennetz, auf das Auto ausgerichtet ist, fordern viele Men- schen die Verkehrswende. Sie wollen, dass die Infrastruktur grundlegend 16 A D F C R A D W E LT , l s i r a P o é v n a P l , C F D A , h c i r t s e W d r a h r e G / C F D A , r u t n e g A l i r p A / C F D A , r a b k c e D k r i D / C F D A : s o t o F i r o g z r o h i / . m o c o t o h p k c o t s I , r e n h t r ü F n a i t s i r h C / n e W i r u t n e g a s t ä t i l i b o M , n e h c n ü M C F D A

1 0 2 d n a l h c s t u e D 8 Etwas Statistik: So bewegt ihr euch BIS NEUN JAHRE: Ihr legt etwa 32 Prozent eurer Wege zu Fuß und elf Prozent mit dem Fahrrad zu- rück. Eure Eltern fahren euch etwa die Hälfte aller Wege mit dem Auto. 10 BIS 19 JAHRE: 19 Prozent eurer Wege fahrt ihr mit dem Fahrrad und 36 Prozent mit dem Auto, teilweise fahrt ihr es auch schon selbst. 23 Prozent der Wege legt ihr mit dem öffentlichen Nahverkehr zurück. Behaltet ihr diesen Mix als Erwachsene bei, könn- tet ihr den Anteil an Autowegstrecken (zurzeit bei Erwachsenen über 80 Prozent) deutlich senken! * i t ä t i l i e u Q * b o M n : e l l VVEERRKKEEHHRR WWEENNDDEENN Plan Velo – Fahrradstadt Paris: Durch den Ausbau der Rad- infrastruktur hat sich die Zahl der Radfahrenden in der französi- schen Hauptstadt Paris zwischen Oktober 2022 und Oktober 2023 verdoppelt. geändert wird, zum Beispiel durch eine Vorfahrtsspur für den Bus, einen eigenen Radweg oder einen breiten Fußweg, damit sich Menschen zu Fuß oder auf dem Rad sicher fühlen. Eine Studie des Fraunhofer Instituts ISI – die der ADFC beauftragt hat – fand heraus, dass sich bis zu 19 Millionen Tonnen Treibhausgas- emissionen pro Jahr einsparen ließen, wenn die Radinfrastruktur, also das Wegenetz für Fahrräder, richtig gut ausgebaut würde. Denn dann wür- den viel mehr Menschen mit dem Rad fahren. Wäre das nicht toll, wenn bei dir vor Ort viel mehr Menschen auf Fahr- rädern unterwegs wären? Das ist gut fürs Klima und spart auch eine Men- ge Platz, weil weniger Parkplätze für Autos gebraucht werden. Den Platz kann man viel besser für Spielplätze nutzen, sie bepflanzen und mit Bän- ken zum Ausruhen verschönern. Vergleich Verkehrsmittel Durchschnittlicher Ausstoß von Treibhausgasen der Verkehrsmittel im Personenverkehr 2022 in Deutschland* *in Gramm pro Personenkilometer inkl. Strom, Gas, Benzin etc. Quelle: Umweltbundesamt 238 165 „BiciBus – der Radlbus in München“ jeden 3. Freitag im Monat. Den BiciBus hat die Ritzelbande in Radwelt 2.2023 erklärt. Schulstraße – Wiener Modell An Schultagen gilt 30 Minuten vor Schulbeginn und nach Schulschluss ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge. 93 79 63 58 31 3 0 FUSS/ FUSS/ FAHRRAD FAHRRAD ELEKTRO- ELEKTRO- RADRAD BAHN & BAHN & (Fernverkehr) (Fernverkehr) BUSBUS BAHN BAHN (Nah- (Nah- verkehr) verkehr) STRASSSSEN-, EN-, STRA STADT- & STADT- & U-BAHN U-BAHN E-AUTO E-AUTO BUSBUS (Nah- (Nah- verkehr) verkehr) PKWPKW (Benziner) (Benziner) FLUG FLUG (Inland) (Inland) A D F C R A D W E LT 17

BEWEGEN | Interview NACHGEFRAGT … bei DR. STEFAN CARSTEN, Zukunftsforscher und Stadtgeograf ÖFFENTLICHER RAUM WIRD ZUM STANDORTFAKTOR Sie sagen, unsere Städte müssen sich verändern, um zukunfts fähig zu sein. Wie sehen unsere Städte künftig aus und was bedeutet das für unsere Mobilität? Der öffentliche Raum muss umgestaltet werden. In Deutschland sind heute rund 60 Prozent des öffentlichen Raums als Straßen und Parkplätze dem Auto gewidmet. Allerdings verändern sich die Standortfaktoren und wirtschaftlichen Bedingungen in Städten dra- matisch. Eine Wohn- oder Gewerbeimmobilie ist nicht mehr des- halb attraktiv, weil ein Parkplatz vor der Tür ist. Entscheidend sind ein sicheres und gesundes Umfeld sowie Lebensqualität. Die gute Nachricht lautet: Erste Städte haben dies bereits verstanden und verändern sich. Ihr Fokus liegt auf den Städten, aber wie sieht die Mobilität der Zukunft auf dem Land aus? Auf dem Land geht der Ausbau der Infrastruktur viel zu langsam voran. Wir haben heute im ländlichen Raum teilweise Orte, in de- nen es fast so viele Autos wie Einwohner gibt. Damit sich das än- dern kann, müssen der Radwegeausbau und vor allem die Inter- modalität – die Kombination von Fahrrad und ÖPNV – massiv vorangetrieben werden. Dafür braucht es sichere Fahrradstellplät- ze und sichere Radwege. Da immer mehr Menschen mit Elektro- fahrrädern unterwegs sind, können sie auch längere Pendelstre- cken zurücklegen. Dafür muss aber in die entsprechende Infrastruktur investiert werden. Welche Rolle spielt das Fahrrad dabei? Das Fahrrad spielt eine extrem wichtige Rolle, das werden Ver- kehrsplanerinnen und -planer bestätigen. Die größten Potenziale für die Verkehrswende liegen im Fahrrad. Das E-Bike sorgte zum ersten Mal in den frühen 2010er-Jahren dafür, dass mehr Fahrräder verkauft wurden, der Radverkehrsanteil stieg aber kaum. Erst durch die Corona-Lockdowns gab es einen deutlichen Schub. In den meis- ten Städten werden heute zwischen zehn und 20 Prozent der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt, in einigen wie Karlsruhe, Münster oder Oldenburg auch deutlich mehr. Allen Städten ist gemeinsam, dass sie den Radverkehrsanteil steigern wollen. Wird der öffentliche Raum so umgestaltet, dass Menschen siche- re Fahrradwege vorfinden, setzen sie sich aufs Rad. Sie machen das nicht aus Umwelt- oder Klimaschutzgründen oder weil es gesund ist, sondern weil das Fahrrad das schnellste Verkehrsmittel in der Stadt ist und sie damit sehr flexibel und unabhängig unterwegs sind. Viele deutsche Städte haben festgestellt, dass sie die Verkehrs- und Mobilitätswende vorantreiben müssen – und fast alle Städte in Europa wollen, dass in ihnen bis 2030 80 Prozent aller Wege im Umweltverbund zurückgelegt werden, also per Rad, zu Fuß oder im ÖPNV. Entsprechend verändern sie den öffentlichen Raum, um das zu erreichen. 18 A D F C R A D W E LT STEUERVORTEIL DIENSTRAD Wirtschaftsfaktor Fahrradleasing: Es ist für Unternehmen und ihre Mitarbeitenden gleichermaßen attraktiv. 2023 wurde etwa jedes vierte neue Fahrrad geleast – insgesamt eine Million. Mehr Infos: www.adfc.de/dienstrad n h a b d a R r o b a l l a e R . , t n o p f l a H / m o c o t o h p k c o t s I , r a n e m a K s a m o h T i : s o t o F

Interview Die Radbahn in Berlin-Kreuzberg. Die EU will das Radfahren entscheidend voranbringen – in Deutschland steigen aber die Emissionen im Verkehrssektor und immer mehr Autos werden zugelassen. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung? Ab diesem Jahr gibt es die europäische Gesetzgebung CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive – Nachhaltigkeitsbe- richterstattung) und ESG (Environmental, Social and Governance – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Firmen müssen nun im Reporting nachweisen, wie sie die Mobilität ihrer Mitarbeiter ge- stalten, zum Beispiel auf Geschäftsreisen und auf dem Weg zur Arbeit. Zeigt das Reporting, eine Firma setzt alleine aufs Auto, wird sie abgestraft: Sie wird weniger attraktiv für Fachkräfte und Banken werden dem Unternehmen keine günstigen Kredite mehr gewäh- ren. Firmen stehen also stärker unter Druck, ihre Mobilität zu ver- ändern, deshalb werden Job- oder Diensträder und Mobilitätsbud- gets ist also mittendrin! Entsprechend reduziert sich die Abhängigkeit vom Auto über die nächsten Jahre drastisch. immer wichtiger – das Fahrrad Unternehmen und Wirtschaft betrachten das Fahrrad plötzlich aus einer anderen Perspektive, weil es zum positiven Standort- faktor geworden ist: Je mehr Radfahrer und Fußgänger in einer Stadt unterwegs sind, desto größer ist der wirtschaftliche Erfolg der Stadt. Genau aus diesem Grund müssen Kommunen ihre Rad- infrastruktur verbessern, denn wenn die Mitarbeiter der Unterneh- men nicht sicher mit dem Rad fahren können, hilft das der Wirt- schaft nicht weiter. Um die nachhaltige und aktive Mobilität zu fördern, haben Kom- munen jetzt endlich mehr Handlungsspielraum: Wir bekommen eine reformierte Straßenverkehrsgesetzgebung und können den öffentlichen Raum verändern. Beispielsweise können nun Radspu- ren aus städtebaulichen Gründen eingerichtet werden. Auch Park- plätze lassen sich zu Parklets, kleinen Cafés, Aufenthaltsräumen, Reparaturshops oder Mobilitätsstationen umwidmen. Die Entwicklung in Deutschland erkläre ich mir durch die letzten 70 Jahre: Das Auto war ein wichtiger Wohlstandsfaktor und ein wichtiger Teil der Verkehrsteilhabe. Dieses Wirtschafts- und Wohl- standsmodell hat über 70 Jahre – ansatzweise – gut funktioniert. Das darf man aber nicht den 3.000 Verkehrstoten pro Jahr und de- ren Angehörigen oder den Menschen sagen, die an Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, für die das Auto zum wesent- lichen Teil verantwortlich ist. Aber für die Politik hat das Modell funktioniert – jetzt stecken wir in einer der größten wirtschaftlichen Krisen unserer Zeit und anstatt den nächsten Schritt in die Zukunft zu gehen und die Transformation mit Blick nach vorne zu entwi- ckeln, blickt man auf die letzten 70 Jahre zurück und glaubt, diese Lösung sei immer noch tragfähig für die Zukunft. Dass das ein Trugschluss ist, stellen wir bereits heute fest. Andere europäische Länder gehen bei der Verkehrswende voran. Inwiefern ist das Verharren Deutschlands im Autoland problema- tisch für die Zukunft? Das ist vor allem für die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland pro- blematisch. Paris ist mit Abstand die Stadt, die die größten Investi- tionen auf sich zieht. Das darf man nicht nur durch die Verkehrs- politik erklären, zu den Olympischen Spielen wollten hier viele Unternehmen präsent sein. Paris ist heute das Vorbild für jede Stadt, die wettbewerbsfähig sein will. Deutsche Städte spielen bei europäischen oder globalen Indizes zur Lebensqualität oder zur Smart City nur selten eine Rolle. Unter den Top Ten sind Städte wie Zürich, Wien, Kopenhagen, Amster- A D F C R A D W E LT 19

BEWEGEN | Neuigkeiten Das „Fahrradland Plus“ aus der Studie stand im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion auf dem Parlamentarischen Abend des ADFC. Beim Parlamentarischen Abend des ADFC: Der ADFC-Bundesvorsitzende Frank Masurat, die politische Ge- schäftsführerin Dr. Caroline Lodemann, die stellvertretende ADFC-Bundesvorsitzende Sarah Holczer und Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (v.l.n.r.). Potenziale ausschöpfen – Klimaziele erreichen PARLAMENTARISCHER ABEND Anfang Juni fand in Berlin der Parlamentarische Abend „Fahrradland Deutschland: Potenziale ausschöpfen – Klimaziele erreichen!“ des ADFC statt. Anlass wa- ren die Ergebnisse einer vom ADFC beauftragten Studie (ab Seite 14). Der Einladung waren mehr als 150 Teilnehmer:innen gefolgt. Moderatorin Anke Plättner führte durch den Abend. NRWs Ver- kehrsminister Oliver Krischer sagte in seinem Grußwort, dass NRW Fahrradland Nr. 1 werden wolle und im Koalitionsvertrag ver- einbart sei, dass das Fahrrad und der ÖPNV Rückgrat der Mobili- tätswende sind. 78 Euro pro Einwohner:in und Jahr errechnet hat, um den Radver- kehrsanteil so zu steigern, dass das Land bis 2040 klimaneutral wird. In der Podiumsdiskussion ging es um das in der ADFC-Studie skizzierte Szenario Fahrradland Plus und wie es erreicht werden kann. Sarah Holczer vom ADFC-Bundesvorstand sagte, dass es beim Radverkehr voranginge, aber viel zu langsam. Die derzeitige Förderung reiche bei Weitem nicht, um das Fahrradland Plus Wirk- lichkeit werden zu lassen. Zum Abschluss betonte ADFC-Bundes- geschäftsführerin Dr. Caroline Lodemann, die Inhalte und Positio- nen des Abends seien eine Einladung zum Gespräch: Es gelte, das Potenzial des Fahrrads umfassend zu nutzen. „Wir vom ADFC sind überzeugt: Als Maßnahmenpaket versetzt uns das Fahrradland Plus-Modell in die Lage, die Klimaschutzziele zu erreichen. Außer- dem steigern wir quasi nebenbei die Lebensqualität von uns Menschen in Städten, Gemeinden und im ländlichen Raum ganz erheblich“, so Lodemann. Dazu brauche es Verbindlichkeit, pla- nungssichere Ressourcen und ein klares Bekenntnis für die gemeinsame Umsetzung des Fahrradlands Plus aus Politik und Gesellschaft. Der ADFC unterstütze gerne mit seinem Know-how. www.adfc.de/artikel/parlamentarischer-abend-potenziale-aus- schoepfen-klimaziele-erreichen Der ADFC-Bundesvorsitzende Frank Masurat stellte die Ergeb- nisse der Studie „Potenziale des Radverkehrs für den Klimaschutz und für lebenswerte Städte und Regionen“ vor. Sie zeigt, dass der Radverkehrsanteil bei konsequenter Förderung auf 45 Prozent ver- dreifacht und bis zu 19 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden können. „Der Radverkehr ist ein Gamechanger im Nahbereich“, so Masurat. Bis zu 15 Prozent der CO2-Emissionen des landgebunde- nen Verkehrs bis 30 km Streckenlänge ließen sich durch den Rad- verkehr einsparen – „dieses Einsparpotenzial wird bisher massiv unterschätzt“, sagt Frank Masurat. Um es zu heben, dürfe es kein „Weiter so“ in der Verkehrspolitik geben. Vielmehr müsse Deutsch- land zum „Fahrradland Plus 2035“ werden, um die maximal mögli- che Steigerung des Radverkehrsanteils zu erreichen. Dafür brauche es aber einen verbindlichen Aktionsplan, Mobilitätsgesetze wie in Berlin in allen Bundesländern und eine „Fahrrad-Milliarde“ pro Jahr. Martin Eder, Bundesradverkehrskoordinator im österreichischen Bundesumweltministerium, stellte die „Grundlagenstudie Investiti- onsbedarf Radverkehr 2030“ vor, die für Österreich einen Bedarf von t d o r k c n i l l a M n o v k r i D / m o c o t o h p k c o t s I , . n i l r e B C F D A / r e g ü r K t e r g e n n A , k r e w o t o F x u L _ p u j r o G a k u L / e d . f - d p w w w . Kein „Weiter so“ in der Verkehrspolitik: Frank Masurat stellte die Studie vor. Austausch und Applaus: Staatssekretär Hartmut Höppner (re.) und Sarah Holczer aus dem ADFC-Bundesvorstand auf dem Podium. , r a b k c e D k r i D / C F D A : s o t o F 22 A D F C R A D W E LT

Im Magazin WARENTEST Schlechtes Zeugnis TESTET STIFTUNG KINDERANHÄNGER test (8.2024) der Stiftung Warentest kamen Kinderanhänger für Fahrräder unter die Rä- der. Alle zehn getesteten Modelle wurden mit der Note mangelhaft beurteilt. In den meisten Fällen lag das an gefundenen Schadstoffen in Textilien. Insbesondere per- und polyfluorierte Substanzen (PFAS) waren auffällig: Der direkte Hautkontakt ist zwar nicht gesundheitsschädigend, aber PFAS reichern sich in der Umwelt an und sind nicht biologisch abbaubar. Einige Substanzen dieser Stoffgruppe sind bereits verboten, andere sollen bald folgen. Dane- ben wurden, wenn auch in geringerem Um- fang, weitere Schadstoffe gefunden. Tech- nische Mängel gab es ebenfalls: Eine Deichsel brach, bei manchen Modellen war bei einem simulierten Überschlag zu wenig Platz zwischen Kopf und Boden. Verbotene PFAS haben in Produkten nichts zu suchen. Es gibt Tausende Vari- anten dieser Stoffgruppe, die noch nicht verboten, aber weit verbreitet sind: Ver- Neuigkeiten braucher:innen können PFAS kaum aus- dem Weg gehen, denn sie finden sich in Regenkleidung, Akkus, Coffee-to-go-Be- chern, Arzneimitteln, Autos etc. Deshalb fordert der ADFC Hersteller auf, schnell Alternativen zu finden. Da die unmittelbare Sicherheit der Kin- der dadurch nicht gefährdet ist, sollte man wegen der PFAS nicht auf eine grundsätz- lich umweltfreundliche Art des Kinder- transports verzichten. Zumal die Unfall- forschung der Versicherer erst kürzlich bestätigt hat, dass Kinderanhänger grund- sätzlich sehr sicher sind. Interessierte sollten sich die Testbriefe genau ansehen, was neben den PFAS noch bemängelt wurde, um einen geeigneten Anhänger zu finden. „Wir sind laut, bis ihr baut!“ BERLINER VERKEHRSPOLITIK Der schwarz-rote Senat in Ber- lin spart – an der Verkehrssicherheit. Mehr Blitzer, Radwege und unfallsicherere Kreuzungen werden nicht angegangen. Die im Koalitionsvertrag verankerte „deutliche“ Erhöhung der Verkehrs- sicherheit an Unfallkreuzungen wird nachrangig behandelt. Seit Mitte 2023 wurden nur sieben umgebaut, obwohl es laut Berli- ner Mobilitätsgesetz 30 Kreuzungen sein sollen. Neueste Ein- sparidee: Die Radschnellwege werden trotz weit fortgeschritte- ner Planungen größtenteils nicht umgesetzt. Der ADFC und andere Organisationen demonstrierten mit einer Sternfahrt gegen das Aus der Radschnellwege in Berlin. Der Berliner ADFC sagt: „Die Radschnellverbindungen sind das Herzstück des Radnetzes, auf sie baut das restliche Netz auf. Es wäre fatal, wenn sie verzögert oder gar gestrichen würden.“ Zehn Radschnellwege waren in Berlin geplant und sollten vor allem Randbereiche anbinden. Nur noch eine Route soll umge- setzt werden. Die rund 1.000 Radfahrenden demonstrierten vor dem Roten Rathaus: „Wir sind hier, wir sind laut, bis ihr baut.“ Menschen pendeln weniger als vor Corona STUDIE ZUM PENDELVERKEHR Die Zahl der zugelassenen Autos ist aktuell auf einem Höchststand, auf Bundesstraßen und Autobah- nen ist dennoch weniger los als vor Corona. Der Radverkehr und der ÖPNV profitieren aber nicht davon. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Politikberatung Agora Verkehrswende in Auftrag gegeben hat- te. Die Zahl der Autos in Deutschland hat mit rund 49 Millionen Pkw einen neuen Höchststand erreicht. Das Verkehrsaufkommen sei nach der Pandemie zwar wieder gestiegen, lag aber auch 2023 um etwa sieben Prozent unter dem Niveau von 2019. Grund dafür soll sein, dass weniger Menschen pendeln. Eine Erhebung des Ifo-Instituts zeigt, dass im Februar 2024 ähnlich viele Arbeitnehmer:innen – rund ein Viertel – von zu Hause arbeiteten wie in der Pandemie. Entspre- chend sei zu den Stoßzeiten das Verkehrsaufkommen um mehr als zwölf Prozent niedriger als im Jahr 2019, so die Studie. Das Verkehrs- aufkommen im Regional- und Fernverkehr der Bahn lag im vergange- nen Jahr über dem Vor-Corona-Niveau, doch die Anzahl der Fahrgäs- te liegt immer noch darunter. Der Anteil des öffentlichen Verkehrs lag Ende 2023 bei etwa zehn Prozent und entspricht etwa den Zahlen aus dem Mai 2017. Der motorisierte Individualverkehr kam auf knapp 60 Prozent. Das Fazit: Unabhängig vom Verkehrsträger sind generell we- niger Menschen unterwegs als vor der Pandemie. A D F C R A D W E LT 23

BEWEGEN | Neuigkeiten ADFC lehnt Gleichstellung von E-Scootern und Fahrrädern ab E-Scooter erhöhen den Überholdruck auf der ohnehin schon unterdimensionierten Radinfrastruktur. ELEKTROKLEINSTFAHRZEUGE-VERORDNUNG Der ADFC hat zum Entwurf des Bundesverkehrsministeriums zu einer Neufas- sung der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung Stellung genom- men. Er begrüßt u. a. die verpflichtende Ausrüstung mit Blinkern und die erhöhten Anforderungen an die Batteriesicherheit. Doch das fast vollständige Gleichstellen von Elektrokleinstfahrzeugen (eKF) und Fahrrädern sieht der ADFC kritisch. E-Scooter haben eine schlechtere CO2-Bilanz als Fahrräder und leisten keinen be- sonderen Beitrag zur Klima- und Verkehrswende, da sie Wege er- setzen, die sonst zu Fuß, per Rad oder ÖPNV zurückgelegt wer- den. E-Scooter sind Kraftfahrzeuge. Dass sie die Radinfrastruktur nutzen, sollte den Ausbau der Infrastruktur befördern. Doch es hat nur den Überholdruck erhöht, da die Infrastruktur schon mit der Zunahme des Radverkehrs nicht Schritt gehalten hat, so der ADFC. Die vorgesehene Ausnahme für eKF vom gesetzlichen Überhol- abstand (1,50 m) lehnt der ADFC ab, ebenso die vorgesehene Libe- ralisierung des Parkens auf Gehwegen. Verbesserungsbedarf sieht der ADFC auch bei der Gefährdungs- und Halterhaftung für Kraft- fahrzeuge. Zur Absicherung von Radfahrenden und Zufußgehen- den gegen Unfallfolgen ist die Haftung des § 7 Straßenverkehrs- gesetz auf eKF bis 20 km/h auszudehnen. www.adfc.de/artikel/adfc-nimmt-zur-neufassung- der-elektrokleinstfahrzeuge-verordnung-stellung ADFC BUSINESS CLUB Diese Firmen setzen sich auch politisch für das Fahrrad ein und unterstützen den ADFC als Mitglieder des ADFC Business Clubs: Abel Sensors • Abus • Bergamont • Bike&Co • BIK TEC • Busch & Müller • Cannondale • Continental • Croozer GmbH • Delius Klasing • Die Landpartie • ENRA • Ergotec • fahrrad.de • Falco GmbH • Gronard GmbH • Hebie • JobRad • Kalkhoff • Kienzler Stadtmobiliar GmbH • Magura • Mobycon • ORION Bausysteme • Ortlieb • Paul Lange & Co. • Projekt W • Rasti GmbH • Riese & Müller • Rixen & Kaul • Schindelhauer Bikes • Schwalbe • SKS Germany • SRAM Cycling Fund • Johannes Teeken GmbH • Thun • Trelock • USED • Velo Konzept • velotech.de • Winora Group • WSM Walter Solbach GmbH Neue Daten zum Radtourismus GRUNDLAGENUNTERSUCHUNG FAHRRADTOURISMUS IN DEUTSCHLAND Der Deutsche Tourismusverband (DTV) startete Anfang Juli die Grundlagenun- tersuchung Fahrradtourismus in Deutschland und wird dabei vom Bundesminis- terium für Digitales und Verkehr (BMDV) unterstützt. Die Untersuchung will Da- ten zum Reiseverhalten und zu den Zielgruppen sammeln. Ergebnisse werden im April 2026 erwartet und sollen eine langfristige Strategie für den Ausbau des Radtourismus in Deutschland ermöglichen. „Der Fahrradtourismus ist eine schöne Art des nachhaltigen Reisens. Hier genauer hinzuschauen, lohnt sich in mehrfacher Hinsicht: Mit der neuen Untersuchung schaffen wir nicht nur eine fundierte Basis für die Entwicklung dieses zukunftsorientierten Segments, son- dern stärken auch die ländlichen Regionen“, sagte Norbert Kunz, Geschäftsfüh- rer des Deutschen Tourismusverbandes. r e l l ü M + h c s u B , r u t n e g A l i r p A / r a b k c e D k r i D / r e g o G s u c r a M / C F D A l Die „Grundlagenuntersuchung Fahrradtourismus in Deutschland“ knüpft an eine gleichnamige Studie von 2009 an. Der ADFC hat sich lange dafür einge- setzt, dass die Untersuchung aktualisiert wird, auch um die wirtschaftliche Be- deutung des Radtourismus belegen zu können. Zudem hat sich im Radtouris- mus viel getan: Die Zahl der Radtourist:innen ist seit 2009 stetig gewachsen. Durch den Boom der Elektroräder und jüngst durch den Gravelbike- und Bikepa- cking-Trend sind neue Zielgruppen hinzugekommen. Radreisen und Tagesaus- flüge führen nicht mehr nur an bestehenden Radfernwegen und -routen entlang, sondern verlagern sich auch in andere Gebiete. Mit der Untersuchung sollen Destinationen darauf vorbereitet werden. www.deutschertourismusverband.de F , i t t e n a C / m o c o t o h p k c o t s I s o t o . 24 A D F C R A D W E LT

www.adfc.de/aktuelles Neuigkeiten Künftig können alle Fahrräder freiwillig mit Blinkern ausge- rüstet werden. Blinker sind bislang bei mehrspurigen Fahrrä- dern oder solchen mit Aufbauten zulässig, die Handzeichen der Fahrenden verdecken. Der ADFC begrüßt das und erhofft sich vor allem bei Linksabbiegevorgängen mehr Sichtbarkeit und Sicherheit für Radfahrende. Zu Redaktionsschluss war die überarbeitete StVZO noch nicht öffentlich verkündet. Das Programm der ADFC- Akademie für die zweite Jahreshälfte steht fest. Auf der Internetseite sind die Ver- anstaltungen nun buchbar. Das Programm ist für ADFC-Mitglieder und Aktive gedacht, die sich z. B. über die Codierung, Social-Media-Themen oder den ADFC-Fahrradklima-Test informieren wollen. Alle Veranstaltungen + Anmeldung: www.adfc.de/akademie ADVERTORIAL dazu passenden Weinen von Saar und Mosel. Der Gepäcktransfer er- möglicht einen unbeschwerten Kurzurlaub mit dem Rad. Der saarländische Wein In der Gemeinde Perl an der Mosel liegt das einzige Weinbaugebiet des Saarlandes in direkter Nach- barschaft zu Luxemburg und Frankreich. Sieben Winzerfamilien nutzen das günstige Mikroklima und die mineralhaltigen Böden. Jede Flasche ist ein Unikat, geprägt vom Charakter des Perler Muschelkalkbodens. Leistungen +++ 3 Übernachtungen mit Frühstück, 3 x 3-Gang-Abendmenü mit Weinbegleitung, Gepäcktransfer und Kartenmaterial, ab 530,00 € pro Person im Doppelzimmer. Buchung über Saarschleifenland Tourismus GmbH +49(0)6861/80-440, tourismus@saarschleifenland.de www.radfahren.saarland Die 44. ADFC-Bundeshauptversammlung findet vom 9. bis 10. November in Nürnberg statt. Als demokratische Vertretung der ADFC-Gliederungen und -Mitglieder entscheiden die Delegierten der Landesverbände über die Vorhaben und Projekte für 2025. www.adfc.de Über das Zertifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ in „Gold“ freuen sich Abstellanlagenher- steller WSM und Taschenhersteller Ortlieb. Die Unternehmen wurden für ihre zahlreichen Maß- nahmen gewürdigt, die ihre Fahrradfreundlichkeit verbessern. www.fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de, www.wsm.eu, www.ortlieb.com KURZURLAUB RADGENUSS „Rad und Wein an Saar und Mosel“ Das Saarland liegt im Südwesten Deutschlands an der Grenze zu Frankreich und Luxemburg. Diese geografische Lage hat vor allem den guten Geschmack der Saarländerinnen und Saarländer geprägt - sie lieben ihre ausgezeichnete Küche und pfle- gen die Geselligkeit. Das Saarland ist auch ein Paradies für Radfahrerinnen und Rad- fahrer. Das gut ausgeschilderte Wegenetz bietet beste Vorausset- zungen für einen genussvollen Radurlaub! Radgenuss – „Rad und Wein an Saar und Mosel“ Diese Radtour verbindet die Weinanbaugebiete an Mosel und Saar. Im Mittelpunkt stehen regionale Köstlichkeiten und die großen Weine der beiden Anbaugebiete. Die bewusst kurzen Etappen lassen Zeit für ku- linarische Entdeckungen und das Erleben der reizvollen Landschaf- ten. Die Radtour führt zur berühmten Saarschleife, durch Weinberge, Streuobstwiesen, Wälder und entlang der Flüsse Saar und Mosel. Be- lohnt wird jeder Urlaubstag mit einem ausgewählten Menü und den m h E n v e K i : o t o F

TECHNIK | Ausprobiert NEUE MOTOREN FÜR LEICHTE ELEKTRORÄDER Elektrofahrräder werden immer stärker und immer schwerer. Das geht auch anders: Light Assist-Bikes wiegen weniger, unterstützen stark genug und sind auf dem Weg aus der Nische. Wir geben einen Überblick über neue leichte Motoren, zeigen die Unterschiede auf und stellen exemplarisch je ein Fahrradmodell dazu vor. LIGHTPRODUKTE Light Assist bedeutet „leichte Unterstützung“ und bezeichnet Elektroräder, deren Motor und Akku deutlich weniger wiegen als herkömmliche Modelle. Normale Elektrofahrräder sind heute Alleskönner, die kaum noch unter 30 kg wiegen. Und wie beim Auto will die Kundschaft angeblich immer mehr – stärkere Unterstützung, größere Reichweite und ein schickeres Aussehen mit in den Rahmen integrierten Akkus. Doch die Gegenbewegung ist seit einigen Jahren im Aufwind, sodass wir bei Light Assist-Bikes aus einer wachsenden Auswahl schöpfen können. Es sind nicht mehr nur Pioniere oder Nischen- Schlanke Akkus: Sie haben weniger Kapazität, sind aber leichter und unauffällig. Nicht immer sind sie aus dem Unterrohr entnehmbar. 26 A D F C R A D W E LT hersteller wie Coboc und Ampler, die Light Assist-Bikes entwickeln. Fast jeder große Elektroradhersteller bietet mindestens ein Modell. Vor allem durch deutsche Hersteller ist das Angebot an Light As- sist-Antrieben deutlich gestiegen. Coboc und Ampler produzieren ihre Motoren nur für die eigenen Modelle, aber die deutschen Her- steller Fazua, TQ eBike und Mahle bieten innovative Light Assist- Antriebe für alle an – selbst als Mittelmotor. Der chinesische Her- steller Mivice baut gerade seinen Europa-Vertrieb auf. Marktführer Bosch adelt den Light Assist-Trend mit einem eigenen leichten An- trieb. l e z r a B r e t e P , r e l l e t s r e H : s o t o F

Ausprobiert Schlanke Räder: Light Assist-Bikes kommen nicht so wuchtig daher wie Standard-Elektroräder. Range Extender: Reicht der Standard-Akku nicht für längere Touren, kann bei manchen Modellen die Reichweite mit Zusatz-Akkus erhöht werden. Wie viel Unterstützung brauche ich? Elektroradfah- rende erkennt man meist schon aus der Ferne am Pedalieren, an der langsamen Bewegung der Beine, scheinbar ohne Widerstand. Aber will man gar keine körperliche Anstrengung? Muss man mit 25 km/h bergauf fahren können oder reichen auch 15 bis 20 km/h? Das Drehmoment des Motors ist das Maß für die „elektrische Pedalkraft“: je größer, desto schneller geht’s bergauf. Die leichten Antriebe liefern zwar weniger Kraft – das heißt aber nicht, dass man mit weniger Drehmoment den Berg nicht hochfahren kann. Man ist mit Light Assist-Antrieben etwas langsamer, schafft die Steigungen aber trotzdem. Und eine höhere Trittfrequenz hilft auch. In der Ebene merkt man den Unterschied gar nicht. Akku – Reichweite und Handling Weniger elektrische Unterstützung bedeutet auch weniger Energieverbrauch, deshalb kommen Light Assist-Bikes mit weniger Akkukapazität aus. Im All- tag reichen die 50 bis 60 km aus, die man bei stärkster Unterstützung mindestens schafft. Auf Touren kann das schon mal knapp werden, insbesondere, wenn es bergig ist. Unterwegs Nachladen wird einfa- cher, wenn man den Akku herausnehmen kann, denn auch ein schlankes Light Assist-Bike kann man schlecht mit ins Café nehmen. Alternativ steckt man einen Zusatzakku (Range Extender) oder ein Verlängerungskabel ein. Tipp: Wählt man in der Smartphone-App eine niedrigere Unterstützung, erhöht das die Reichweite. Hinterrad- oder Mittelmotor? Lange war Light Assist gleichbedeutend mit Hinterradmotor. Inzwischen gibt es mit Fazua Ride 60, TQ-HPR50 und dem Bosch Performance Line SX auch leichte Mittelmotoren. Ihr Vorteil: Sie können mit Nabenschaltun- gen kombiniert werden und das Hinterrad lässt sich einfacher aus- bauen. Hinterradmotoren belasten den Kettentrieb weniger und re- duzieren deren Verschleiß. Vorsicht beim Vergleich der Drehmomente: Sie sind beim Mittel- motor höher, aber dessen Drehmoment kommt nur bei einer Über- setzung des Kettentriebs von 1:1 in voller Höhe an, also in den klei- A D F C R A D W E LT 27

TECHNIK | Ausprobiert Smartphone-Anbindung: Apps ermöglichen Einstellungen am System. Das Smartphone dient als zusätzliches Display. Einstellmöglichkeiten: Motoren lassen sich in ihrer Charakteristik oft anpassen. Unauffällig: Bedienelemente und Displays sind klein und bieten Basisfunktionen. nen Gängen. Da meist mittlere Gänge gefahrenen werden, kommt nur etwa die Hälfte am Hinterrad an – das ist vergleichbar mit den Drehmomenten der Hinterradmotoren. Singlespeed oder Schaltung? Wer es einfach und war- tungsarm mag und überwiegend im Flachen unterwegs ist, kommt ohne Gangschaltung aus. Bei Singlespeed ist auch mit Hinterrad- motor ein Riemenantrieb möglich. Beim Anfahren und bergauf er- setzt eine höhere elektrische Unterstützung die Gangschaltung – das leert den Akku schneller. Eine Schaltung bringt mehr Gewicht, reduziert aber den Verbrauch an elektrischer Energie und bietet die Möglichkeit, bei jeder Geschwindigkeit mit angenehmer Trittfre- quenz zu pedalieren. Fazit: Meist sind Light Assist-Antriebe stark genug und völlig ausreichend. Die Qualität der Antriebe steht denen der normalen Antriebe nicht nach. Man gewinnt die Leichtigkeit des Radfahrens zurück, insbesondere beim Handling und beim Fahren ohne elektri- sche Unterstützung. Peter Barzel EINBAULAGE Hinterradmotor GEWICHT MOTOR 2.000 g/2.250 g MAX. DREHMOMENT 40 Nm/45 Nm MAX. UNTERSTÜTZUNG k. A. AKKU 360 Wh/1,9 kg/integriert RANGE-EXTENDER --- DISPLAY 5 LEDs im Oberrohr/App www.coboc.biz EINBAULAGE Hinterradmotor GEWICHT MOTOR 2.170 g MAX. DREHMOMENT 45 Nm MAX. UNTERSTÜTZUNG 100 % AKKU 336 Wh/1,57 kg/integriert RANGE-EXTENDER --- DISPLAY im Oberrohr/App www.amplerbikes.com MOTOR Coboc Electric Drive CBC01/CBC02 Coboc ist Pionier und Erfinder der Light Assist-Bikes. Ihr erstes Modell war vor über zehn Jahren eine Sensation. Sie sind immer noch Trendsetter und Benchmark. Anfangs baute Coboc Hinterrad- motoren von Bafang ein, inzwischen haben sie zwei komplett eige- ne Antriebe. Der neue CBC02 ist etwas stärker und vor allem für Singlespeed- und Gravelbike-Modelle gedacht. Geblieben sind der einfache Ein-Aus-Schalter unten am Rahmenrohr und die blaue LED-Reihe oben auf dem Rahmenrohr, die den Ladezustand und die aktive der beiden Unterstützungsstufen an- zeigt. Die App dient als optionales Dis- play, für individuelle Einstellungen und zur Datenaufzeichnung. Das leichteste Coboc-Modell ist das e-cycle F1 – es wiegt als Singlespeed nur 10,8 kg, ohne Schutzbleche, Gepäckträger und Beleuchtung. 18,3 kg/4.299 € Beschreibung in Radwelt 4.2023 Coboc Bristol DMT MOTOR Ampler Generation 2 Ampler startete 2016 in Estland – nur wenige Jahre nach Coboc – in der gleichen Liga, vertreibt aber direkt und nicht über den Fachhandel wie Coboc. Ampler legt den Fokus auf Alltagstauglichkeit und Preis. Was anfangs etwas schlichter aussah, überraschte mit ausgewogenem, sehr gutem Fahrverhalten. Die erste Generation Amplerbikes hatte ei- nen Motor von Aikema. In den Modellen der zweiten Generation arbeitet nun ein eigener Motor unauffällig, aber angenehm unterstützend. Statt des Ein-Aus-Schaltknopfes gibt es ein kleines Display im Oberrohr mit wenigen, aber sinnvollen Anzeigen. Die Ampler- App kann als Display, zur Einstellung der beiden Unterstützungsstufen sowie zur Aufzeichnung der Fahrdaten genutzt werden. Das leichteste Ampler-Modell wiegt 14,4 kg als Singlespeed – komplett mit Schutzblechen, Gepäckträger und Beleuchtung. Ampler Stellar 18,1 kg/2.990 € Beschreibung in Radwelt 4.2023 l e z r a B r e t e P , r e l l e t s r e H : s o t o F 28 A D F C R A D W E LT

EINBAULAGE Mittelmotor GEWICHT MOTOR 2.000 g MAX. DREHMOMENT 55 Nm MAX. UNTERSTÜTZUNG 340 % AKKU 400 Wh/2 kg/integriert RANGE-EXTENDER 250 Wh DISPLAY Purion 200 (Lenker) oder System Controller (Oberrohr) www.bosch-ebike.com MOTOR Bosch Performance Line SX Mit 2 kg Gewicht ist der SX-Motor um ein Drittel leichter als andere Bosch-Motoren mit meist 2,9 kg. SX steht für einen eher sportli- chen Einsatz, passt aber auch zu Trekking-, Urban- oder City-Elekt- rorädern, denn die Leistungsdaten stehen denen des stärksten CX- Motors nur wenig nach. Zwar hat der CX-Motor 85 Nm und der SX nur 55 Nm Drehmoment, in der Spitze leisten beide aber beinahe gleich viel. Möglich wird dies durch den neuen automatischen Sprintmodus, mit dem der SX-Motor bei höheren Trittfrequenzen überproportional stark unterstützt, denn dann ist weniger Kraft bzw. weniger Drehmoment für die gleiche Leistung erforderlich. Um Muskelkraft und elektrische Energie zu sparen, fordert der An- trieb im Display deshalb regelmäßig zum Runterschalten in einen kleineren Gang auf. Wer nicht gerade im Gelände am Steilhang an- fahren oder beschleunigen will, wird kaum einen Unterschied mer- ken. So reichen die 400 Wh des neuen integrierten Akkus, der mit 2 kg im Vergleich etwa 1 kg Systemgewicht einspart. 250 Wh liefert ein optionaler Zusatzakku. Zwei Displays stehen zur Wahl: Purion 200 für den Lenker und der „System Controller“ im Oberrohr mit Satellit am Lenker. Der SX-Antrieb gehört zur neuen Smart System- Generation. Mit der eBike Flow-App lassen sich Einstellungen indi- vidualisieren, die Software automatisch updaten und das eigene Smartphone einbinden. MOTOR/AKKU Bosch Performance Line SX/55 Nm/400 Wh RAHMEN Aluminium Al-6061 GABEL Aluminium starr SCHALTUNG Shimano Nexus 8-Gang-Nabe, Riemenantrieb REIFEN Schwalbe Big Ben 50-622 GEWICHT/ ZUL. GESAMTGEWICHT 22,3 kg/150 kg PREIS 4.299 Euro www.r-m.de RIESE & MÜLLER Culture Mixte silent Beim Riese & Müller Culture zeigt sich, wie gut das Konzept des neu- en SX-Antriebs aufgeht: Leise, auch dank des Riemenantriebs, leichtfüßig und gerade beim Anfahren sowie an der Abschaltgrenze bei 25 km/h unterstützt der Antrieb so harmonisch, dass sich Elek- troradfahren wie analoges Radfahren anfühlt. Das gilt besonders im Auto-Modus, wenn das System je nach Anforderung automatisch zwischen Eco- und Turbomodus unterstützt. Das farbige Purion 200-Display bietet viele Informationen, wenn auch teilweise etwas klein. Optisch wirkt das Culture sehr harmonisch, gehört aber mit rund 22 kg nicht zu den leichtesten Light Assist-Bikes. Andere Mo- delle haben Kettenschaltungen oder die stufenlose Enviolo-Naben- schaltung. Eine Federgabel gibt es optional. Ausprobiert EINBAULAGE Mittelmotor GEWICHT MOTOR 1.850 g MAX. DREHMOMENT 50 Nm MAX. UNTERSTÜTZUNG 200 % AKKU 360 Wh/1,83 kg/integriert RANGE-EXTENDER 160 Wh DISPLAY Oberrohr www.tq-ebike.com MOTOR TQ-HPR50 Der kleine Mittelmotor von TQ-ebike ist kaum zu sehen. Möglich macht dies das spezielle Getriebe von TQ-Systems. HPR steht für Harmonic Pin Ring-Getriebe, das u. a. in Elektromotoren von Robotern, Satelliten oder Marsrovern zum Einsatz kommt. Beim TQ-HPR50 ist es für Elektroradantriebe angepasst. Im Vergleich zu üblichen Stirnrad- oder Planetengetrieben sind hier mehr Zäh- ne bei der Kraftübertragung im Einsatz und weniger Bauteile er- forderlich. Das macht den Antrieb verschleißarm, leise und kom- pakt. Ausgelegt ist er für geübte und sportliche Radfahrende. Der gewohnte Schub des Motors bleibt erst einmal aus. Ab etwa 70 Pedalumdrehungen wird er deutlich spürbar. Die Motorkraft fügt sich so unauffällig ein, dass sich das E-Radfahren wie nor- males Radfahren anfühlt. Über die TQ-App kann man die Motor- steuerung individuell anpassen, auch für geringe Drehzahlen und deutlich spürbaren Schub in allen drei Unterstützungsstu- fen. Das geht allerdings zu Lasten der Reichweite. Der Akku mit 360 Wh wiegt nur 1.830 g. Das kleine Display mit vielen Informa- tionen sitzt im Oberrohr, ein kleiner Remote-Schalter zur Bedie- nung am Lenker. Mit der vergleichsweise niedrigen Unterstüt- zung von maximal 200 Prozent kommt man auch bergauf sehr zügig voran. MOTOR/AKKU TQ-HPR50/50 Nm/360 Wh RAHMEN Aluminium Al-6061 GABEL BGM Carbon starr SCHALTUNG Shimano Deore XT 1x11 REIFEN Schwalbe Marathon Efficiency Evo 50-622 GEWICHT/ ZUL. GESAMTGEWICHT 20,3 kg/130 kg PREIS 4.899 Euro www.bergamont.com BERGAMONT E-Vitess Elite Optisch wirkt das E-Vitess Elite wuchtig und schwerer als es mit 20 kg tatsächlich ist. Die Geometrie ist auf Geradeauslauf und Strecke ausgelegt, die Sitzposition entspannt und gemäßigt nach vorne geneigt. Das E-Vitess läuft wie auf Schienen. Ein E-Bike für Touren oder längere Pendelstrecken, bei denen der sportliche Trai- ningseffekt gewollt ist. Dazu passt der leichte TQ-HPR50 Mittel- motor, der nur so stark unterstützt wie nötig. Da reichen die 360 Wh des Akkus gut aus. Optional gibt es den Range Extender. Wer von einem normalen Elektrorad umsteigt, wird bei der Stan- dardeinstellung etwas irritiert sein. Geübte Radfahrende werden das analoge Radfahrgefühl schätzen. Dazu passt die Kettenschal- tung mit elf Gängen, die selbst bergauf weniger elektrische Unter- stützung erfordert. A D F C R A D W E LT 29

TECHNIK | Ausprobiert EINBAULAGE Mittelmotor GEWICHT MOTOR 1.960 g MAX. DREHMOMENT 60 Nm MAX. UNTERSTÜTZUNG 380 % AKKU 432 Wh/2,3 kg/entnehmbar oder integriert RANGE-EXTENDER --- DISPLAY Ring Control + LED Hub (Oberrohr)/Control Hub (Lenker) www.fazua.com EINBAULAGE Hinterradmotor GEWICHT MOTOR 1.399 g MAX. DREHMOMENT 55 Nm MAX. UNTERSTÜTZUNG bis zu 200 % AKKU 236 Wh, 1,5 kg/ 350 Wh, 2,2 kg/integriert RANGE-EXTENDER 171 Wh DISPLAY Oberrohr plus Option PulsarOne/Remote-Schalter www.mahle-smartbike.com MOTOR Fazua Ride 60 Der Fazua-Antrieb versteckt sich fast unsichtbar im voluminösen Rahmenrohr. Er besteht aus einem Motor mit Kegelrad- und Plane- tengetriebe, an den sich direkt der integrierte Akku anschließt. Der Akku lässt sich in der Regel entnehmen. Seine Kapazität ist nahe am 500 Wh-Standard. Fazua baut einen Antrieb für sportliche Radfahrende, den man bei Bedarf zuschalten kann. In der Praxis bewährt sich das Konzept auch im urbanen Alltag bei leichten Trekking-Elektrorädern. Die Unterstützung ist sehr harmonisch ab- gestimmt, aber immer deutlich spürbar. Über die Fazua-App kann man sich verschiedene, individuelle Unterstützungsprofile anle- gen, zwischen denen man einfach wechseln kann. Wer nicht lange hin und her probieren will, kann mit dem geführten Fragebogen in der App ein passendes Profil automatisch konfigurieren lassen. Die Veränderungen sind oft gering, aber spürbar. Die App dient als Display, wenn nur der kleine Ringschalter Control Hub am Lenker montiert ist und nicht die Variante mit Oberrohrdisplay LED Hub und Satellitenschalter Ring Control. Der Ringschalter ist sehr un- auffällig, aber gut zu bedienen. Im Gegensatz zum Vorgängermo- dell Ride 50 kann man beim Ride 60 den Antrieb nicht mehr her- ausnehmen. Mit 60 Nm ist er knapp der stärkste unter den Light Assist-Mittelmotoren. MOTOR Mahle Smartbike Systems X20 Der deutsche Automobilzulieferer Mahle hat vor Jahren den spani- schen Spezialisten Ebikemotions Technologies im nordspanischen Palencia übernommen. X35 ist der erste Mahle-Antrieb, den man in vielen sportlichen Modellen großer Fahrradhersteller findet, denn Mahle war bisher der einzige große Hersteller, der ein komplettes Light Assist-System mit Hinterradmotor anbietet, wenn auch ohne Drehmomentsensor. Unauffälliger kann ein Antrieb mit Mittelmotor nicht sein. Der neue X20 dürfte mit 1.400 g Motorgewicht aktuell der leichteste Antrieb sein, der auch funktioniert. Er ist zwar gering- fügig lauter, hat aber endlich einen Drehmomentsensor, der das Zu- sammenspiel von Muskel- und Motorkraft deutlich verbessert. Der 236 Wh-Akku war für sportliche Fahrer:innen für urbane Kurzstre- cken ausgelegt. Jetzt können E-Bike-Hersteller auch den größeren 350 Wh-Akku nutzen. Bedient wird das System minimalistisch über einen Schaltknopf mit LED-Anzeige im Oberrohr und die Smart- phone-App. Ein extra Display und ein Remote-Schalter für den Len- ker sind optional. Über die App kann man die „Motorkennfelder“ individuell mit vier vorgegebenen Profilen oder auch einem selbst angelegten Profil einstellen. Ab Frühjahr 2025 hat Mahle den neuen X30 mit Drehmomentsensor im Programm, der mit 1,9 kg und 45 Nm etwas schwerer, aber dafür robuster ist. MOTOR/AKKU Fazua Ride 60/60 Nm/432 Wh RAHMEN Aluminium GABEL Canyon Carbon starr SCHALTUNG Shimano Deore XT 1x12 REIFEN Schwalbe G-One Allround 40-584 GEWICHT/ ZUL. GESAMTGEWICHT 20,3 kg/130 kg PREIS 3.499 Euro www.canyon.com CANYON Commuter: ON 7 Nichts deutet an diesem Light Assist-Bike auf ein Elektrofahrrad hin – weder Motor, noch Akku oder Display sind zu sehen. Nur ein volumi- nöses Unterrohr und ein unauffälliger kleiner Ringschalter neben dem Griff am Lenker. Canyon stattet das bewährte Urban-E-Bike jetzt mit dem stärkeren Ride 60-Antrieb von Fazua aus und verzichtet auf ein Display. Wer trotzdem eines braucht, steckt sein Smartphone mit der Fazua-App an die SP Connect-Halterung auf dem Vorbau. Oder man verlässt sich auf die farbigen LEDs am Ringschalter, die Unterstüt- zungsstufe und Ladestand des Akkus anzeigen, sowie auf sein Ge- fühl und fährt einfach. Das geht mit dem Commuter: ON 7 auch ohne elektrische Unterstützung ganz leicht. Design und Ausstattung sind minimalistisch, aber edel gehalten. MOTOR/AKKU Mahle X20/55 Nm/236 Wh RAHMEN Carbon GABEL Carbon starr SCHALTUNG Shimano GRX 600 1x11 REIFEN Pirelli Cinturato Gravel RC-X 40-622 GEWICHT/ ZUL. GESAMTGEWICHT 12,9 kg/120 kg PREIS 5.995 Euro www.desiknio.com DESIKNIO Endorphin 12 Speed Drop Der spanische Hersteller Desiknio steht für minimalistische, sportliche und urbane E-Bikes, denen man ihr „E“ nicht ansieht. Das Endorphin 12 Speed Drop sieht mit seiner schillernd dunkelgrünen Lackierung nicht nur edel aus; es hat auch edle innere Werte: angefangen beim Vollcar- bonrahmen über die Shimano GRX 600-Schaltgruppe bis hin zur mini- malistischen Beleuchtung von Supernova Lights. Damit bringt das Rad nur etwa 13 kg auf die Waage. Der X20-Antrieb mit Drehmoment- sensor funktioniert in allen drei Unterstützungsstufen wohltuend har- monischer als der X35. Auch ohne elektrische Unterstützung rollt das Gravel X20 leichtfüßig, nicht zuletzt wegen der breit abgestuften 11-Gang-Schaltung. l e z r a B r e t e P , r e l l e t s r e H : s o t o F 30 A D F C R A D W E LT

TECHNIK | gesehen+gefahren FRANKFURTER ALLERLEI EUROBIKE 2024 Auf der Fahrradmesse in Frankfurt am Main war nach turbulenten Jahren für die Fahrradbranche wieder eine positivere Stimmung spürbar. Wir zeigen, was Neues auf der Eurobike präsentiert wurde. Weitere Neuheiten haben wir im ADFC-Newsletter vorgestellt. Den Newsletter-Beitrag zur Messe findet sich hier: www.adfc.de/artikel/gesehen-und-gefahren-eurobike-2024. Lastenträger VAUDE Die Gepäckträgertaschen Urban Cargo und Free Cargo sind für Radfahrende ge- macht, die auch mal Lasten mit größerem Volumen transportieren möchten. Sie bestehen aus zwei Teilen: einer Außentasche, die eine wasserdichte Innentasche aufnimmt und so als normale Gepäcktasche dient. Statt der Innentasche können aber auch größere Gegen- stände wie Topfpflanzen oder Gitarren transportiert werden. Die Free Cargo bietet durch verstellbare Riemen noch mehr Flexibilität. Im Fachhandel ab Frühjahr 2025 für voraus- sichtlich 120 Euro (Urban Cargo) und 130 Euro (Free Cargo) erhältlich. www.vaude.com Gefederter Transport VEOLO Erdacht und gebaut in Leipzig: Veolo- Anhänger aus Aluminium sollen bis zu 80 Kilo- gramm Last transportieren können und durch die gefederte Einzelradaufhängung auch auf unebenen Straßen und unbefestigten Wegen für ein sicheres Fahrgefühl sorgen. Die Hänger kosten in der Basisversion 790 Euro, als Zube- hör sind eine extralange Deichsel, Packbügel, Packtaschen und mehr erhältlich. www.veolo.de Kurvig leuchten BUSCH+MÜLLER Der Briq XL E-Scheinwerfer für Elektrofahrräder hat als erstes Modell ein integriertes Kurvenlicht: In Kurven leuchtet der Lichtkegel dorthin, wohin man fährt, anstatt geradeaus. Bislang hatte Busch+Müller ein Kurvenlicht-Modul angeboten, das an einen normalen Scheinwerfer montiert wird. Briq hat die Neige- technik nun im Gehäuse integriert. Sie schaltet sich je nach Lenkereinschlag und Neigungswinkel des Fahrrads zu und soll für die Ausleuchtung der Kurven sorgen und gleichzeitig das Licht an der Kurvenaußenseite verringern, um den Gegenver- kehr nicht zu blenden. Der Briq-XL-Scheinwerfer kann per Bluetooth mit der Busch+Müller-App gekoppelt werden, um das Lichtfeld anzupassen. Fernlicht und Tagfahrlicht bietet das Modell ebenso wie bis zu 220 Lux an Lichtleistung. Für die geballte Ladung an Leistung setzt Busch+Müller 449,95 Euro an. www.bumm.de 32 A D F C R A D W E LT

gesehen+gefahren Falt- und belastbar CAR.LOS Auch im Lastenrad-Bereich gab es auf der Eurobike wieder viel zu sehen. Ein interessantes Konzept für Menschen mit wenig Platz zeigt Car.los mit dem V1: Als Kombination aus kompaktem Lastenrad und Faltrad benötigt es laut Hersteller eine Standfläche von lediglich 104 mal 44 Zentimetern. Ausge- klappt bietet es ein zulässiges Gesamtgewicht von 195 Kilo- gramm. Der Klappkorb fasst bis zu 65 Kilogramm. Angetrieben wird das Car.los von einem Brose-Motor. Die Basisversion ohne Klappkorb gibt es für 4.799 Euro, mit Korb kostet es 5.199 Euro. carlosmobility.com Es hat Klick gemacht SCHWALBE Eine kleine Revolution bei den Ventilen: Schwalbe hat das Clik Valve prä- sentiert, das mit den Schwächen anderer Ventile aufräumen soll. Der Pumpenkopf wird an das Ventil angeklickt, sodass er sicher sitzt. Das soll sich einfach mit zwei Fingern erledigen lassen – Drücken, Spannen per Hebel und Zerren zum Abnehmen sind nicht mehr nötig. Der Luftdurchfluss ist deutlich größer und Reifen sind so schneller aufgepumpt. Beim Anklicken der Pumpe soll es zu keinerlei Luft- verlust kommen. Per Umbausatz lassen sich für wenige Euro alle Ventile durch Austausch des Ventileinsatzes oder per Aufsatz auf Clik Valve umrüsten. Auch Pumpen können durch den Aus- tausch des Kopfes kompatibel ge- macht werden. Schwalbe bietet demnächst die ersten Schläuche mit dem neuen Ventil an; SKS ist der erste Hersteller, der entspre- chende Pumpen anbieten wird. www.schwalbe.com Koga elektrisiert KOGA Das Trekkingrad-Modell F3 gibt es ab Ende 2024 auch mit Elektromotor. Drei Ausführungen stehen zur Auswahl: Das E-F3 6.0 ist ausgestattet mit Enviolo-Nabenschaltung und Riemenantrieb. Der Preis beträgt 3.999 Euro. Das E-F3 5.0 für 3.799 Euro hat eine Shimano CUES-Kettenschaltung. Beide E-F3 werden mit Dia- mant-, Trapez- und Tiefeinsteigerrahmen erhältlich sein. Das drit- te Modell ist das besonders durchgestylte E-Supermetro, eben- falls mit Enviolo-Nabenschaltung und Riemen ausgerüstet. Es www.koga.com soll 3.899 Euro kosten. Sicherheit per Fingerabdruck ABUS Schloss öffnen per Fingerabdruck: Diese Technologie hat Abus auf der Eurobike präsentiert. Wie man es von manchen Smartphones kennt, die per Fingerabdruck ent- sperrt werden, funktioniert es auch bei dem Kettenschloss Yardo Fingerprint 7807F: Man legt die Fingerspitze auf das Bedienfeld und schon öffnet sich das Schloss. Über die da- zugehörige Smartphone-App wird der Fingerabdruck eingelesen. Alternativ lässt sich das Schloss auch über die App öffnen. Geht die Batterie im Schloss zur Neige, erhält man über sie auch eine Warnung. Bis zu 20 Nutzer:innen können ihren Fingerabdruck einlesen, sodass sich das Schloss auch von mehreren Personen nutzen lässt. Es soll ab Herbst in den Längen 85 und 110 cm für 99,95 bzw. 109,95 Euro erhältlich sein. www.abus.com r e l l e t s r e H : s o t o F A D F C R A D W E LT 33

TECHNIK | gesehen+gefahren Stil für jeden Tag ORBEA Aufsehenerregendes Design aus Spanien – der Alurahmen des Orbea Diem fällt auf. Aber das Rad für den urbanen Einsatzbereich hat mehr auf dem Kasten: Der Rahmen soll auch mehr Komfort bieten, indem er Fahrbahnunebenheiten abfedert. Die integrierte Beleuchtung schaltet sich bei Dunkelheit automatisch ein, das Rücklicht ist mit einer Bremslichtfunktion ausgerüstet und leuchtet beim Bremsen hell auf. Der Scheinwerfer bietet Fern- und Abblendlicht. Als Motor kommt ein Shimano Steps-An- trieb zum Einsatz. Drei Modellvarianten mit verschiedenen Schaltungs- und Ausstat- tungsoptionen stehen zur Auswahl. Die Preise starten bei 3.799 Euro. www.orbea.com Trinkfläschchen CAMELBAK Manche Rahmendreiecke bieten nicht genug Platz, um eine herkömmliche Trinkflasche darin unterzubringen – wie es bei kleinen Größen oder vollgefederten Mountainbikes der Fall sein kann. Dafür hat Camelbak die Mini-Podium entwickelt: So- lange genug Platz für einen Flaschenhalter ist, passt auch die Mini-Podium-Bottle hinein. Sie fasst trotz ihrer sehr kompakten Größe immer noch 440 Milliliter. Die restliche Technik stammt von der Standard-Podium-Flasche: Das selbstdichtende Ventil öffnet sich bei ein- fachem Druck auf die Flasche, eine Kappe schützt bei der „Dirt“-Version vor Schmutz. Das Material ist lebens- mittelsicher und soll den Geschmack des Getränks nicht be- einflussen. Die Mini- Podium ist ab Früh- jahr 2025 erhältlich. Preise standen zu Redakti- onsschluss noch nicht fest. www.camelbak.com Luxuriös laden SON Ladelux heißt eines der neuesten Produkte aus der Tübinger Werkstatt von Schmidts Original Nabendynamo (SON). Der be- kannte und seit vielen Jahren bewährte LED-Scheinwerfer Edelux wurde um eine Ladefunktion erweitert. Die Energie aus dem Na- bendynamo soll so effektiv genutzt werden, dass auch bei ein- geschaltetem Licht noch ein Smartphone aufgeladen werden kann. Ein Lenkerschalter mit Magnetbuchse zeigt an, wie weit der Ladevorgang fortgeschritten ist. Der Scheinwerfer selbst bietet ein 120 Lux starkes Abblendlicht, das integrierte Fernlicht flutet die Fahrbahn mit 160 Lux. Der Ladelux inklusive Lenkerschalter Nabendynamo.de und Ladekabel kostet 479 Euro. Fruchtiger Schutz mit Beleuchtung MELON Die Helme der E-Series bieten viele Details, die im Stadtverkehr praktisch sind: Die Front- und Rücklichter sollen für bessere Sichtbarkeit im Dunkeln sorgen, zwölf Belüftungsöffnungen lassen Luft an den Kopf und die Insektenschutzgitter halten unerwünschte Mitfahrende fern. Der Magnetver- schluss des Helmgurts lässt sich einhändig bedienen, das integrierte Visier bietet Schutz vor tiefstehender Sonne und Regentropfen. Für den Winter kann man eine Helmmütze nachrüsten, die Kopf und Ohren warm hält. Erhältlich in www.melon-helmets.com verschiedenen Designs für 99,95 Euro. 34 A D F C R A D W E LT

Vernetzt: Motorenhersteller bieten Komplettlösungen für Fahrradproduzenten (OEM) inklusive Smartphone-App und Cloud-Anbindung. Einblick INS NETZ GEGANGEN VERNETZUNG VON FAHRRÄDERN Elektrofahrräder sind längst zu Fahrzeugen geworden, die weit über ihre Rahmenrohre hinausreichen: Ihre Elektronik kann mit Smartphones, Computern und Datenwolken kommunizieren und bald vielleicht auch mehr. Der Trend zum Elektrofahrrad ist ungebrochen. 2023 wurden in Deutschland erstmals mehr Fahrräder mit Elektromotor verkauft als ohne. Zu Beginn des Booms waren die Räder noch weitgehend in sich geschlossene Systeme: Motor, Display und Akku wurden von einer Software gesteuert, Einstellungen über das Display vorgenommen. In der Werkstatt konnte mit einem per Kabel verbundenen Analysecomputer auf die Software zugegriffen, Systemupdates aufgespielt und Fehleranalysen durchgeführt wer- den. Mehr ging nicht. Drahtlos-Verbindung nach außen Seitdem hat sich die Technik sprunghaft weiterentwickelt, nicht nur bei den Motoren, sondern auch im digitalen Bereich. Dass die Steuerung von Elektro- fahrrädern mit immer mehr Funktionen versehen wird, liegt nahe. Schließlich gibt es mittlerweile extrem kleine, aber leistungsfähige Computer – und um nichts anderes handelt es sich bei den Steue- rungen moderner Elektrofahrräder. Elektronisches Zubehör für Fahrräder gab es natürlich schon be- vor Elektrofahrräder populär wurden. Fahrradcomputer und GPS- Navigationssysteme gehörten dazu. Sie waren aber nicht mit dem Rad vernetzt. Die Vernetzung wurde erst mit dem Aufkommen von Elektrorädern richtig interessant, weil sie eine zuverlässige Strom- versorgung bieten. Drahtlose Kommunikationssysteme machen es möglich, dass sich Elektrorad-Steuerungen mit Geräten außerhalb des Fahrrads verbinden können. Die Schlagwörter dazu lauten Connectivity und Internet of Things (IoT), was so viel wie Verbindungsfähigkeit und Internet der Dinge bedeutet. Alltagsgegenstände werden mit dem Internet verknüpft, um Vorteile für Nutzende und Hersteller zu schaffen. Diese Verknüpfung eröffnet ein weites Feld an Möglichkeiten für Funktionen, die über den Antrieb hinausgehen. Die nötige Energie kommt aus dem großen Elektroradakku. Die Reichweite wird da- durch nur unmerklich eingeschränkt, denn viel Energie braucht der A D F C R A D W E LT 35 r e l l e t s r e H , i e k B - E h c s o B : s o t o F

TECHNIK | Einblick Computer nicht. Es ist zu erwarten, dass zukünftig auch herkömm- liche Fahrräder die Möglichkeiten der Vernetzung nutzen können – die nötige Energie könnten Nabendynamos oder Akkus liefern. Schlaue Fahrräder In der Werbung wird häufig von Smart bikes gesprochen, wenn es um vernetzte Elektroräder geht. Das spielt auf den Begriff Smartphone an, das als Schnittstelle eine we- sentliche Rolle spielt. Telefon und Elektrorad kommunizieren meist über die Funkstandards Bluetooth oder ANT+ miteinander. Im Elek- trorad ist eine Kommunikationseinheit mit Antennen eingebaut, über die auf kurze Entfernung Daten zum Telefon oder zum Werk- stattcomputer übertragen werden können. Der Chip und die Anten- ne sind zum Beispiel im Gehäuse des Mittelmotors untergebracht. Dort ist der Anschluss an den Akku kein Problem. Je nach Kon struktion des Fahrrads kann das variieren. Häufig haben Fahrrad oder Antriebshersteller die Schnittstelle nicht selbst entwickelt, sondern nutzen spezialisierte Hersteller. Über eine SmartphoneApp können zum Beispiel Einstellungen am Antrieb vorgenommen werden. Das reicht von simplen Einstel- lungen der Unterstützungsstufe über Konfiguration des Lenkerdis- plays bis hin zu Änderungen der Antriebscharakteristik. Manche Elektroräder, an denen keine oder nur rudimentäre Displays vorhan- den sind, nutzen das Smartphone entsprechend als Displayerweite- rung oder -ersatz. Aber auch weitere Funktionen sind möglich. 36 A D F C R A D W E LT Mehr als nur Kilometeranzeige: Die Digitalisierung bietet viele Funktionen wie Dieb- stahlschutz, Wartungshinweise und mehr. Schnittstelle: Eine kleine Box, hier von Comodule, sendet Daten der Fahrt und empfängt Updates sowie GPS-Daten. Einstellbar: Per Smartphone lassen sich Motoreneinstellungen an persönliche Vorlieben anpassen. Ein GPSModul kann zudem über eine Mobilfunkverbindung Standortdaten übermitteln. Diesen Service kann man häufig beim Kauf dazu buchen. Da für die Übertragung der GPSDaten eine Mo- bilfunkverbindung nötig ist, fallen auch laufende Kosten an – meist wenige Euro pro Monat. Daten für Wartung und Optimierung Es ist auch prak- tisch, dass die Daten, die beim Betrieb des Elektrorads anfallen, proto- kolliert, ausgewertet und analysiert sowie für weitere Dienstleistun- gen genutzt werden können. So können Nutzer:innen zum Beispiel nach einer bestimmten Zahl an Kilometern auf eine fällige Inspektion hingewiesen werden. Auch das Fahrradgeschäft könnte Kontakt auf- nehmen und zum Beispiel auf besondere Aktionen aufmerksam ma- chen – das Einverständnis der Kund:innen vorausgesetzt. Für Hersteller haben die Nutzungsdaten ebenfalls einen großen Mehrwert: Sie erfahren so, wie ihre Produkte tatsächlich genutzt werden. Sensoren können die Belastung von Rahmen und Bautei- len messen und Herstellern helfen, Schwachstellen zu identifizie- ren und länger haltbare Fahrräder zu bauen. KI hält Einzug In vielen Lebensbereichen ist Künstliche Intelli- genz (KI) bereits ein vieldiskutiertes Thema. Besonders bekannt ist das Programm ChatGPT, das erstaunliche Ergebnisse erzeugt – von der Bewerbung auf Zuruf bis zur ausgefeilten Abhandlung zu wissen- schaftlichen Themen. Aber auch in der Wirtschaft wird KI bereits ein- gesetzt, um Prozesse zu optimieren und Ressourcen zu sparen. Fahr- radhersteller können selbstlernende Programme nutzen, um Fahrräder zu konstruieren und zu testen – ohne echte Prototypen zu bauen. Erst wenn das virtuelle Fahrrad zufriedenstellend funktioniert, wird gebaut und im echten Leben getestet. Manche Elektroradmotoren sind bereits in der Lage, den Fahrstil zu analysieren und sich den Nutzer:innen anzupassen. Wenn der Motor zum Beispiel registriert, dass jemand beim Anfahren nur we- nig Kraft aufbringt und sehr langsam vom Fleck kommt, schiebt der Motor aus dem Stand stärker an, als ursprünglich eingestellt. Die neuesten Entwicklungen von Bosch zum Beispiel analysieren fortwährend den Fahrstil und lernen daraus. Wählt man in der Bosch EFlowApp eine Route, wird man nicht nur dorthin geführt, das System zeigt auch an, mit welchem Akkustand man am Ziel ankommen wird . m o c e k b e - t i f . i w w w , i e k B - E h c s o B , l e u d o m o C : s o t o F

ADVERTORIAL DIE VERBORGENEN SCHÖNHEITEN VON İZMİR AUF ZWEI RÄDERN ENTDECKEN An der glitzernden Küste der Ägäis lockt die Provinz İzmir Radfahrer auf eine Reise zu seinen verborgenen Schätzen. An der Westküste von Türkiye gelegen, ist Izmir mit ver- schiedenen Verkehrsmitteln problemlos zu erreichen, teilweise ist sogar ein kostenloser Transport der Fahrräder möglich, sodass Radfahrer die Radwege in der Region mit ihrem eigenen Rad erkun- den können. Und wer keins zur Verfügung hat, kann sich in der gan- zen Stadt Fahrräder ausleihen. Ob Sie nun die antiken Straßen von Ephesus erkunden oder entlang der sonnigen Küste von Çeşme ra- deln, İzmir verspricht ein unvergessliches Abenteuer voller kulturel- ler Eindrücke und wunderschöner Landschaften. Schwingen Sie sich also in den Sattel und lassen Sie das zauberhafte Panorama auf sich wirken, während Sie in die Pedale treten. EuroVelo8 – Mittelmeerroute Seit 2016 ist İzmir offiziell Teil der EuroVelo 8 – Mittelmeerroute, die sich von der euro- päischen Atlantikküste bis nach İzmir erstreckt. Auf dem Abschnitt in İzmir wurden mehr als 650 Standorte mit Schildern markiert, die die Route mit Sehenswürdigkeiten des Natur- und Kulturgutes kennzeichnen und die antike Städte und UNESCO-Kulturerbestät- ten wie Pergamon und Ephesus miteinander verbindet. Als Teil der EuroVelo 8 – Mittelmeerroute bietet die Radstrecke von Ephesus nach Mimas auch die einmalige Gelegenheit, antike Städte zu be- suchen, die ein wichtiges kulturelles Erbe darstellen und einst von verschiedenen Völkern – von den Ioniern bis zu den Osmanen – be- siedelt wurden. Haus der Jungfrau Maria – Ephesus-Route Das 6000 v. Chr. entstandene Ephesus gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und hier befand sich eines der sieben Weltwunder der Antike. Die Gegend mit dem Fahrrad zu besichtigen, ist ein einzigartiges Erleb- nis: In dieser beeindruckenden Region, in der sich auch der größte der Artemis gewidmeten Tempel befindet, gibt es eine Mountain- bike- und E-Bike-Route, die am Haus der Jungfrau Maria neun Kilo- meter von Selçuk entfernt beginnt und in der antiken Stadt Ephesus endet. Die Route startet auf einer Höhe von 414 Metern und fällt innerhalb von fünf Kilometern auf 350 Meter ab. Sie nimmt Rad- fahrer mit auf eine unvergessliche Reise durch die Vergangenheit – von einem heiligen Zentrum des Christentums zu einer der wich- tigsten Städte der Antike. Während sie durch die malerische Land- schaft fahren, können Radfahrer einen Panoramablick auf Oliven- Alaçatı‘s bunte Bougainvillea

ADVERTORIAL İzmir, Provinz Urla Ephesus: Eine Zeitreiseise mit dem Fahrrad haine, Wein berge und antike Ruinen genießen. Das milde Klima und die gut gepflegten Radwege sorgen dafür, dass die Strecke für Rad- fahrer aller Niveaus geeignet ist und ihnen sowohl eine körperliche Herausforderung als auch einen Einblick in die Kultur bietet. Faszinierende Küstenlandschaft Schwingen Sie sich in den Sattel für eine berauschende Fahrrad-Odyssee entlang der sonnigen Küsten der Provinz İzmir, wo jeder Tritt in die Pedale zu neuen Abenteuern und atemberaubenden Ausblicken führt. Die Rei- se beginnt in Çeşme: ein Paradies mit malerischen Küstenstraßen und unberührten Stränden. Erkunden Sie zunächst die Halbinsel Çeşme, auf der Sie über kurvenreiche Wege versteckte Buchten, charmante Fischerdörfer und antike Ruinen entdecken können. Setzen Sie Ihr Fahrradabenteuer in Alaçatı fort, einem charman- ten Ort voller Geschichte und Tradition. Fahren Sie durch die ver- winkelten Gassen voller weiß getünchter Häuser und farbenfroher Bougainvillea. Legen Sie eine Pause ein, um die belebten Märkte und handwerklichen Boutiquen zu erkunden. Verwöhnen Sie Ihren Gaumen in den berühmten Restaurants von Alaçatı, wo sich tradi- tionelle türkische Gerichte nahtlos mit internationalen Aromen ver- binden. Während Sie die Küstenstraßen entlang radeln, können Sie das Panorama der Ägäis genießen und einen Blick auf die berühm- ten Windmühlen von Alaçatı werfen, die die Landschaft prägen. In die Pedale treten und genießen Für Radfahrer, die sowohl den Nervenkitzel als auch den Genuss einer guten Mahlzeit zu schätzen wissen, ist İzmir das ideale Reiseziel. Mit Routen, die für Radfahrer aller Niveaus interessant sind, bietet İzmir auch die Möglichkeit, regelmäßig anzuhalten, um einige der besten Gerichte zu kosten, die die ägäische Küche zu bieten hat – von der gehobe- nen Küche bis hin zu Farm-to-Table-Erlebnissen. Besichtigen Sie die Boutique-Weingüter und Degustationsrestaurants in Urla sowie die gastronomischen Highlights in Alaçatı und Umgebung. Auch Besuche Urla für die besten lokalen Geschmacksrichtungen das beliebte Urlaubsziel İzmir, die drittgrößte Stadt in Türkiye, profi- tiert von dem natürlichen Reichtum der Region. Die vielen Orte in İzmir bieten Besuchern von trendigen Restaurants über moderne Kaffeehäuser bis hin zu traditionellen Lokalen so ziemlich alles. Sie bereit für ein einzigartiges Fahrradabenteuer? Entdecken Sie İzmir, wo uralte Geschichte, atemberaubende Natur, fantastische Küstenansichten und lebendige lokale Kultur aufeinan- dertreffen. Schnappen Sie sich Ihr Fahrrad und machen Sie sich auf den Weg, um unvergessliche Erinnerungen zu schaffen. Beginnen Sie Ihre İzmir-Reise jetzt und genießen Sie den Nervenkitzel der Fahrt! Weitere Informationen zu Routen und Zielen finden Sie unter https://cycling.goturkiye.com/

DIALOG | BLICKWINKEL VON: Dr. Christopher Hamkins BETREFF: Betriebsrisiko dem Auto zuordnen Vielen Dank für die immer ausführliche und interessante Rubrik „Rad+Recht“, die ich nie ungelesen lasse, wenn die neue Radwelt kommt! Das Radfahren an sich ist nicht gefährlich. Erst die Teilnah- me der Kraftfahrzeuge am Straßenverkehr macht Radfahren gefähr- lich. Kraftfahrzeuge sind aber zu einem so selbstverständlichen und naturgegebenen Teil des Verkehrs geworden, dass eine Schuldum- kehr in der Wahrnehmung eintritt – und so wird die Gefahr dem Rad- fahren zugeschrieben. Die Argumentation muss demnach so aufge- baut werden, dass nicht der Anteil der Helmträger maßgeblich ist, sondern die Gefährlichkeit des Radfahrens an sich gegen die Gefahr, die von den Autos ausgeht. Das Betriebsrisiko muss dem Kfz-Ver- kehr zugeordnet werden. VON: Torsten Utpatel BETREFF: Unfassbar, dass Schuldfrage an Helmtragequote gekoppelt wird Danke für die Aufklärung zur aktuellen Rechtsprechung. Dass hier die Schuldfrage an die „Helmtragequote“ gekoppelt wird, ist doch unfass- bar. Da könnte man ja die Haftung durch weitere nicht vorgeschriebe- ne Zusatzausstattungen, wie zusätzliche Beleuchtung, auffällige Klei- dung, Knieschützer etc. erweitern – und das auch bei Fußgängern. Bei Kindern ist das Tragen von Helmen beim Radfahren ja inzwischen ein- gebürgert. Aber soll ein Kind, das keinen Helm trägt, auch schuldig sein, wenn der Fehler eindeutig nicht beim Kind liegt? Eine Helmtrage- pflicht muss konsequent verhindert werden, da sie sämtliche Vorteile des Radfahrens aushebeln würde. Das gilt selbstverständlich auch für vermeintlich „sportliches“ Radfahren mit Rennrädern. Ich bitte, dass der ADFC konsequent gegen eine derartige Rechtsprechung agiert. VON: Johannes Boelitz BETREFF: Autos geben Wärme auch schneller ab Dem Leserbrief „Geparkte Autos verstärken Hitze in Städten“ möchte ich widersprechen, da die Aussage, dass in Parkhäu- sern geparkte Autos besser gegen die Aufheizung unserer Städte seien als auf der Straße geparkte Autos, nicht korrekt ist. Fahrzeuge heizen sich aufgrund der geringeren Masse und der besseren Wärmeleitfähigkeit von Stahl zwar schneller auf als Gebäude, geben diese Wärme aber auch schnell wieder ab. Dieser Effekt lässt sich bei hoher Luftfeuchtigkeit gut beob- achten, wenn sich auf Autos schon kurz nach Einbruch der Dunkelheit eine leichte Tauschicht legt. Anmerkung der Redaktion: Es gibt bisher nur wenige Daten dazu: Eine Studie aus Mexiko zeigt, dass bereits zehn in Ost- West-Richtung geparkte Autos die Temperaturen in engen Häu- serschluchten um 0,5 Grad Celsius ansteigen lassen, in Nord- Süd-Richtung geparkte sogar um 1,6 Grad. Zudem gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass sich unter geparkten Autos Hitzeblasen bilden. VON: Annette Seggermann BETREFF: Dreirad-Roller schulen das Gleichgewicht nicht In dem Artikel heißt es, dass Laufrad und Roller im Gegensatz zu Stützrädern keine falsche Sicherheit vermitteln. Roller und Laufräder haben inzwischen sehr oft drei Räder. Das ist wie Stützräder nutzen, das Gleichgewicht wird in keiner Weise ge- schult. Am Ende des Artikels kann man erfahren, dass immer mehr Kinder schlechter Radfahren. Die Dreirad-Roller und -Laufräder sind bestimmt ein Grund. SOCIAL MEDIA-BLICKWINKEL Melissa Sacher zur ADFC-Studie Das Fahrrad sollte als echte Verkehrsalternative endlich mehr wahrgenommen werden. Oft ist es einfacher, günstiger und schneller. An alle Fahrrad- pendler:innen: Weiter so! Dr. Sibylle Gruner zur ADFC-Studie Danke für Euer Engagement, lieber ADFC! Bitte jetzt unbedingt machen, liebe Politiker:innen: Die Fahrrad- infrastruktur so ausbauen, dass das Fahrrad meist das praktischste Verkehrsmittel ist UND sicher. Das ist pro Tonne eingespartes CO2 eine der günstigsten Maßnahmen. Den Beschluss zur StVG-Reform feiern pfahrradieschen: Heute. Ist. Ein. Guter. Tag ♥♥♥ pe.kruse: Das ist ein längst überfälliger Durchbruch! bart_auf_zwei_raedern: Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung! Ulrike Schmidt zum Radfahren lernen Da erinnere ich mich noch dran – mit Opas altem Herrenrad – Vorkriegsmodell. Ich war zu klein, um auf den Sitz oder gar über die Stange zu kommen. Also mit einem Bein unter der Stange durch und dann ging‘s los. Hat geklappt. Als ich das erste Mal eine Mauer rammte, bekam ich mein 1. eigenes Rad ☺ der.fepa.bei.insta zur ADFC-Studie Vor ein paar Monaten gab es in Köln wegen eines Straßenfests […] eine Pop-up-Bikelane. […und] alle konnten auf ihren eigenen Spuren fahren. Deutliche Verbesserung, auch für Autos, weil es flüssiger läuft. simonspaeters zum Falschparken Ich habe immer gedacht, dass es nur mit Pollern funk- tionieren kann, habe aber gerade im Urlaub in Holland gelernt, dass es dort komplett ohne Poller geht. i k p e e r F : s o t o F 40 40 A D F C R A D W E LT A D F C R A D W E LT

Berlin-Kopenhagen Saatwinkler Steg über den Hohenzollern kanal. Fahrradbrücke in Kopenhagen. Wasser prägt die Route auch zwischen Fürstenberg an der Havel und Neustrelitz. Hoch oben auf dem Brandenburger Tor in Berlin-Mitte steht Göttin Victoria und hält die Zügel der Quadriga locker in Händen. Ihr Blick ist gen Osten gerichtet, doch wir radeln nach Nordwesten Richtung Bun- deskanzleramt, Reichstag und des ehemaligen Mauerstreifens. Geschichte! An einem der einstigen Wachtürme entdecken wir eine Inschrift für Günter Litfins, den ersten Mauertoten. Sein Bruder hat hier im Wachturm zur Erinne- rung an die Berliner Mauer und das Schicksal Litfins, der beim Fluchtversuch von DDR-Grenzposten erschossen wurde, ein Museum errichtet. Am Nordhafen und entlang der Wasserwege Berlins wie den Plötzensee oder den Hohenzollernkanal geht es weiter Richtung Wasserstadt Spandau, die an Havel und Spree liegt. Spandau wurde erst 1920 in Groß-Berlin eingemeindet und ist mit Recht stolz auf seine naturnahe Lage. Ton und Ziegel In Brandenburg führt der Weg durch die Tonstichland- schaft nach Zehdenick. Hier wurde der Ton für die in Berlin benötigten Ziegel gestochen. Als die Tongruben aufgegeben wurden, liefen sie voll Wasser und es entstanden in der leicht hügeligen Landschaft viele Teiche und Seen. Zwi- schen ihnen radeln wir nun durch. Der 1997 eröffnete Ziegeleipark Milden- berg ist Industriemuseum und Erlebnispark zugleich und erinnert auf 40 Hek- tar an 100 Jahre Ziegelproduktion im Zehdenicker Revier. Wer möchte, lässt sich mit der kleinen Bahn über das Gelände fahren. Der Bahn- und Gästeführer erklärt, dass dies das größte zusammenhängende Ziegelgebiet Europas war: „Etwa 1887 wurde der Ton entdeckt und der Abbau begann. 800 Millionen Ziegel pro Jahr wurden hier zu Spitzenzeiten herge- stellt. Alle drei Ziegeleien lieferten die Ziegel nach Berlin – und zwar auf der Havel.“ 500.000 Ziegel und mehr wurden für eine Berliner Mietskaserne ge- braucht. Ab den 1970er-Jahren wurde eine Ziegelei nach der anderen ge- schlossen. Direkt nebenan am Radfernweg und Wasserweg Richtung Müritz liegt der Bett+Bike-Gastbetrieb „Alter Hafen“. Die Speisekarte bietet viel Regionales und Saisonales wie Ziegenkäse vom Capriolenhof Regow, Rindfleisch und Bio-Eier von Nachbarhöfen sowie Vegetarisches und Veganes mit Gemüse aus der Gegend. A D F C R A D W E LT 43 i t h c e r b e W h t i d u J : s o t o F

REISEN | Radfernweg Berlin-Kopenhagen Turm zum Übernachten in Neustrelitz. Waren an der Müritz Schloss Rumpshagen mit Glasfassade. Wir fahren weiter zur achteckigen Radwanderkirche in Dannen- walde, 1821 im neugotischen Stil erbaut, und zur Ruine des in Back- steingotik errichteten Zisterzienserklosters in Himmelpfort. Der Name soll auf den Mönch Otto zurückgehen, der beim Anblick der lieblichen Landschaft „Coelia Porta“ (Himmelspforte) gerufen ha- ben soll. Nachvollziehbar. Ein wenig später erreichen wir die Drei- Seen-Stadt Fürstenberg an der Havel und machen im „Coffee & Travel“ bei hausgemachter Rhabarber-Baiser-Torte und Waikiki-Ku- chen Pause. Doreen Riensberg hat hier in liebevoller Kleinarbeit Café, Bioladen und Reisebüro in einem aufgezogen. Wasser Seen, Kanäle, Bäche, Flüsse – Wasser war das Thema in Brandenburg und es setzt sich in Mecklenburg-Vorpommern mit seinen etwa 2.000 Seen und 2.000 Küstenkilometern fort. Immer wieder radeln wir am Wasser entlang, dann durch ruhige Buchen- und Kiefernwälder und bestaunen teils uralte Baumriesen. Natur und Stille zum Genießen, nur das Zwitschern der Vögel und das Rufen des Kuckucks sind zu hören. In Seewalde, auf einer Halbinsel im Gobenowsee gelegen, ist ein Ökodorf entstanden, eine Gemein- de mit Demeter-Bauernhof, Waldorfschule sowie sozialen, kulturel- len und pädagogischen Einrichtungen. Kurz darauf, am Woblitzsee, sehen wir uns die Wesenberger Touristinfo in der einstigen Burg an: Sie hat ein E-Bike-Center, in dem man Akkus aufladen kann und klei- nere Reparaturen möglich sind. Außerdem gibt es Tipps für die Wei- terfahrt, auch via QR-Codes. Blau und Grün bleiben die vorherrschenden Farben auf der Stre- cke. Nachdem wir einige Seen passiert haben, kommen wir nach Neustrelitz – am Zierker See gelegen. Am Stadthafen dengelt et- was gegen einen Bootsmast, der Wind weht und ein bisschen mari- times Flair kommt auf. Nebenan stehen die Slubes, kleine, runde Minitürme. Darin übernachten wir und bewundern ihre optimal aus- Dünen und Strand bei Rostock. 44 A D F C R A D W E LT genutzte Fläche. In der nahegelegenen alten „Kachelofenfabrik“ be- finden sich ein Kulturzentrum und ein Restaurant. Am nächsten Morgen schauen wir uns den schmucken Neustrelitzer Marktplatz an, die Mitte der sternförmig angelegten, spätbarocken Stadtanla- ge, ebenso die Stadtkirche mit Turm im toskanischen Stil und das klassizistische Rathaus. Kurz hinter Neustrelitz entdecken wir zwei der alten Holzschilder, die den Radfernweg einst zierten. Jetzt ist er komplett neu ausge- schildert und mit Logo versehen. Die Schilder in Deutschland wei- sen jeweils, grün auf weißem Grund, den nächsten Ort und die Kilo- metrierung aus. Die Route von Berlin nach Kopenhagen ist überwiegend asphaltiert, nur ab und an abgelöst durch eine was- sergebundene Oberfläche. Auch die Website des Radfernwegs wur- de komplett neugestaltet. Wir erreichen den Müritz-Nationalpark, wo die Havel entspringt. Rothirsche, See- sowie Fischadler sind hier zu Hause – auch die Eule, Symbol des Nationalparks und des Naturschutzes. Hier gibt es Buchen-, Kiefern- und Eichenwälder, Seen, Heide- und Moorflä- chen. Der Müritz-Nationalpark ist mit 32.000 Hektar der größte Na- tionalpark Deutschlands und außerdem die Wasserscheide. Von hier aus fließt alles Wasser gen Ostsee, und wir radeln leicht bergab nach Ankershagen. Ein trojanisches Pferd aus Holz auf einer Wiese weist auf das Heinrich-Schliemann-Museum hin. Der Entdecker von Mykene und Troja wuchs hier auf. Delfin- und Möwenshow Ostsee – wir kommen. Aber zu- nächst bewundern wir die herrliche, mit leuchtenden Glasstücken geschmückte Fassade von Schloss Rumpshagen, bevor wir über Waren an der Müritz nach Warnemünde und Rostock fahren. In der Hansestadt übernachten wir im „Dock Inn“ stilecht in zu Hotelzim-

Berlin-Kopenhagen Berlin Kopenhagen Kompakt Die Kreideküste von Stevns Klint. mern umgebauten Schiffscontainern. Ob wir am breiten Ostseestrand einen Blick auf einen Schweinswal oder auf „Delle“ erhaschen werden? Delle heißt der Delfin, der vor Warnemünde und im Hafenbecken immer wieder mal auftaucht. Namensgebend ist eine Delle in seiner Finne. Wir haben leider Pech, kein Delfin, aber die gewieften Möwen bieten am Alten Strom auch eine spannende Show: Sie treten paarweise auf – die eine lenkt ab, die andere klaut den Menschen die Eistüten aus den Händen. Weiße Klippen Draußen auf See kreuzen riesige Pötte und Fähren. Wir stei- gen auf die hybride Fähre von Rostock nach Gedser, setzen nach Dänemark über und folgen nun der Beschilderung der dänischen nationalen Radroute 9. Sie ist Teil der EuroVelo 7 und führt über die Inseln Falster, Møn und Seeland nach Ko- penhagen. Es geht mehr oder weniger die Küste entlang – mit Blick auf die Ost- see, Grasflächen, reetgedeckte Häuser und weiße Klippen im UNESCO-Welterbe Stevns Klint. Im Erlebniszentrum erfährt man, dass vor 66 Millionen Jahren ein Asteroideneinschlag die Hälfte des Lebens auf der Erde auslöschte, aber auch, wie sich die Natur wieder erholte und weiterentwickelte. Zwischen den dicken Kreide- und Kalksteinschichten des Kliffs liegt eine Schicht aus Fischton, die „er- zählt“, wie die Natur sich veränderte, als der Asteroid das Zeitalter der Dinosau- rier beendete. Auf De-Luxe-Radwegen erreichen wir Kopenhagen und fahren über die be- rühmte Fahrradbrücke Cykelslangen (Fahrradschlange). Dass die dänische Hauptstadt für Radfahrende fast ein Paradies ist, hat sich längst herumgespro- chen. Breite, glatt asphaltierte Radwege, Fahrradparkhäuser, Radschnellwege ins Umland und vieles mehr bietet Kopenhagen seit Jahren – und mit Erfolg: 1,45 Millionen Kilometer werden hier pro Tag geradelt, auf der meist befahrenen Strecke zählt man täglich 42.600 Radfahrende. Natürlich gibt es auch geführte Stadtführungen per Rad. Wir lassen uns auf diese Weise die City zeigen. Der Radfernweg Berlin-Kopenhagen endet eigentlich am Kopenhagener Tivoli- Park, doch die paar Meter zur Lille Havfrue an der Uferpromenade schaffen wir auch noch. Erschaffen wurde die Bronzeskulptur vom Bildhauer Edvard Erik- sen. Für die sehnsüchtig aufs Meer blickende kleine Meerjungfrau saß seine Ehe- frau Eline Modell. Wer sich an Arielle nicht sattsehen kann und mehr über Hans- Christian Andersen und seine Märchen erfahren möchte, dem sei die Weiterfahrt auf die Insel Fünen empfohlen (siehe Radwelt 2.2021). Von Victoria zu Arielle führt der Radfernweg auf 700 Kilometern durch zwei Länder und drei Bundesländer. Mein Fazit des Tests: Eine märchenhafte Natur in Blau- und Grüntönen, viel Wasser und zwei spannende Hauptstädte erwarten einen auf einem hervorragend ausgebauten Radfernweg. Judith Weibrecht Information www.bike-berlin-copenhagen.com Karten und Literatur Radfernweg Berlin Kopenhagen, bikeline, Esterbauer, ISBN 9783711101549, 16,90 Euro Kristine Jaath: Brandenburg, Trescher Verlag, ISBN 9783897946781, 21,95 Euro Sabine Becht, Sven Talaron: Mecklenburg-Vorpommern, Michael-Müller-Verlag, ISBN 9783956547300, 22,90 Euro Christian Gehl: Kopenhagen, Michael-Müller-Verlag, ISBN 9783966852845, 19,90 Euro Unterkünfte Auf der ganzen Strecke finden sich Bett+Bike- Unterkünfte: www.bike-berlin-copenhagen.com/de/ content/bettbike oder www.bettundbike.de An- und Abreise In Zügen mit Fahrradmitnahme: www.bahn.de oder mit Flixbus: www.flixbus.de. Fähre Rostock-Gedser mit Scandlines: www.scandlines.com (Fahrrad 1,50 Euro) A D F C R A D W E LT 45

, i s o b u D e k E i l , r e g o G s u c r a M / S Z T , n n a m k c e H n i r h t a K / S Z T l i , t r o p s u P - t d m h c S n a m o R / S Z T i s o b u D e k E / S Z T i : s o t o F REISEN | Touren+Tipps SAVOIR-VIVRE – DIE KUNST, DAS LEBEN ZU GENIESSEN VIELFALT IM SAARLAND Das kleinste Bundesland grenzt im Norden und Osten an Rheinland- Pfalz, im Süden an die französische Region Grand Est und im Westen an Luxemburg. Traditionell deutschsprachig, stand das Saarland immer wieder unter französischem Einfluss. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es französische Besatzungszone; 1955 wurde es nach einer Volksabstimmung wieder in die Bundesrepublik eingegliedert. Heute bildet das Saarland mit Luxemburg und Lothringen die europäische Großregion SaarLorLux. Es ist zu einem Drittel von Wäldern bedeckt und bietet viel Sonne und Kultur. Beliebtes Fotomotiv ist die Saarschleife bei Mettlach. Auf dem Fahrrad lassen sich die abwechslungsreiche Natur, die schönen Städte und kleinen Dörfer sowie historische Denkmäler auf vielfältigen Routen entdecken. Die Fahrradmitnahme ist im Saarland am Wochenende im Nahverkehr der Bahn übrigens kostenlos. Europäischer Mühlenradweg Grenzüberschreitend durch Frankreich und Deutschland sowie durch die Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz verläuft der etwa 47 Kilometer lange Europäische Mühlenradweg. Der mittelschwere Rundkurs folgt dem Hornbach und dem Bickenalb-Bach nach Frankreich, steigt über Höhen- rücken mit prächtigen Ausblicken und führt dann durch die Täler des Schwal- bachs und des Hornbachs zurück. Viele ehemalige Mühlenstandorte liegen am Wegesrand. Ausgangspunkt ist die Kloster- stadt Hornbach mit der Grabstätte des heiligen Pirminius. Bei Goffings- mühle geht es hinüber ins französi- sche Schwalbachtal, dann weiter zur Schweyener Mühle und zum se- henswerten Lothringer Kreuz. Im deutschen Brenschelbach-Bahnhof passiert die Strecke die Blumenauer Mühle und führt dann zur Mühle von Loutzviller, bevor es am Ufer der Schwalb zur Eschweiler Mühle (Moulin d’Eschviller) geht. Das dortige Mühlenmuseum vor den Toren des Brenschelbacher Nachbarorts Vol- münster ist vom 9. Juli bis zum 21. Oktober geöffnet. Führungen ohne Reservierung durch die Mühle, das Sägewerk und die Lern-Imkerei werden von Dienstag bis Sonntag angeboten. Es folgen weitere Mühlen, die dem internationalen Radweg seinen Namen geben. Der Rückweg verläuft rund um das Tal der Bickenalb im Biosphärenreservat Bliesgau, das im südli- chen Teil durch eine sanft hügelige Landschaft geprägt ist. 46 A D F C R A D W E LT Info Auf den Geschmack gekom- men? Viele weitere Routen, Infos und Touren zum Selbstplanen im Tourenplaner: www.touren.saarland/de/tourenplaner Das Saarland direkt ins Ohr? Lauschtouren zum Radfahren – einfach die App laden, Tour auswählen und los geht’s: www.urlaub.saarland/Reisethemen/lauschtouren Kontakt: Tourismus Zentrale Saarland GmbH, Tel.: 0681/92 72 00, E-Mail: info@tz-s.de, www.urlaub.saarland

Zwiti E-Velo-Tour Mosel-Saar-Rendezvous Die rund 58 Kilometer lange Pedelec-Tour Mosel-Saar- Rendezvous passiert die offene, parkähnliche Land- schaft des westlichen Saarschleifenlandes. Geprägt ist die Gegend des Dreiländerecks Deutschland-Frank- reich-Luxemburg von den Flüssen Mosel und Saar. Die Route beginnt in Perl und führt an Weinbergen und Streuobstwiesen entlang hinauf auf den Saargau. In Borg unbedingt Zeit für den „Archäologiepark Römi- sche Villa Borg“ einplanen: Wer durch das antike Frei- lichtmuseum streift, fühlt sich wie ein privilegierter Mensch der Römerzeit. Durch Wiesen und Felder geht es über Hellendorf weiter nach Orscholz und dann zum Highlight: die spektakuläre 180-Grad-Kurve der Saar. Der Aufstieg auf den Aussichtspunkt Cloef bietet einen atemberaubenden Blick auf die Saarschleife. Für alle Schwindelfreien lohnt sich ein Abstecher auf den Baumwipfelpfad. Vom 42 Meter hohen Aussichtsturm kann der Blick auf die Flussschleife, die grünen Hügel des Naturparks Saar-Hunsrück und bei klarer Sicht so- gar bis zu den Vogesen schweifen. In Tettingen-Butz- dorf lassen sich 350 Jahre Brennereigeschichte erkun- den. Das Saarländische Brennereimuseum bietet nach Anmeldung ein „Schaubrennen“ und hinterher kann in der Probierstube getestet werden. Von den Höhen des Saargaus geht es dann wieder hinab ins Moseltal und entlang der Mosel nach Perl. Touren+Tipps Rennradrunde: Biosphärentour Die 96 Kilometer lange mittelschwere Biosphärentour führt durch das hü- gelige Gelände des UNESCO-Biosphärenreservats Bliesgau – der Tipp für Rennradfahrende. Die Region ist jedes Jahr Austragungsort für das Junio- ren-Weltcuprennen Saarland Trofeo. Da die Route für Rennräder konzipiert wurde, verläuft sie hauptsächlich auf mit schmalen Reifen befahrbaren Radwegen und Straßen. Ab Saarbrücken geht es in südöstliche Richtung und dann über die „So- Da-Brücke“ St. Arnual. Die mit vier Fahrspuren völlig überdimensionierte Brücke wird von den Saarbrücker:innen auch „Dood Brigg“ (tote Brücke) ge- nannt, da sie nie an den Straßenverkehr angeschlossen wurde. Ausgedehn- te Streuobst- und artenreiche Orchideenwiesen, alte Buchenwälder sowie eine verwunschene Auenlandschaft sind die prägenden Landschaftsele- mente des UNESCO-Biosphärenreservates Bliesgau. Der Würzbacher Wei- her galt bereits im 18. Jahrhundert als eine der schönsten Gegenden. Für den Fall der Fälle steht dort auch eine Fahrradreparaturstation. Besonders in Frankreich ist die Strecke an der Saar bis Sarreguemines abwechslungs- reich und reizvoll. Zurück auf dem flachen Saar-Radweg kann die Tour von Frankreich kommend dann in Saarbrücken ausklingen. Gravelbike- Saargau-Runde Mit Gravelbikes lassen sich neben normalen Straßen auch unbefestigte Wege befah- ren – ihre Stärke liegt in der Vielseitigkeit. Die 43 Kilome- ter der Saargau-Runde waren 2022 eine Etappe beim „Gra- velFondo“, einem Rennen für Schotter-Begeisterte. Die Strecke kann ganzjährig befahren werden. Der Rundkurs startet und endet am Europadenkmal in Überherrn- Berus. 45 Prozent der Tour verlaufen auf Feinschotter, 26 Prozent naturnah und 27 Prozent auf Asphalt. Die offene Gaulandschaft ent- lang der französisch -deutschen Grenze bietet schöne Aussichten hüben wie drüben und die Route streift Orte wie Ittersdorf, Bedesdorf und Ihn. Vielleicht ein kurzer Abstecher gefällig? Im Wald bei Niedalt- dorf führt der Druidenpfad an zwei rekonstruierten Keltenhäusern aus der Zeit um 300 vor Christus vorbei. Entlang des Baches Ruisse- au de Diersdorff und mit Blick auf die Nied geht es zur Gaststätte Wackenmühle. Diese war im Mai vom Hochwasser betroffen, ist aber seit Juni wieder geöffnet. Eine kurze Verschnaufpause auf dem Saarland-Radweg, bevor es wieder über Schotterpisten, kurze Trails, Feld- und Wiesenwege nach Kerlingen, Altforweiler sowie Bisten und anschließend zurück zum Ausgangspunkt geht. A D F C R A D W E LT 47

REISEN | Reisenotizen Naturpark Kopački rit. Osijek an der Drau. Ilok an der Donau. UNESCO-Biosphärenreservat Mur-Drau-Donau. Sein Gelände ist eben, die Schotterwege lassen sich mit Trekking- oder Mountain- bikes befahren. Die Stadt Osijek, an deren Draupromenade man Rad fahren kann, hat eine sehenswerte barocke Festung und ist ein gu- ter Ausgangspunkt für weitere Touren. Bis zur Donau ist es nicht weit: Das 138 km lange kroatische Teil- stück der EuroVelo 6 (Donau-Radroute) durchquert das Gebiet der Baranja und den Naturpark Kopački rit, die Weinberge von Erdut und führt vorbei an der Mündung der Drau in die Donau bei Aljmaš. Au- ßerdem befinden sich die Städte Vukovar mit Schloss Eltz, Vučedol und Ilok an der Route entlang der Donau. Es gibt auch noch kürzere Routen: Für MTB-Begeisterte ist der mar- kierte 29 km-Rundkurs Borovik-Vuka gedacht. Rund 100 km west- lich von Osijek führt die Bike & Wine-Route auf 38 km von Požega am Fluss Orljava entlang zum sehenswerten Naturpark Papuk. Auch die 18 km lange Radrundtour Graševina (Welschriesling) ver- läuft auf Asphalt und Schotter durch Weinberge und bietet einen Blick auf die südlichen weinbewachsenen Hänge des Papuk. https://tinyurl.com/radwelt-kroatien croatia.hr/de-de An Drau und Donau KROATIENS REGIONEN SLAWONIEN UND BARANJA Maleri- sche Dörfer, weite Felder und weinbewachsene Hügel prägen die Regionen Slawoniens und der Baranja im kroatischen Binnenland. Ein Erlebnis ist sicher der Pannonische Weg des Friedens, der auf 75 km Länge von der Stadt Osijek ins serbische Sombor führt; dabei geht es entlang der Flüsse Drau und Donau sowie durch den Natur- park Kopački rit. Er ist eines der größten Überschwemmungs- und Sumpfgebiete in Europa und bietet zahlreichen Vögeln, Reptilien, Wildkatzen und Füchsen eine Heimat. Der Naturpark gehört zum Augen und Ohren auf LAUSCHTOUR ZUM VULKANRADWEG Für den Vulkanradweg in der Vul- kanregion Vogelsberg, etwa 60 Kilometer nördlich von Frankfurt am Main, gibt es nun 16 Lauschpunkte auf der Lauschtour „Vulkanradweg“. Sie ent- halten spannende Hintergründe, packende Geschichten und das ein oder andere Geheimnis. Die Lauschpunkte liegen an der 43 Kilometer langen Route zwischen Hartmannshain und Schlitz. Die kostenlose und GPS-ge- stützte Lauschtour-App für iOS- und Android-Handys weist mit einem akus- tischen Signal darauf hin, wenn ein Lauschpunkt erreicht ist und sich ein Stopp lohnt. Nach dem Download der Tour funktioniert die App offline. Auch auf dem südlichen Teil des Vulkanradwegs zwischen Gedern und Glauburg warten weitere Hörerlebnisse – an 13 hölzernen Audio-Stelen führen QR-Co- des zu Audio-Dateien: In Gedern plaudert Fürstin Eleonore über ihr Leben auf dem örtlichen Schloss, im Hirzenhainer Ortsteil Merkenfritz wird verra- ten, warum der Ort den Beinamen „Dorf der sieben Mühlen“ trägt. Der Vo- gelsberger Vulkan-Express fährt von Mai bis Oktober an allen Samstagen, Sonn- und Feiertagen mit der Linie VB 90 entlang des Vulkanradwegs. Alle Vulkan-Express-Busse haben Anhänger, in denen Räder und Pedelecs mit- genommen werden können. Der Transport der Räder ist kostenlos; für Fahr- gäste gilt der allgemeine RMV-Tarif. www.vogelsberg-touristik.de 48 48 A D F C R A D W E LT A D F C R A D W E LT u a ç a r G , s e n u D - y a r B e d e l l i V , r e n x e M i l l i u a P / d n a n e h R n o g e r d a R i , i e n K n a m o R / r u t n e g A n e s s e H l , r e e S r o g I / l a v u D n e i l u J / s u m s i r u o T r ü f e a r t n e Z e h c s i t a o r K l : s o t o F i r e g n e D r a m t e D / e e s n r e g e T r e D , k r e o D n a i t s a b e S / s u m s i r u o T h c i r ü Z , s u m s i r u o T - t f r E - n e h R i , e d . l . a u g n a m w w w / n a o a B s u i r a D j i l

Reisenotizen REISETICKER +++ Am 8. September findet wieder das Fahrrad- konzert „Movimento“ am Rhein statt. Die Radtour von Benrath über Monheim nach Leverkusen ist mit Kurzkonzerten, Kleinkunst und Besichtigun- gen gespickt. www.movimento-fahrradkonzert.de +++ Am 14. September ab 11 Uhr startet am S-Bahnhof Weiden-West die knapp 50 km lange kulinarische Entdeckungstour „Rheinische Hofla- dentour“. Große Gepäcktaschen sollte man dabei- haben, da Hofläden zwischen dem Kölner Westen, Frechen und Pulheim angefahren werden. Anmeldung: www.rhein-erft-tourismus.de/ zu-gast/veranstaltungen/gefuehrte-radtouren-1 +++ Zürich lockt mit Stadt-, Genuss-, Gravel-, Rennrad- und Familienrouten. Im September fin- den hier zudem die Straßenradsport-Weltmeister- schaften 2024 statt. Flankiert werden sie von Fahrradfesten im gesamten Kanton. Leihräder (PubliBike), die Zürich Card Bike und ausgewählte Touren bei Komoot runden den Besuch ab. www.zuerich.com/de Komoot-Touren: https://tinyurl.com/radwelt-zuerich +++ Der Seerundweg Tegernsee (ca. 20 km) zeigt den See von seinen schönsten Seiten und bietet zahlreiche Einkehrmöglichkeiten. Ein Tipp ist das Restaurant Fährhütte14 mit Terrasse überm Was- ser. Das Althoff Seehotel Überfahrt am Südufer bietet eine leckere Küche und Leihräder. www.tegernsee.com/seerundweg-tegernsee A D F C R A D W E LT A D F C R A D W E LT 49 49 Ausblicke zum Genießen KOMOOT-COLLECTION FÜR RADREGION RHEINLAND Mal grün, mal blau, mal Tagebau: Die neue Komoot-Collection enthält neun unterschiedliche Rad- touren. Im Rhein-Sieg-Kreis ist die Landschaft sattgrün mit Aussicht auf das Siebengebirge. Gute Sicht auf den Rhein bietet sich am Uedesheimer Rheinbo- gen im Rhein-Kreis Neuss oder man steuert eine der Talsperren im Bergischen Land an. Auf den Steinbruch Schlupkothen mit seinen bewachsenen Felswän- den schaut man im Kreis Mettmann, wahlweise lässt man den Blick über den Tagebau Hambach im Rhein-Erft-Kreis schweifen. Die Kollektion enthält Tou- ren, auf denen Städte wie Köln, Leverkusen oder Düsseldorf und Naturerleb- nisse gleichermaßen liegen. https://tinyurl.com/radwelt-rheinland Nordfrankreichs Küstenregion FAHRRADURLAUB IN DÜNKIRCHEN Die Küstenregion Dünkirchen im Norden Frankreichs bietet viel Natur und lange Radwege. Entlang Grand-Fort-Philippe und Bray-Dunes kann man auf insgesamt 53 Kilometern Radweg von einem Naturschutzgebiet zum nächsten fahren. Die Auswahl reicht von anspruchs- vollen Radstrecken mit Steigungen oder Mountainbike-Touren im Gelände bis hin zu entspannten Familienausflügen durch die Dünen. Fahrräder, Kinderan- hänger und mehr können vor Ort gemietet werden. Um die Verpflegung muss man sich nicht sorgen: Eisdielen, Cafés und Restaurants mit französischen Spezialitäten und erfrischenden Getränken sind reichlich vorhanden. Der Küs- tenradweg „Vélomaritime“ startet in Dünkirchen und verläuft auf knapp 1.500 Kilometern durch die Normandie bis in die Bretagne. Die Radstrecke führt ent- lang von kleinen Straßen, verkehrsberuhigten Landwegen und der atemberau- benden Nordküste Frankreichs. www.duenkirchen-tourismus.com

DIALOG | Rätsel Die Lösung aus Radwelt 2.24: Radlosigkeit Gewonnen haben Susanne Wriede aus 45699 Herten, Dr. Michel Dormal aus 45143 Essen, Brigitta Ulrichs aus 12621 Berlin, Günther Lohse aus 88697 Bermatingen und Talea Kreienbrock aus 56075 Koblenz. 3 L E S T Ä R S A D 6 7 2 L G 4 5 U O 1 L 8 B Z HALLO, LIEBE RAD- UND RÄTSELFANS! Da bin ich wieder. Diesmal geht es um die manchmal nicht so schönen Erlebnisse beim Radfahren und um Pannen, die sich durch regelmäßige Pflege, Wartung und Inspektionen oft vermeiden lassen. Die Lösung gibt dir einen Tipp, wo du dich konkret engagieren kannst, um das Radfahren in Zukunft für alle entspannter zu gestalten. Krönchen richten, fröhlich bleiben und weiter geht die wilde Fahrt. Wir sehen uns! Euer Gerd – 1. sturzgefährlich 2. gibt die Richtung vor 3. da hilft nur fädeln und spannen 4. ...verschleiß 5. durch ... wird man gedoort 6. und weg ist das gute Stück 7. verzieht sich gerne 8. hier treffen alle Richtungen zusammen DER GEWINN Wir verlosen 3 x den Druckreiniger OC 3 Foldable von Kärcher im Wert von insgesamt 434,97 Euro! Mobile Waschanlage Kärchers neuester mobiler Druckreiniger OC 3 Foldable ist kompakt, fle- xibel, platzsparend und leicht zu verstauen. Er eignet sich daher für den Einsatz zu Hause und unterwegs. Der innovative faltbare Wassertank hat ein Fassungsvermögen von bis zu acht Litern. Zusammengeklappt er- reicht er nur 10,8 Zentimeter Höhe und verbraucht sehr wenig Platz im Regal. Mit einem sanften Niederdruck von fünf bar, einem Wasserver- brauch von zwei Litern pro Minute und dem 1,8 Meter langen Schlauch lassen sich leichte Verschmutzungen wie Staub und Schlamm einfach von Fahrrädern, Kinderanhängern, Schuhen und mehr entfernen. Der ein- gebaute Akku garantiert eine Reinigungszeit von 15 Minuten und wird einfach über einen USB-C-Anschluss aufgeladen. Die Standarddüse mit Flachstrahl kann um optionales Zubehör wie die Kegelstrahldüse für eine noch sensiblere Reinigung sowie verschiedene Waschbürsten ergänzt werden. So lässt sich der Einsatzbereich des Kärchers noch erweitern. www.kaercher.com TEILNAHMEBEDINGUNGEN Teilnahme ab 16 Jahren, ausgenommen sind hauptamtlich Mitarbeitende des ADFC. Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die Teilnehmende bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen. Der Gewinn wird unter allen Teilnehmenden mit der richtigen Antwort ausgelost. r e l l e t s r e H , t a v i r p : s o t o F Einsendeschluss 7. Oktober 2024 Die Lösung geht mit Namen und Adresse an : ADFC Radwelt, Mohrenstraße 69, 10117 Berlin oder per E-Mail an: raetsel@adfc.de. 50 A D F C R A D W E LT

Impressum Herausgeber Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V., gesetzlich vertreten durch Frank Masurat, Bundesvorsitzender; der ADFC ist Mitglied im Europäischen Radfahrerverband ECF. Mohrenstr. 69, 10117 Berlin E-Mail: kontakt@adfc.de Chefredaktion Alexandra Kirsch (V.i.S.d.P.) Redaktion René Filippek, Susann Hocke An den Ausgaben wirken mit Peter Barzel, Norbert Eisele-Hein, Gerd Hasenjäger, Barbara Lücke, Frauke Maack, Judith Weibrecht Redaktionsanschrift ADFC Mohrenstraße 69, 10117 Berlin Tel.: 030/20 91 49 80 Fax: 030/209 14 98 55 E-Mail: radwelt@adfc.de Verlag Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel Tel.: 0561/602 80-0 Fax: 0561/602 80-222 E-Mail: info@ddm.de Seiten auf Recycling-Papier gedruckt. Anzeigen DIGISALE GmbH Dom-Pedro-Str. 7, 80637 München https://digisale.org/ Anzeigenleitung: Marcus Tütsch Tel.: +49 (89) 444 43 7270 E-Mail: marcus@digisale.org Anzeigenberatung und -verkauf: Evelin Tütsch Tel.: +49 (89) 444 43 7270 E-Mail: evelin@digisale.org Für Inhalt und Gestaltung der Werbeanzeigen ist jeweils der Werbende verantwortlich, ebenso wie für verlinkte oder beworbene Webseiten. Gleiches gilt für QR-Codes und die durch sie erreichbaren Medien und Informationen. Grafik TREND Werbung Ernst Blumrodt, Swantje Kirchner-Blumrodt Kartografie IDSKG Kartographie & Grafik, Iris D. Kolz, www.idskg.de Titel Istockphoto.com/Alexander Shelegov Bezug Die Radwelt erscheint viermal im Jahr und ist im ADFC-Mitgliedsbeitrag enthalten. Nachbestellungen bitte beim ADFC (Adresse s. o.) Druckauflage 109.000, 2. Quartal 2024 Nachdruck von Beiträgen und Abbildungen nur mit Genehmigung des ADFC, ISSN 1438-4612 Bundesausgabe, ISSN 1617-092x Ausgabe Hamburg Der Ausgabe sind Beilagen von Zweiradcenter Stadler, Plan International und Walbusch beigefügt. IN DER NÄCHSTEN AUSGABE AB 30.11.24 Vorschau VERKEHRSWENDE IM STAU? Es gab Projekte in Deutschland, die viel- versprechend klangen: In Darmstadt soll- te Deutschlands erster Superblock entste- hen, Hannovers Innenstadt sollte autoarm werden – doch sie scheiterten am Geld oder an politischen Konstellationen. Geht in Deutschland doch noch was voran oder steckt die Verkehrswende im Stau? LA VOIE BLEUE Der blaue Weg führt auf 737 Kilome- tern durch den Osten Frankreichs fast immer am Wasser entlang – von Luxemburg bis Lyon. An Mosel, Canal des Vosges und Saône entlang geht es von Nord nach Süd bis zur Mün- dung der Saône in die Rhône. Ein Streckentest von Metz bis Lyon. ANTRIEBSWENDE Neu gedachte Antriebskonzepte bringen Bewegung in den Fahrradmarkt: Hoch belastbare Tretlager- und Nabengetriebe für Elektro-, Lasten- und Sporträder ma- chen den etablierten Herstellern Konkur- renz. Wir schauen uns die Antriebe von Pinion, 3x3, Revolute und Classified ge- nauer an und probieren sie aus. +++ AKTUELL +++ DIGITAL +++ EXKLUSIV +++ DER NÄCHSTE NEWSLETTER KOMMT IM OKTOBER! Der ADFC informiert seine Mitglieder regelmäßig und kostenlos per Newsletter. Haupt-, Familien- und Haushaltsmitglieder können ihn über ihre eigene E-Mail-Adresse beziehen: www.adfc.de/mailadresse. Fahrrad-Interessierte und Menschen, die mehr über den ADFC wissen wollen, bestel- len ihn über: www.adfc.de/newsletter. E-PAPER DER RADWELT sind im Mitgliederbereich auf www.adfc.de/login archiviert. Wer die Radwelt lieber als E-Paper erhalten möchte, kann hier wechseln und erhält den Link zur aktuellen Ausgabe per E-Mail: www.adfc.de/e-paper. A D F C R A D W E LT 51 r e l l e t s r e H i , t h c e r b e W h t i d u J , k c o t s e r i . / W m o c o t o h p k c o t s I : s o t o F