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ENDLICH EIN FAHRRADKANZLER? Prolog u. a. für mehr Anerkennung des Ehrenamts sorgen und ernannte eine Staatsministerin für Sport und Ehrenamt. Eine nationale Tourismusstrategie soll erstellt werden, die wirtschaftliche und nachhaltige Aspekte berück- sichtigt. Gute Chancen für den Radtourismus, denn er stärkt nachweislich die Wirtschaft vor Ort und ist nach- haltig. Auch bei den Stichworten Prävention und Gesundheitsförderung hilft das Fahrrad, die Wünsche der Regierung umzusetzen. Und nicht zuletzt können Vorhaben zum Bau neuer Radinfrastruktur von einem einheitlichen Verfahrensrecht sowie beschleunigten Planungsverfahren profitie en. Statt des Bundesverkehrswegeplans, an dem die Bundesregierung festhalten will, hat der ADFC einen anderen Vorschlag: einen Bundesmobilitätsplan. Er zielt als integrierte Gesamtstrategie auf eine gerechte, nachhaltige und zugängliche Mobilität für alle ab. Da- bei berücksichtigt er jedes Verkehrsmittel (Fuß, Rad, ÖPNV, Güter- und Personenzüge, Pkw, Lkw, Schiffe etc.) gleichberechtigt. Mehr zur ADFC-Vision vom Fahrrad- land-Plus ab Seite 6. Neuer Hausherr im Kanzleramt: Bundes- kanzler Friedrich Merz fährt in der Freizeit gerne Fahrrad. Alexandra Kirsch Chefredakteurin Die neue Bundesregierung nimmt ihre Arbeit auf. In der Presse wurde Bundeskanzler Friedrich Merz schon als Fahrradkanzler betitelt. Zumindest ist er der erste Regierungschef, der von sich behauptet, dass er gut Mountainbike fahren könne. Ob der Sauer- länder Mountainbiker Merz tatsächlich ein Fahrradkanz- ler sein kann, wird die Zukunft zeigen. Wir drücken ihm die Daumen, dass das neue Amt genug Raum dafür lässt, um „Deutschland per Rad“ zu entdecken. Für Reiseinspira tionen: www.deutschland-per-rad.de Im Koalitionsvertrag gibt es nur einen Satz zum Rad- verkehr (Seite 26): „Den Rad- und Fußverkehr werden wir als Bestandteil nachhaltiger Mobilität stärken und för- dern.“ Nach der sprachlichen Logik des Vertrags ist „wer- den wir“ ein verlässliches Vorhaben, das aber – wie alle Vorhaben der Regierung – unter dem Vorbehalt der Finanzierung steht. Der ADFC hat sich Gedanken dazu gemacht, wie sich Infrastrukturmaßnahmen besser finanzie en lassen. Wenn die Finanzierung der Infrastruktur von der jährlichen Haushaltsplanung ent- koppelt ist und über mehrere Jahre läuft, vereinfacht das langfristige Planungen. Für den ADFC finden sich weitere Anknüpfungs- punkte im Koalitionsvertrag: Die neue Regierung will l t p o h e o c o n u r b / m o c o t o h p k c o t s I , . i e h p a r g o t o h P r a b k c e D / C F D A : s o t o F
Inhalt ADFC-Vision Fahrradland-Plus Radfahren macht glücklich und verbessert die Lebensqualität vor Ort – dafür muss die Infrastruktur gut ausgebaut, einfach und sicher sein. BEWEGEN 6 ADFC-Vision Fahrradland-Plus Mobilität muss sicher und einfach sein 14 Neuigkeiten 20 Rad+Recht Verwaltungsvorschrift zur StVO 22 TECHNIK 22 Ausprobiert: Gravelbikes Schnelle Allrounder 28 gesehen + gefahren 32 Radwelt-Ritzelbande Radfahren mal anders 34 Einblick: Bedienungsanleitungen Pflichtlektüre Der Gravelbike-Trend ist sehr beständig. Mit Gepäckträger und Licht sind sie auch im Alltag nutzbar. Gravelbikes machen auf dem Weg zur Arbeit Tempo und bringen Spaß in der Freizeit. Echte Konkurrenz zum Trekkingrad.“ René Filippek, Redakteur und Fahrradexperte REISEN 40 Trentino Trentino azzuro 44 Reisenotizen 48 Touren+Tipps Brandenburg 38 DIALOG 3 Prolog 38 Blickwinkel/Marktplatz 50 Rätsel 51 Vorschau/Impressum Gut ausgebaute Radwege in Seitentälern, eine herrliche Landschaft und viel Wasser: Das Trentino ist definitiv einen Besuch wert. Judith Weibrecht, Radreiseautorin 4 A D F C R A D W E LT 6 KONTAKT Mo – Do: 9:00 – 17:30 Uhr Fr: 9:00 – 15:30 Uhr Telefon: 030/20 91 49 80 030/20 91 49 855 Fax: E-Mail: kontakt@adfc.de SERVICE Technikfragen techtalk@adfc.de Schöne Radtouren finden www.adfc-radtourismus.de Kontakt zum lokalen ADFC www.adfc.de/vorort Alles rund ums Rad www.adfc.de SOCIAL MEDIA AllgemeinerDeutscher- Fahrrad-Club www.facebook.com/ www.instagram.com/ https://mastodon.social/ www.youtube.com/ c/ADFCeV/ adfc.de @ADFC NEWSLETTER DER NÄCHSTE NEWSLETTER KOMMT IM JUNI Alle ADFC-Mitglieder können unseren Newsletter kostenfrei abonnieren und werden so regelmäßig informiert. Haupt-, Familien- und Haushaltsmitglie- der können, um den Newsletter zu erhalten, hier ihre eigene E-Mail-Adresse eintragen: www.adfc.de/mailadresse. Interessierte Nicht-Mitglieder nutzen www.adfc.de/newsletter. E-PAPER Archiviert sind die E-Paper der Radwelt im Mitgliederbereich auf www.adfc.de. Der Link zum aktuellen E-Paper kommt per E-Mail. Wechseln Sie hier zur digitalen Radwelt: www.adfc.de/e-paper.
BEWEGEN | Fahrradland-Plus C F D A , i e h p a r g o t o h P r a b k c e D / C F D A : s o t o F ADFC-VISION FAHRRADLAND-PLUS Der ADFC hat vor der Bundestagswahl im Februar 2025 seine Vision „Fahrradland-Plus“ veröffentlicht. Der ADFC-Bundesvorsitzende Frank Masurat, Dr. Joachim Lohse, der im Bundesvorstand für Verkehrspolitik zuständig ist, und die Politische ADFC-Bundesgeschäftsführerin Dr. Caroline Lodemann haben uns die Vision erklärt. 1 Die Reform des Straßenverkehrsrechts ist vorerst abgeschlossen. Wie zufrieden ist der ADFC? Frank Masurat: Die Reform war ein mehrjähriger Prozess, der bei- nahe gescheitert wäre, doch nun fürs Erste erfolgreich beendet ist: Das Straßenverkehrsgesetz, die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) und auch die Verwaltungsvorschrift zur StVO sind reformiert. Was nach wie vor im Gesetz fehlt, ist die Vision Zero (keine Toten im Straßenverkehr, Anm. d. Red.) und Tempo 30 als Regelgeschwin- digkeit innerorts. Daher werden wir uns dafür einsetzen, dass die StVO weiterentwickelt wird, damit Kommunen z. B. Schulstraßen und Superblocks rechtssicher einrichten können. Wir wollen auch die Verkehrssicherheit weiter verbessern, beispielsweise durch sichere Kreuzungen. Insgesamt verbuchen wir die Reform als gro- ßen Lobbyerfolg des ADFC. Der Ball liegt jetzt aber im Feld der Kommunen, sie müssen ins Handeln kommen. PRAKTISCHE HILFESTELLUNGEN Der ADFC erklärt die wichtigsten Änderungen der neuen StVO und zeigt, wie Kommunen die neuen Möglichkeiten nutzen können. www.adfc.de/stvo-steckbriefe 6 A D F C R A D W E LT
Fahrradland-Plus MOBILITÄT MUSS EINFACH UND SICHER SEIN 2 Die Vision Zero taucht beim ADFC immer wieder auf. Was ist damit eigentlich gemeint? Caroline Lodemann: Die Vision Zero taucht nicht nur beim ADFC auf, sie ist als Ziel auch im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD er- wähnt. Das reicht natürlich nicht aus, die Vision erfüllt sich nicht von selbst. Dafür muss die Infrastruktur umgebaut werden – und Geld zur Verfügung stehen. Ein modernes Mobilitätssystem, das sich an der Vision Zero orientiert, berücksichtigt, dass Menschen Fehler ma- chen. Es ist so geplant und gestaltet, dass es Unfällen vorbeugt, da- mit möglichst niemand mehr getötet oder schwer verletzt wird. Kin- der und ältere Menschen, alle, die zu Fuß und per Rad unterwegs sind, werden besonders geschützt. Das setzt eine fehlerverzeihende Infrastruktur voraus, die sich für Menschen jeden Alters sicher und komfortabel anfühlt. Das System gewährleistet eine sichere und ent- spannte Mobilität für alle und ist gleichzeitig leistungsfähig. Wir mei- nen, dass das Fahrradland-Plus so ein Mobilitätssystem ist. 3 Wie ist der ADFC denn auf das Fahrradland-Plus gekommen? Joachim Lohse: Wir hatten zur Bundestagswahl 2021 den Aktions- plan „Fahrradland Deutschland“ aufgestellt und wollten damit die Bundesregierung in ihrem Handeln unterstützen. Weil wir belast- bare Zahlen benötigten, haben wir eine Studie in Auftrag gegeben, um die Potenziale des Radverkehrs für Klimaschutz und Verkehrs- verlagerungen herauszufinden. Die Studie vom Fraunhofer-Institut ISI zeigt, dass Deutschland bis 2035 zu einem Fahrradland werden kann (siehe Kasten S. 9), wenn die bisherigen Maßnahmen zur Rad- verkehrsförderung deutlich intensiviert und die Kommunen fahr- radfreundlich umgestaltet werden. Dadurch verbessert sich nicht nur die Mobilität, auch die Lebensqualität und die Funktionsfähig- keit von Städten und Regionen steigt deutlich. Gleich- zeitig kann ein großer Anteil der verkehrsbedingten Treibhausgase eingespart werden. A D F C R A D W E LT 7
BEWEGEN | Fahrradland-Plus Mit den Ergebnissen der Studie haben wir unseren Ak- tionsplan zum Fahrradland- Plus ausgeweitet. Wir sind überzeugt, dass Deutschland mehr Radverkehr, zukunfts- fähige Strukturen und eine Vorzeige-Infrastruktur mit bun- desweit flächendeckenden, sicheren und komfortablen Radwegenetzen wirklich wei- terhilft: Auf dem Weg zur Ar- beit bzw. bei der Verlagerung von Pendelfahrten, in länd- lichen und strukturschwachen Räumen kann der Radtouris- mus die Wirtschaft ankurbeln und Kommunen werden sehr viel lebenswerter. Wir denken, dass der NRVP durch den Umset- zungsvertrag von Bund, Ländern und Kommunen verbind- lich werden sollte. Ziehen alle an einem Strang, können mit den enthaltenen Maßnahmen durchaus die nationalen und internationalen Ziele im Verkehrssektor er- reicht werden. Frank Masurat ist seit November 2023 der ADFC-Bundesvorsitzende. Um eine bessere Fahrradinfrastruktur zu erreichen, setzt er auf Demos und Aktionen, um Aufmerksamkeit zu schaffen, sowie auf fachlich fundierte Gespräche und Verhandlungen. gängige Radwegenetze, ausreichend Fahrradparkplätze und fahrradfreund- liche Bedingungen bis 2030 ausge- sprochen. Es mangelt aber an der fordert der Umsetzung. Deshalb ADFC als zweites einen Vertrag, der die Umsetzung des NRVP zwischen Bund und Ländern verbindlich macht. Unsere dritte Forderung ist, die Radverkehrsinfrastruktur bundesweit lückenlos auszubauen – und das „Radnetz Deutschland“ für den Alltag und den Tourismus auszurollen. Das muss natürlich solide finanziert wer- den. Daher ist unsere vierte Forde- rung, dass die neue Bundesregierung die Finanzierung der Verkehrsinfra- struktur mit Infrastrukturfonds neu ausrichtet. 4 Der ADFC hat nach dem Ampel-Aus seine Forderungen geschärft. Wie lauten diese? Frank Masurat: Wir haben vier Kernforderungen. Erstens: Einen Bun- desmobilitätsplan, der alle Verkehrsträger einbezieht, auch den Rad- und Fußverkehr. Der Plan greift auf den Nationalen Radverkehrsplan (NRVP) zurück. Mit ihm hatte sich die Bundesregierung 2019 für durch- 5 Was ist der Vorteil eines Infrastrukturfonds? Joachim Lohse: Die Finanzierung der Radverkehrsinfra- struktur ist – wie im gesamten Verkehrssektor – reformbedürftig. Es gibt überall einen massiven Investitionsstau, auch im Radver- kehr. Es müssen also Gelder in den Erhalt, die Modernisierung und den Neubau von Radverkehrsanlagen fließen. Trafen sich zum Gespräch und legten gleich los: Frank Masurat, Dr. Joachim Lohse und Dr. Caroline Lodemann (v. l. n. r.). 8 A D F C R A D W E LT
Fahrradland-Plus POTENZIALE DES RADVERKEHRS Deutschland hat das Potenzial, den Radverkehr in allen Regionen zu verdreifachen und so für mehr Platz auf den Straßen zu sorgen. Der Pkw-Verkehr ließe sich in den Kommunen halbieren, wenn der Anteil des Radverkehrs auf Wegen bis 30 Kilometern bis 2035 auf 45 Prozent steigt. So ließen sich jährlich 19 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente einsparen. ZENTRALE VORAUSSETZUNGEN DAFÜR SIND: 1. Einladende Radverkehrsinfrastruktur: Verdreifachung und Verbesserung der Radwegenetze in ganz Deutschland – sicher und komfortabel vom Autoverkehr getrennt. 2. Fahrrad im Umweltverbund: Wird der Radverkehr gut in den öffentlichen Ver- kehr eingebunden, sind Bahnhöfe und Haltestellen gut per Rad erreichbar und haben moderne Fahrradabstellanlagen – steigt das Potenzial der Verlagerung des Autoverkehrs weiter. 3. Fahrradfreundliche Kommunen: Städte und Gemeinden, die den Umweltverbund fördern und durch kurze Wege zu mehr Radfahren einladen, sind lebenswerter und sicherer als Städte, die weiter das Auto bevorzugen. www.adfc.de/klimastudie Kurzfristig sollte es aber auch mehr Geld für alle investiven För- derprogramme und Radwege an Bundesfernstraßen geben. Die Programme wurden seit 2020 im Rahmen der Ausbauoffensive Radverkehrsinfrastruktur aufgelegt und sind etabliert. Vor allem sollten geplante Projekte jetzt nicht ausgebremst werden. 7 Ein gutes Stichwort: einerseits den Bedürfnissen aller Menschen gerecht werden, andererseits ist der Verkehrssektor bis 2045 klimaneutral zu gestalten. Dabei ist der Radverkehr ein ernst zu nehmender Hebel und muss bei allen Verkehrsinfrastruk- turinvestitionen gleich mitgedacht werden. Dr. Caroline Lodemann ist die Politische ADFC-Bundesgeschäftsführerin. Sie hat nach dem Ampel-Aus gemeinsam mit dem Vorstand und der Fach- abteilung aus der Bundesgeschäftsstelle die ADFC-Vision „Fahrradland-Plus“ weiterentwickelt. Der Nationale Rad- verkehrsplan 3.0 soll bis 2030 gelten. Bislang wurde von der Strategie nicht viel umgesetzt … Frank Masurat: Um den Nationa- len Radverkehrsplan werden wir international durchaus beneidet – er ist eine gute Grundlage. Ihm fehlt es aber an Verbindlich- keit. Dabei lässt er sich leicht zu einem Umsetzungskonzept in Richtung Fahrradland-Plus weiter entwickeln, wenn a) die Verantwortlichkeiten von Bund, Ländern und Kommunen festge- legt und b) die finanziellen Mittel an den Bedarf angepasst wer- den. Wir denken, dass der NRVP durch den Umsetzungsvertrag von Bund, Ländern und Kommunen ver- bindlich werden sollte. Ziehen alle an einem Strang, können mit den enthaltenen Maßnahmen durchaus die nationalen und internationalen Ziele im Verkehrssektor erreicht werden. Mobilität muss Aktuell haben wir viele Förderprogramme, deren Laufzeiten, Förder- quoten und Förderbedingungen sehr unterschiedlich sind. Ihr Volumen schwankt oft mit den jährlichen Haushaltsverhandlungen. In der Folge sind die Zeiträume zu kurz, um die Mittel abzurufen. So erhält man keine Planungssicherheit, sondern sorgt für Stagnation. Und die Kluft zwischen den Bundesländern wird größer: Die Mittel fließen in die reichen Bundesländer, die Schubladen voll planreifer Pro- jekte haben, während die ärme- ren Bundesländer leer ausgehen. Deshalb schlagen wir vor, Infrastrukturfonds mit festge- legten Finanzierungssäulen für alle Verkehrsträger über meh- rere Jahre hinweg einzurich- ten. Das fordern übrigens auch die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder immer wieder, denn durch die Versteti- gung der Finanzmittel schafft man Planungssicherheit. Sind Kriterien und Ziele, wofür die Mittel eingesetzt werden sol- len, klar formuliert, ist das auch sehr transparent. Das Radverkehrsnetz zu bauen und zu erhalten, ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Län- dern und Kommunen. Es fehlt aber eine koordinierte Planung und eine gesetzliche Regelung, die es dem Bund ermöglicht, Länder und Kommunen dauerhaft bei der Finanzierung der Radverkehrsinfra- struktur zu unterstützen. Auch das ist Teil unserer Vorschläge. 6 Wie hoch schätzt der ADFC den Finanzbedarf ein? Joachim Lohse: Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsmi- nister der Bundesländer, der Deutsche Städtetag und der ADFC ge- hen davon aus, dass für den Ausbau des Radverkehrs vor Ort in den nächsten Jahren Milliardenbeträge gebraucht werden. Wir rechnen bis 2030 mit jährlich einer Fahrrad-Milliarde vom Bund, um den Nationalen Radverkehrsplan umzusetzen. i e h p a r g o t o h P r a b k c e D / C F D A : s o t o F 8 Als der ADFC seine Forderungen nach dem Ampel- Aus überarbeitet hat, war das milliardenschwere Sondervermögen für Deutschland noch nicht in Sicht. Ändert das Paket etwas an den Forderungen des ADFC? Caroline Lodemann: Das Sondervermögen muss klug und nachhal- tig in die Zukunft investiert werden. Mobilität ist ein Sektor, der drin- gend weiterentwickelt werden muss und dabei großes Potenzial hat: Mobilität muss einerseits den Bedürfnissen aller Menschen A D F C R A D W E LT 9
BEWEGEN | Fahrradland-Plus gerecht werden, ande rerseits ist der Ver kehrssektor bis 2045 klimaneu tral zu gestal ten. Dabei ist der Rad verkehr ein ernst zu nehmender Hebel und muss bei allen Ver kehrsinfrastrukturinves titionen gleich mitge dacht werden. Das Radverkehrs netz zu bauen und 9 Wie sieht denn die Vision zu erhalten, ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Es fehlt aber eine koordinier te Planung und eine gesetzliche Regelung, die es dem Bund er möglicht, Länder und Kommunen dauerhaft bei der Finanzierung der Radverkehrsinfra struktur zu unterstützen. Dr. Joachim Lohse kennt als ehemaliger Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr die Fallstricke bei der Förderung und Finanzierung von Verkehrs- projekten vom Bund und deren Auswirkungen auf die Länder – und steuert die „Prise Praxis“ zur Vision Fahrradland-Plus bei. des ADFC hier konkret aus? Caroline Lodemann: Als ADFC werben wir natürlich für mehr und besseren Radverkehr, auch weil wir wissen und belegen können, dass das Fahrrad bei vielen Problemen eine Lösung ist. Das wird aber viel zu wenig berücksichtigt. Aktuell reagiert man mit Planungen und Investitionen nur. Es wird nicht ge staltet oder nach neuen Lösungsan sätzen gesucht, dabei kann Politik mit Konzepten zur Verkehrsberuhigung, Gesundheits und Bewegungsförde rung die Bedingungen aktiv steuern. Das Deutschlandticket hat den Tarif dschungel beendet und den ÖPNV at traktiver gemacht. Bei der Fahrradmit nahme gibt es weiter viele Tarife und Einschränkungen. Es wäre einfacher, wenn das Deutschlandticket z. B. auf eine zusätzlich buchbare FahrradOption ausgeweitet wird. Wir brauchen auch gute, sichere und überdachte Fahrradabstellanlagen an Bahnhöfen und Halte stellen, da nicht alle das Fahrrad in Bus und Bahn mitnehmen möchten. Menschen wollen kostengünstig, klima schonend und sicher ihre Ziele erreichen. Wie gut sich Arbeits plätze, Schulen, Bahn höfe etc. erreichen las sen, ist zentral für die Wettbewerbsfähigkeit von Kommunen und ihren wirtschaftlichen Erfolg. Beschäftigung, Wohlstand und soziale Teilhabe sind der Kitt unserer Gesell schaft. Es wird eine schwere Aufgabe sein, allen Faktoren gerecht zu werden, aber das muss der Politik mithilfe von Expert:innen aus allen Verkehrsbereichen zügig gelingen. i e h p a r g o t o h P r a b k c e D / C F D A : s o t o F
Fahrradland-Plus Zehn Gründe für das Fahrradland-Plus 1. flüssiger Verkehr und weniger Stau 2. attraktiver Wirtschaftsstandort durch moderne Infrastruktur für alle 3. mehr Verkehrssicherheit und weniger Tote 4. sichere Schulwege und kinder freundliche Quartiere 5. gesündere Menschen durch aktive Mobilität 6. hohe Lebensqualität und entspannter Lebensstil 7. saubere Luft und klimafreundlicher Verkehr 8. starke Umsätze im Radtourismus als regionale Wirtschaftsförderung 9. bezahlbare Mobilität und mehr gesellschaftlicher Zusammenhalt 10. kleine Ausgaben, große Wirkung durch Investitionen in den Radverkehr Klare Kante zeigen und Freude vermitteln: Die ADFC-Vision Fahrradland-Plus wird im Gespräch erklärt. 10 Im Koalitionsvertrag steht nicht viel zum Radverkehr. Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen? Joachim Lohse: Im Koalitionsvertrag steht, dass der Rad- und Fuß- verkehr als Bestandteil nachhaltiger Mobilität gestärkt und geför- dert werde. Das ist gut, aber jetzt muss „Butter bei die Fische“: Der Radwegeausbau an Bundesstraßen muss vorangehen und die Finanzierung muss stimmen. Wir erwarten, dass die Regierung in ihren ersten 100 Tagen einen Entwurf für einen Bund-Länder-Ver- trag sowie Finanzierungskonzepte erstellt. Der Vertrag soll dazu verpflichten, den NRVP umzusetzen.
ADVERTORIAL DIE KÄRNTEN-TRILOGIE GENUSSRADFAHREN IN KÄRNTEN Der sonnige Süden Österreichs hat sich mit seinem Angebot für Genuss- und Trekking-Radfahrende einen Namen gemacht. Die Kärnten-Trilogie zeigt mit dem Alpe-Adria-Radweg, dem Drauradweg und der Kärnten Seen-Schleife die schönsten Seiten des Bundeslandes. Sanierung Beeindruckende Berge, Badeseen, Kul- tur und Kulinarik warten in Kärnten auf Radreisende. Sie können sich au- ßerdem über viele Serviceangebote wie zertifizierte Gastwirte am Drauradweg, ei- nen unkomplizierten Radverleih in ganz Kärnten und mehr freuen. Die Kärnten-Trilo- gie lässt sich auch gut zu einem ausge- dehnten Radurlaub im Süden Österreichs verbinden. ALPE-ADRIA-RADWEG: VON SALZBURG AN DIE ADRIA Der 410 Kilometer lange Alpe-Adria-Radweg startet in der Mozartstadt Salzburg und führt über Kärnten bis zur italienischen Küs- tenstadt Grado an der Oberen Adria. Er ver- bindet die Länder Salzburg, Kärnten und Friaul-Julisch Venetien – und ist eine kultu- relle sowie kulinarische Genussreise in acht Etappen. In Kärnten ist der Alpe-Adria-Rad- Alpe-Adria-Radweg Tauerntunnel bis 13. Juli 2025: Ein Schienenersatzverkehr zwischen Salzburg und Kärnten ist ein- gerichtet! weg besonders attraktiv, da er ab der Tauernschleu- se in Mallnitz meist abschüssig ist. Sehenswert sind der Nationalpark Hohe Tauern, die sonnigen Täler und warmen Badeseen, die Burgen und Schlösser sowie viele Museen. Auch die genussreiche Kärntner Küche ist eine Attraktion. Ab dem italienischen Grenzort Tarvis folgt die Route der Trasse der alten K+K-Bahn. In der Ebene folgen die Städte Udine und Aquileia. Mit Grado ist das Ende des Radwegs erreicht. Zurück nach Kärnten geht es ganz ein- fach: Der Alpe-Adria-Radweg verläuft fast durchgängig entlang der Bahnlinie, sodass einzelne Abschnitte auch per Bahn zurück- gelegt werden können. Der „Micotra-Sprin- ter“ verbindet Triest, Udine und Villach mit einem eigenen Radwaggon mit 250 Abstell- plätzen und verkehrt mehrmals täglich. www.alpe-adria-radweg.com
ADVERTORIAL Starker Service in Kärnten +++ Fahrradfreundliche Gastbetriebe Quer durch das sonnige Kärnten erleichtern fahrradfreundliche Gastgeberinnen und Gastgeber einen unbeschwerten Radurlaub. So gibt es mehr als 50 zertifizierte Drauradweg-Wirte, die mit Speziali- täten aus der Kärntner Alpen-Adria- Küche verwöhnen. Sie bieten zudem Unterkunft (auch für eine Nacht), Ladestationen für E-Bikes, sichere Radabstellplätze und Trockenmög- lichkeiten für nasse Kleidung. www.drauradwegwirte.at +++ Kärnten rent e-bike Rund 6.000 E-Bikes, Mountainbikes, Trekkingräder sowie Kinder-E-Bikes stehen an ca. 60 Verleihstationen bereit und können bei Bedarf an allen Stationen zurückgegeben werden. www.kaernten-rent-ebike.at Drauradweg DRAURADWEG: ADFC-QUALITÄTSRADROUTE MIT FÜNF STERNEN IN KÄRNTEN Er verbindet vier Länder: Italien, Österreich, Slowenien und Kroatien auf rund 510 Kilo- metern – 222 davon verlaufen in Kärnten. Der Drauradweg startet im Toblacher Feld in Südtirol und endet an der kroatisch- slowenischen Grenze bei Varaždin/Legrad. Von Toblach bis Lavamünd ist der Drau- radweg seit 2016 eine ADFC-Qualitätsrad- route mit fünf von fünf möglichen Sternen. Zwar ließe sich die Route durch Österreichs südlichstes Bundesland in vier Tagen schaffen, aber es gibt viel zu entdecken, da- her lieber mehr Zeit einplanen. Sehenswert sind u. a. das Kräuterdorf Irschen, das im- posante Renaissanceschloss Porcia in Spittal, die Burgruine Landskron, eine Fahrt mit der Kanzelbahn auf die Gerlitzen Alpe, eine Schifffahrt auf dem Ossiacher See oder eine Paddeltour auf der Drau. Zwi- schen Villach und Völkermarkt kann man im Wörthersee, Faaker See oder Klopeiner See abtauchen oder bei Frög nahe Rosegg in die Kärntener Geschichte eintauchen. Wer nicht die komplette Strecke per Rad zu- rücklegen möchte, nutzt den Zug, das Schiff oder den Drauradwegbus. www.drauradweg.com www.kaernten.at/rad KÄRNTEN SEEN-SCHLEIFE: KÄRNTENS AUSHÄNGESCHILD FÜR GENUSS Als liegende Acht schlängelt sich die Kärn- ten Seen-Schleife entlang der Kärntner Seen und bietet auf rund 420 Kilometern großartige Ausblicke, 20 Seen und viele Sehenswürdigkeiten. Mittelkärnten präsen- tiert sich auch als Weinregion. Die Seen sowie die Flüsse Gail, Drau und Glan locken zum Sprung ins erfrischende Nass. Für Per- spektivwechsel bieten sich Schifffahrten auf dem Wörthersee, Weissensee und Ossiacher See an oder ein Besuch der Obir- Tropfsteinhöhle. Zudem gibt es viele Museen, Seeterrassen undAussichtsplatt- formen, wie den weltweit höchsten Holz- aussichtsturm am Pyramidenkogel. Die Kärnten Seen-Schleife ist in acht Etappen unterteilt; die westliche und öst- liche Schleife können auch einzeln gefah- ren werden. Als Ausgangsort bietet sich das historische Villach an der Drau an. www.kaernten.at/seenschleife Kärnten Seen-Schleife +++ Organisierte Radreisen Veranstalter Alps2Adria stellt individuelle Touren zusammen und bietet Pauschalen inklusive Über- nachtungen, Gepäcktransfer, Reise- unterlagen und Servicehotlinie an. www.alps2adria.info +++ Informationen und Karten Für die individuelle Tourenplanung eignet sich das bikeline-Radtouren- buch „Kärnten Seen-Schleife“ aus dem Esterbauer Verlag. Eine Planungshilfe für Urlaub und Freizeit ist der Kärnten Tourenplaner, dessen Touren mit interaktiven Karten, Luftbildern und in 3D darge- stellt werden. Die gewünschten Touren lassen sich herunterladen. Für den Drauradweg gibt es eine App. www.touren.kaernten.at www.drauradweg.com https://apps.kaernten.at www.kaernten.at/rad/ +++ Kärntner Küche Entlang der Kärntener Radwege finden sich viele traditionelle Wirts- häuser, Jausenstationen und Restaurants. Kärntens Küche ist eine kulinarische Verschmelzung des Alpen-Adria Raums: bodenstän- dig und kreativ, mit Sinn für Tradi- tion, Region, Frische und Saisonali- tät. www.kaernten.at/kulinarik
BEWEGEN | Neuigkeiten Gute Stimmung auf der ersten Bundesjugendver- sammlung. Der Vorstand des Jungen ADFC: Sebastian Vogel, Lilia Vogt, Lena Adam, Norman Kleist und Elija König (v. l. n. r., nicht im Bild: Lena Becker). Junge Stimmen für bessere Radpolitik JUNGER ADFC GEGRÜNDET Der ADFC hat jetzt eine eigene Jugendorganisation. Junge Mit- glieder aus ganz Deutschland gründeten am 26. April in Frankfurt am Main den Jungen ADFC und wählten ihren ersten Bundesjugendvorstand. Sechs junge Menschen vertreten nun die Interessen von rund 30.000 Mitgliedern, die zwischen zehn und 26 Jahren alt sind. Im Bundesjugendvorstand engagieren sich Lilia Vogt (20) aus Erfurt als Bundesjugendspre- cherin und Sebastian Vogel (23) aus Axstedt als Bundesjugendsprecher. Unterstützt werden sie von Lena Adam (20, Hamburg), Lena Becker (23, Weimar), Norman Kleist (25, Düsseldorf) und Elija König (22, Malsch). „Junge Menschen werden in der Verkehrspolitik bisher kaum ge- hört. Es ist höchste Zeit, dass wir uns einmischen und uns für eine kluge und zukunftsfähige Verkehrspolitik stark machen“, sagt Lilia Vogt. Der junge Vorstand will u. a. Themen wie Klima- schutz, sichere Rad- und Schulwege sowie Mitbestimmung junger Menschen voranbringen. Regionale Gruppen des Jungen ADFC existieren bereits in mehreren Bundesländern, weitere entstehen gerade. Veranstaltungen des Jungen ADFC: www.touren-termine.adfc.de NACHGEFRAGT … bei LILIA VOGT und SEBASTIAN VOGEL, Bundes- jugendvorstand Warum engagiert ihr euch im Jungen ADFC? Lilia: Im Alltag fahre ich immer mit dem Fahrrad und in der Freizeit Rennrad, letztes Jahr habe ich meinen Freiwilligendienst in einer Fahrradwerkstatt und -schule gemacht. Das hat mir gezeigt, wie viel Potenzial darin steckt, das Fahrrad stärker in die Gesellschaft zu tra- gen. Mir ist wichtig, dass mehr Menschen vom Radfahren profitieren, weil es gesund, günstig und klimafreundlich ist. Die Gründung des Jungen ADFC ist die Gelegenheit, mich weiter dafür einzusetzen. Au- ßerdem haben mich die politischen Ereignisse in der letzten Zeit häu- fig frustriert, dafür bietet ein Ehrenamt ein gutes Ventil. Sebastian: Radfahren und auch politisches Interesse sowie Engage- ment sind für mich wichtige Themen. Der Junge ADFC ist für mich die perfekte Möglichkeit, sie zu kombinieren. Ich habe im niederländi- schen Utrecht studiert und konnte dort feststellen, wie viel gute Rad- infrastruktur ausmacht. Gleichzeitig merke ich, dass die Verkehrs- wende in Deutschland viel zu langsam vorangeht, obwohl gerade beim Klimaschutz dringender Handlungsbedarf besteht. In der AG Junge Menschen im ADFC habe ich viele junge Leute getroffen, die diese Perspektiven teilen und für Veränderung sorgen wollen – mit dem Jungen ADFC schaffen wir dafür nun eine Plattform. Welche Themen wollt ihr jetzt angehen? Lilia: Insgesamt sind wir breit aufgestellt, doch es geht letztendlich um ein gemeinsames Ziel: Radfahren für alle Menschen anspre- chender zu gestalten. Denn auch wenn viele gerne das Fahrrad nut- zen, steht bei den meisten das Eintreten für bessere Radinfrastruk- tur nicht auf der Agenda. Wir sind aber fest davon überzeugt, dass man das mit coolen Aktionen und Events, die Spaß machen und junge Leute zusammenbringen, ändern kann. Unser Fokus liegt deshalb auf der regionalen Vernetzung und auf der Zusammenar- beit in Arbeitsgruppen. Radfahren ist für alle Gesellschaftsgruppen absolut lohnenswert. Es muss in Deutschland aber noch stärker normalisiert und für die Jugend auch einfach cooler werden. Sebastian: Politisch stehen wir hinter den Positionen des ADFC: Mehr Platz für Radfahrende und eine Verkehrswende mit dem Fahr- rad im Mittelpunkt. Zudem möchten wir die besonderen Perspekti- ven junger Menschen einbringen, ihre Bedürfnisse und ihr Mobilitäts- verhalten, aber auch die besondere Dringlichkeit von Veränderungen im Verkehrsbereich für mehr Klimaschutz betonen. Hierzu wollen wir gemeinsame Positionen erarbeiten, um diese innerhalb und außer- halb des ADFC zu vertreten. Ganz wichtig ist die Arbeit auf lokaler Ebene – daher wollen wir die Gründung lokaler Gruppen des Jungen ADFC voranbringen und ihre Mitglieder dabei unterstützen, sich in bestehenden ADFC-Strukturen einzubringen. 14 A D F C R A D W E LT Mehr auf www.adfc.de/interview-junger-adfc. l i n a w A n z a M / C F D A , i e h p a r g o t o h P r a b k c e D / n , i l r e B C F D A W R N C F D A i , t d m h c S k r i D / W R N C F D A : s o t o F
Neuigkeiten Jung und Älter vereint auf der NRW-Sternfahrt in Düsseldorf. Daniela Günther, Vorsitzende des ADFC Düsseldorf, bei der Kundgebung. Demo für bessere Radinfrastruktur NRW-STERNFAHRT IN DÜSSELDORF Am 4. Mai 2025 demonstrierten tausende Menschen per Rad auf der NRW-Sternfahrt des ADFC in Düsseldorf für den schnellen Ausbau sicherer Radwege. Ihr Motto war „NordRadWestfalen – nicht labern, machen!“. Sie forderten, dass politische Versprechen endlich in Taten umgesetzt werden. Von über 80 Standorten machten sich Radfahrende von Krefeld, Mönchen- gladbach oder Oberhausen aus auf den Weg nach Düsseldorf. Einige kamen sogar aus Frankfurt am Main oder München angereist. „Wir wollen, dass die Pläne umgesetzt werden und nicht weiter in den Schubladen vergammeln“, sag- te Daniela Günther, Vorsitzende des ADFC Düsseldorf, bei der Kundgebung. Sie forderte lückenlose und sichere Radwege, breite Fahrradspuren in den Innenstädten und ein Netz von Radschnellwegen in NRW. ADFC-Sternfahrt in Berlin 2024 Weitere ADFC-Sternfahrten TERMINE Am 18. Mai fanden in München und Hannover ADFC- Sternfahrten statt. Das Motto in München war: „Einfach aufsteigen, sicher ankommen!“ In Hannover wurden die Schnellwege als Zubrin- ger zum Maschsee genutzt, wo die Auftaktveranstaltung für die Aktion „Stadtradeln“ stattfand. Die ADFC-Sternfahrt am 1. Juni in Berlin forderte, dass der Senat das geltende Mobilitätsgesetz um- setzt. Am 22. Juni findet die Hamburger Sternfahrt statt (siehe Termi- ne). Im Herbst soll es weitere ADFC-Sternfahrten geben, genaue Infos standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Die ADFC-Sternfahrten setzen starke Zei- chen: Tausende Menschen demonstrieren gemeinsam für mehr und besseren Radverkehr, weil sie überzeugt sind, dass Radfahren ein wichtiger Teil einer zukunftsfähigen Mobilität ist. Die ADFC-Sternfahrten sind mehr als Pro- test – sie sind ein sichtbares Gemeinschaftser- lebnis und zugleich ein Angebot zur Zusammen- arbeit für sichere, komfortable, klimagerechte Mobilität. Wir brauchen ein deutschlandweites Radnetz, eine stabile Finanzierung sowie verbindliche Zusagen für eine sichere Infra- struktur. Die ADFC-Stern- fahrten sind auch eine Einladung an Politik und Verwaltung: Steigen Sie mit uns aufs Rad und erleben Sie die Infra- struktur aus Sicht der Radfahrenden. Lassen Sie uns zusammen Lösungen entwickeln. Der ADFC steht als Partner bereit – für einen konstruktiven Dialog und konkrete Verbesserungen auf dem Weg zum Fahrradland Deutschland – bundes- weit und vor Ort. Christoph Schmidt, ADFC-Bundesvorstandsmitglied A D F C R A D W E LT 15
BEWEGEN | Neuigkeiten Polizeirat gegen verharmlosende Unfallberichterstattung MASTERARBEIT ZU POLIZEIBERICHTEN Polizeiberichte verschleiern menschliches Fehlverhalten und betonen materielle Schä- den: Der Bielefelder Polizeirat Jan Nordhoff zeigt in seiner mit dem Förderpreis des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) ausgezeichneten Masterarbeit, wie Polizei- berichte zu Unfällen die Verantwortung verschleiern und menschliches Leid herun- terspielen. Seine Analyse von 227 Presse- mitteilungen der Polizei belegt: Über die Hälfte der Berichte stellt Verkehrskollisio- nen verharmlosend dar. Häufig heißt es „Pkw erfasst Fußgänger“ statt „Autofahrer fährt Fußgänger an“. Polizeiberichte be- schreiben Sachschäden oft detailliert, wäh- rend sie Verletzungen nur vage erwähnen. Unfallursachen bleiben in über 60 Prozent der Fälle unklar oder werden abgeschwächt. Nordhoff empfiehlt, den Begriff „Verkehrsun- fall“ nur zu verwenden, wenn kein mensch liches Fehlverhalten vorliegt. Stattdessen sollte aktiv aus der Perspektive beteiligter Menschen berichtet werden. Da Medien die Meldungen der Polizei meist unverändert übernehmen, fordert er, dass die Verände- rung bei der Polizei selbst beginnen müsse. https://tinyurl.com/unfallberichterstattung (kostenfreie Anmeldung nötig) 3,85 Mio. Fahrräder verkauft MARKTDATEN DER FAHRRADBRANCHE 2024 In Deutschland gab es 2024 rund 89 Millionen Fahrräder. Das zeigen neue Zahlen vom Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Insgesamt wurden 2024 etwa 3,85 Millionen Fahrräder und Elektrofahrräder verkauft – weniger als im Vorjahr. Der Anteil der verkauften Elektroräder lag mit 53 Prozent erneut über dem der klassischen Fahrräder. Besonders nachgefragt sind Gravelbikes und Rennräder, auch das Bikepacking sorgt für zusätzliche Impulse beim Verkauf. Elektrische Mountainbikes bleiben beliebt, und bei Lastenrädern setzen sich Modelle mit Elektromotor fast vollständig durch. Ein neues Fahrrad kostete im Schnitt 500 Euro, ein Elektrofahrrad rund 2.650 Euro. Rabattaktionen wirkten sich vor allem auf Elektro- fahrräder aus, deren Preis sank im Mittel um zehn Prozent. Fahrräder ohne Motor verteuerten sich leicht. Beratung und Service spielen eine große Rolle für die Kaufentscheidung: Im Fachhandel werden fast 70 Prozent der gesamten Räder verkauft. www.ziv-zweirad.de TERMINE Die Velo-city-Konferenz 2025 findet vom 10. bis 13. Juni in Danzig (Polen) statt. Vertreter:innen aus Politik, Bran- che, Wissenschaft, Verbänden und Städten diskutieren über Radverkehr und nachhaltige Stadtentwicklung; www.velo-city-conference.com auch der ADFC ist vertreten. Die Hamburger Sternfahrt startet am 22. Juni. Auf-grund von Bauarbeiten weicht der Termin vom gewohnten dritten Sonntag im Juni ab. Die Ab- schlusskundgebung findet am Jungfernstieg statt. https://hamburg.adfc.de/sternfahrt Am 17. Juni 2025 präsentiert der ADFC die Ergebnisse des ADFC- Fahrradklima-Tests 2024 im Bun- desverkehrsministerium. Wie die Orte bewertet wurden, erfährt man fahrradklima-test.adfc.de danach auf der Internetseite. Vom 25. bis 2 9. Juni 2025 lädt die Fahrradmesse Eurobike nach Frankfurt am Main ein. Zu- erst treffen sich Fahrradbranche und Fachleute. Am Wochenende ist die Messe für das Publikum geöffnet, das hier Fahr räder und Zubehör entdecken und testen kann. www.eurobike.com www.adfc.de/aktuelles 16 A D F C R A D W E LT r u o t d a R W R N - l , r e h ü k m h e L s n e J / C F D A , l n i t n e a V c u L - n a e J / e k b o r u E i , r u t n e g A l i r p A / C F D A , i j n u r P s u a C / g r u b m a H C F D A , y t i c - o e V l , L m m o T / m o c o t o h p k c o t s I : . s o t o F
Neuigkeiten Mit dem ADFC den Rhein entlang NRW-RADTOUR 2025 Einladung zu einer viertägigen Entdeckungsrei- se durch Nordrhein-Westfalen: Vom 17. bis 20. Juli führen erfahrene ADFC-TourGuides Teilnehmer:innen auf einer etwa 220 Kilometer lan- gen Strecke von Leverkusen über Köln und Neuss zurück nach Leverku- sen. Sie verbinden auf der Tour urbanes Flair und idyllische Natur. Es gibt ausgewählte Stopps an geförderten Natur- und Kulturprojekten, wie dem UNESCO-Welterbe Haus Bürgel. Höhepunkte sind die Veranstaltun- gen „WDR 4 Sommer Open Air“ in Köln und Neuss, die kostenlos zugäng- lich sind. Für Sicherheit und Komfort sorgen Reparaturservice, Malteser Hilfsdienst und Polizei. Die Teilnahmegebühr variiert je nach Übernachtungskategorie zwischen 230 und 440 Euro. Anmeldungen sind online oder in WestLotto-Annahmestel- len möglich. www.nrw-radtour.de ADFC BUSINESS CLUB Diese Firmen setzen sich auch politisch für das Fahrrad ein und unterstützen den ADFC als Mitglieder des ADFC Business Clubs: Abus • Bike&Co • BIK TEC • Busch & Müller • Cannondale • Croozer GmbH • Die Landpartie • ENRA • Ergotec • Falco GmbH • Gronard GmbH • Hebie • JobRad • Kalkhoff • Kienzler Stadtmobiliar GmbH • Mobycon • ORION Bausysteme • Ortlieb • Paul Lange & Co. • Projekt W • Rasti GmbH • Riese & Müller • Rixen & Kaul • Schindelhauer Bikes • Schwalbe • SKS Germany • Johannes Teeken GmbH • VeloKonzept • velotech.de • WSM Walter Solbach GmbH
BEWEGEN | Neuigkeiten TICKER Hamburgs Radverkehr im Parkmodus: SPD und Grü- ne haben ein Moratorium für den Abbau von Park- plätzen beschlossen. Laut ADFC Hamburg gefährdet das den Ausbau neuer Radwege. Der Koalitions- vertrag widme dem Parken zehn Absätze, dem Radverkehr nur zwei, so der ADFC. https://tinyurl.com/hamburg-parkmodus Erik Stenzel fährt für die Demo- kRADtie: Der Liedermacher gibt im Juni Konzerte auf seiner 2.500 km langen Tour per Rad durch Deutschland. Mit seinem Album „Aufgaben und Taten“, Gitarre und Zelt wirbt er für Nach- haltigkeit. www.erikstenzel.de Augsburg diskutiert über Radstellplätze bei Neubau- ten. Die Stadt muss eine neue Stellplatzsatzung be- schließen. Der ADFC Augs- burg verweist darauf, dass die Zahl der Lastenradstell- plätze durch den Radent- scheid-Vertrag bis 2026 gilt. SPD und Immobilienbranche halten die aktuellen Vorgaben für überzogen. Kalkhoff ist „Fahrrad- freundlicher Arbeit- geber“ in Gold. Der ADFC zeichnete den Fahrradhersteller aus Emstek aus. Kalkhoff erleichtert Beschäf- tigten das Radfahren mit Check-Tagen, mo- dernen Umkleiden, einer App für nachhaltige Wege, Dienstrad-Leasing und einer www.fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de Fahrradflotte vor Ort. Paris macht 500 weitere Stra- ßen autofrei. In allen Stadtvier- teln sollen Bereiche ohne Auto- verkehr entstehen. Die Stadt will grüne Fußgängerzonen schaffen und 10.000 Parkplät- ze abbauen. Die Umsetzung soll vier Jahre dauern. www.adfc.de/paris-autofreier www.adfc.de/aktuelles 18 A D F C R A D W E LT Investitionen für Radverkehr dringend nötig STUDIE MOBILITÄT IN DEUTSCHLAND Der Radverkehr in Deutschland stagniert. Das zeigt die Erhebung „Mobilität in Deutschland 2023“. Bundesweit verharrt der Anteil des Radverkehrs bei elf Prozent. Im ländlichen Raum ging er von sieben auf sechs Prozent zurück. Diese Entwicklung gefährdet die Ziele des Nationalen Radverkehrsplans. ADFC-Bundesgeschäftsführerin Dr. Caroline Lodemann sagt: „Wo man seit Jahren ernsthaft in Radwege und Nah- verkehrsanbindung investiert, wächst der Radverkehr. Das sieht man im Norden und Südwesten gut.“ Sie fordert die neue Bundesregierung auf, den Radverkehr im Sonderver- mögen Infrastruktur fest zu verankern und die Mittel auf die jährlich benötigte „Fahrrad-Milliarde“ zu erhöhen. Beson- ders der ländliche Raum brauche Aufmerksamkeit, so Lode- mann. In Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg steigerte sich der Radverkehrsanteil, in Nordrhein-Westfalen und Ber- lin sank er. Elektrofahrräder wirken sich positiv auf die Fahr- radnutzung aus: Menschen legen mit ihnen längere Stre- cken zurück. Bei den Haushalten mit einem Elektrofahrrad stieg der Anteil von acht auf 21 Prozent. Mit der Radverkehrsinfrastruktur sind viele Menschen unzufrieden, insbesondere in Städten. Radwege sind oft zu schmal oder enden plötzlich. Der ADFC fordert einen Mobi- litätsplan für alle Verkehrsarten, ein deutschlandweites Radnetz und eine dauerhafte Finanzierung sowie einen Bund-Länder-Vertrag zur Umsetzung des Nationalen Rad- verkehrsplans. www.adfc.de/mid-studie F I N N A J D r e v i i l . O / m o c o t o f k c o t s I , i s e k B f f o h k a K l l , r e h ü k m h e L s n e J / C F D A , n n a m h c s a M s n n e D i , r u t n e g A l i r p A / C F D A : s o t o
Neuigkeiten NACHGEFRAGT BEI … … GERD HASENJÄGER, Rätselmacher und Radwelt-Erfinder. GEHIRN- GYMNASTIK ALS AUS- GLEICHSPORT Vor rund 30 Jahren gab es die ersten Ideen zur Radwelt. Damals warst du für das Marketing beim ADFC verantwortlich. Wie kam es dazu, dass der ADFC ein eigenes Magazin entwickelt hat und was war das Konzept? Wir hatten seinerzeit nur eine acht- bis zwölfseitige Beilage in der Fahrradzeitschrift „Aktiv Radfahren“. Das waren eingeheftete graue Seiten – zu wenig für uns und zu grau. Unser Verband ging auf die 100.000 Mitglieder zu. Wir wollten sie angemessen informieren und zu Wort kommen lassen. Uns ging es um sachliche Informationen rund um das Radfahren und die Interessenvertretung der radelnden Mitmenschen. Viele, auch vereinsinterne Skeptiker, hielten die Radwelt für ein erfolgloses Unterfangen – und wurden eines Besseren belehrt. Das waren die spannenden 1990er-Jahre, in denen wir, neben vielem anderen, im ADFC auch die ersten Fortbildungen für die Aktiven gestartet hatten. Du hast dich später selbstständig gemacht, trotzdem bist du dem ADFC und der Radwelt sehr verbunden geblieben. Du machst seit vielen Jahren die Rätsel. Warum? Die Radwelt sollte alle Zielgruppen ansprechen und eine Zeitschrift ohne Rätsel war nicht vorstellbar. Ich hatte vorher nie ein Rätsel entwickelt, aber weil die kommerziellen Profis zu teuer waren, musste das Marketing ran. Dabei bin ich geblieben. Inzwischen habe ich etwa 130 Rätsel erfunden. Das ist jedes Mal eine Herausforderung, weil die Rätsel nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer sein dürfen. Ich habe mich langsam warmgelaufen. Viele Jahre liefen die Rätsel unter dem Namen „Fritz Frosch“. Das passte in die Zeit, war eine schöne Alliteration und ich fand die Vorstellung lustig, einen Frosch auf dem Rad anzutreffen. Was waren deine Highlights im ADFC bzw. in der Radwelt? Was wünschst du dir für die Zukunft? Besonders toll finde ich das gestiegene politische Engagement für die radelnde Welt. In den letzten 25 Jahren hat die Dynamik im Verband enorm zugenommen. Wir sind lauter, frecher, jünger, weiblicher und größer geworden. Damals waren wir eher ein Männerclub mit Tendenz zu Überalterungsproblemen, 😉 jetzt haben wir den Jungen ADFC. Die Erfolge ver- danken wir sicher allen Aktiven und denen, die arbeitsintensive Tätigkeiten nicht scheuen. Ich freue mich immer auf die neueste Radwelt und bin über die Entwicklung unserer Zeit- schrift sehr glücklich. Das Radwelt-Team schafft es immer wieder, die Zeitschrift noch bes- ser zu gestalten und einen tollen Mix zu liefern. Ich bin stolz auf das erwachsene „Baby“ und freue mich auf das 300.000. Mitglied. Seit über 25 Jahren sorgt Gerd Hasenjäger für die Gehirngymnastik im ADFC-Magazin Radwelt und ist geistiger Elternteil des Mitgliedermagazins. i . n g x o / m o c o t o h p k c o t s I , t a v i r p : s o t o F
BEWEGEN | Rad+Recht VERWALTUNGSVORSCHRIFT ZUR STRASSENVERKEHRS- ORDNUNG Am 21. März 2025 hat der Bundesrat mehrheitlich den Änderungen der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) zugestimmt. Die Vorschrift richtet sich an die Behörden in Ländern und Kommunen und ist für die praktische Ausführung der StVO maßgeblich. LETZTER BAUSTEIN DER STRASSENRECHTSREFORM Die Bedeutung der VwV-StVO für die Förderung des nicht für die ausnahmsweise Zulassung. Das schließt die Freigabe für den Kfz-Durchgangsverkehr ohne besondere Begründung aus. motorisierten Verkehrs und für die Auslegung der neuen Ziele Umwelt- und Klimaschutz, Gesundheit und städte- bauliche Entwicklung ist auch konservativen Landesregierungen bewusst. Sie wollten mit eigenen Änderungsanträgen die Ver- kehrsrechtsreform zurückdrehen. Das ist ihnen ganz überwie- gend nicht gelungen. Die VwV zu den §§ 39 bis 43 StVO spricht nicht mehr von der „Flüssigkeit des Verkehrs“ (oft als fließender Fahrzeugverkehr miss- verstanden), sondern von der Leichtigkeit für alle Verkehrsarten, die zu erhalten ist – mit Vorrang für die Verkehrssicherheit. Die Berück- sichtigung der Leichtigkeit erfordert eine Abwägung, mit der auch die Inkaufnahme von Nachteilen bestimmter Verkehrsarten gerecht- fertigt sein kann. Der Förderung der öffentlichen Verkehrsmittel und nun auch des nicht motorisierten Verkehrs ist besondere Aufmerk- samkeit zu widmen. Der Bundesrat lehnte es ab, die Schutzbedürftig- keit der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer:innen und der Men- schen mit Behinderungen besonders zu berücksichtigen. Fahrradstraßen und Fahrradzonen In nahezu allen Fahr- radstraßen und Fahrradzonen sind Kraftfahrzeuge zugelassen. Bis- her wurde Anliegerverkehr nur als Beispiel aufgeführt. In der Neufas- sung der VwV-StVO ist das Zusatzzeichen „Anlieger frei“ der Regelfall Neue VwV-StVO Die geänderte VwV-StVO ist am 10. April 2025 in Kraft getreten. Die geltende Fassung gibt es hier: www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de. Der ADFC hält eine Gegenüberstellung alt/neu bereit: www.adfc.de/vwv-vergleich. 20 A D F C R A D W E LT Fahrradstraßen und -zonen sowie verkehrsberuhigte Bereiche können zur „Bereitstellung angemessener Flächen für den Rad- verkehr“ auf der Grundlage eines verkehrsplanerischen Gesamt- konzepts eingerichtet werden, das nur für eine Verkehrsart oder für ein räumliches Teilgebiet aufgestellt sein kann. Aus diesem Konzept muss sich der Beitrag zum Umwelt- einschließlich Klima- schutz, zur Unterstützung der geordneten städtebaulichen Ent- wicklung oder zum Gesundheitsschutz ableiten lassen, insbeson- dere durch Verkehrsverlagerung zugunsten des Umweltverbunds. Es reicht aus, dass sich dieser Beitrag aus der perspektivischen Umsetzung des Gesamtkonzepts ergibt. Der Nachweis, dass jede Einzelmaßnahme einen vorhersagbaren Effekt hat, wäre kaum zu führen und wird nicht verlangt; auch ein Nachweis durch Gutach- ten ist nicht vorgeschrieben. Zum Gesundheitsschutz zählt die VwV-StVO die Förderung des Zufußgehens und des Radfahrens als Formen der aktiven Mobilität. Modale Filter als Schutz Praktische Bedeutung wird die- ser Satz für Fahrradstraßen und -zonen erlangen: „Zur effektiven Unterbindung unzulässigen Durchgangsverkehrs können ergän- zende Anordnungen in Betracht kommen.“ Gemeint sind modale Filter als Schutz gegen unberechtigte Fahrzeuge in Straßen mit Anliegerverkehr. Bisher wurden diese wirksamen Maßnahmen oft von Verwaltungsgerichten aufgehoben. Zur Bereitstellung von Flächen für den Rad- und Fußverkehr zählen Anordnungen von Radfahrstreifen, Schutzstreifen, Fahrradstraßen, Fahrradzonen, verkehrsberuhigten Bereichen, Fußgängerzonen sowie von Verkehrszeichen und Verkehrseinrichtungen, durch die Straßen- flächen alleine oder vorrangig dem Fuß- oder Radverkehr zuge- i y b m Q / e m h ö B p p i l i h P , i e h p a r g o t o h P r a b k c e D / C F D A : s o t o F
LETZTER BAUSTEIN DER STRASSENRECHTSREFORM wiesen werden, aber nicht die Anordnung einer Radwegbenut- zungspflicht für bauliche Radwege. Flächen für den Rad- und Fußverkehr sind grundsätzlich ange- messen, wenn sie mindestens den einschlägigen technischen Regelwerken entsprechen. Die Bereitstellung angemessener Flä- chen kann auch ergänzende Anordnungen zur Sicherstellung der Funk tion umfassen, z. B. zum Vorrang an Knotenpunkten, beim Queren oder zum Schutz vor dem Befahren oder Beparken durch Kraftfahrzeuge (ein Anwendungsfall: Geschützte Radfahrstreifen), aber keine streckenbezogenen Geschwindigkeitsbeschränkungen. Tempo 30 und Busspuren Tempo 30 im Bereich sensibler Einrichtungen ist gegen den Vorschlag des Bundesverkehrsminis- teriums wie bisher auf Öffnungszeiten zu beschränken. Das kann Rad+Recht Fahrradstraße mit modalen Filtern: Sie unterbinden effektiv den Durchgangsverkehr. das Zusammenlegen von Tempo 30-Zonen mit unterschiedlichen Zeitangaben erschweren. Innerhalb geschlossener Ortschaften ist die Geschwindigkeit auch entlang hochfrequentierter Schulwege in der Regel auf Tempo 30 zu beschränken. Definiert werden sie als Straßenabschnitte mit einer Bündelungswirkung der Wege zwi- schen Wohngebieten und allgemeinbildenden Schulen, auch zu- sammen mit dem ÖPNV. Ihre Lage kann sich aus Schulwegplänen von Schulen, Polizei oder Behörden ergeben. Busspuren können nun auch für weniger als 20 Linienbusse in der Spitzenstunde eingerichtet werden. Außerhalb der Betriebszeit müssen sie nicht mehr für alle geöffnet sein. Das kommt dem Rad- verkehr entgegen, wenn er auf Busspuren freigegeben ist. Zebrastreifen und Gehwege Für Zebrastreifen hat die StVO den Nachweis einer besonderen örtlichen Gefahrenlage abgeschafft. Die VwV unterstützt die Erleichterung, indem sie die restrik tiven Richt- linien für Fußgängerüberwege aus dem Jahr 2001 zu unverbindlichen Empfehlungen herabstuft. Die Anordnung von Tempo 30 an Zebra- streifen ist zulässig, aber nur als „Kann-Vorschrift“. Eine Länderinitiative zum erlaubten Gehwegparken hat das Kriterium „Platz für den ungehinderten Verkehr von Fußgängern“ aufgeweicht. In einer Gesamtwürdigung sollen die Länge der Ver- engung, das Verhältnis von Park- und Gehwegfläche, die Dichte des Gehwegverkehrs und Ausweichmöglichkeiten berücksichtigt wer- den. Doch schon einzelne Engstellen sind Hindernisse für einen Rollstuhl oder Zwillingskinderwagen. Man wird sehen, wie Verwal- tungsgerichte damit umgehen. Sie dürfen sich über die VwV-StVO hinwegsetzen, denn sie ist eine innerbehördliche Regelung und keine Rechtsnorm. Roland Huhn ADFC-Referent Recht Roland Huhn ist nun im Ruhestand. Zum Abschied: www.adfc.de/ruhestand-roland-huhn
TECHNIK | Ausprobiert SCHNELLE ALLROUNDER GRAVELBIKES ZUM PENDELN Gravelbikes haben sich in den letzten Jahren zu echten Multitalenten entwickelt. Viele Radfahrende treiben mit ihnen Sport auf und abseits der Straße oder nutzen sie für Bikepacking-Reisen. Mit Straßenausstattung sind sie auch als Räder für längere Pendel- und Alltagsstrecken beliebt. 22 A D F C R A D W E LT
Ausprobiert Die sehr sportliche Geometrie ist nicht ideal für den Alltagsverkehr, zudem muss man beim Nachrüsten von Beleuchtung und Schutz- blechen improvisieren, da eine solche Ausstattung oft nicht an Cyclocrossern vorgesehen ist. Gravelbikes sind typischerweise etwas komfortabler geschnitten und auf die Montage von Zubehör ausgelegt. Die Ähnlichkeit zu einer weiteren Fahrradgattung ist unüberseh- bar: Randonneure sind ebenfalls solide Rennräder für lange Stre- cken und werden vorzugsweise auf Radreisen eingesetzt. Aller- dings sind sie vor allem für befestigte Straßen und Wege geeignet, weniger für Fahrten abseits des Asphalts. Dass die Übergänge flie- ßend sind, zeigt auch der Umstand, dass Contoura das Modell Fe- 14 selbst als Randonneur bezeichnet, es mit Geländereifen aber auch die Definition eines Gravelbikes erfüllt. A D F C R A D W E LT 23 Ausladend: Die ausge- stellten Unterlenker-Enden lassen sich komfortabel greifen. Einladend: Schöne Strecken abseits des Verkehrs müssen für Gravelbikes nicht befestigt sein. Zu groß geraten: Der Hinterbau beim Diamant steht zu weit auseinander, um beide Achsenden aufzunehmen. e p p k Guter oder schlechter Asphalt, Schotterpisten, Wirtschafts-, Wald- und Parkwege: Gravelbikes, die Rennräder fürs Grobe, sind gut auf solche Bedingungen eingestellt. Holprige Un- tergründe findet man nicht nur auf der Wochenendtour, sondern ebenso auf mancher Pendelstrecke. Daher sind Gravelbikes auch für Berufspendler:innen interessant, die längere Arbeitswege mit dem Rad absolvieren wollen. Denn mit einem Gravelbike kann man so schnell fahren wie mit einem Rennrad, aber auch die Abkürzung über unbefestigte Wege nehmen. Früher wurden zu diesem Zweck oft Cyclocross-Räder umfunk- tioniert, die heutigen Gravelbikes ähneln. Das hat aber Nachteile: i l i F é n e R / C F D A , a v e v e I l a n i l o P / C F D A : s o t o F
TECHNIK | Ausprobiert Ausstattung für das ganze Jahr Viele Fahrradhersteller bieten ihre Gravelbikes mit alltagstauglicher Ausstattung an: Dank Lichtanlage mit Nabendynamo, Schutzblechen und Gepäckträger sind sie ganzjährig und bei widrigen Wetterbedingungen einsatz- bereit. Mit dem Rennradlenker kann man sich bei Gegenwind klein machen und so die Angriffsfläche verringern. Man sitzt sportlich genug, um auf langen Streckenabschnitten ordentlich Druck aufs Pedal zu bringen und zügig voranzukommen. Gängig sind Lenker, deren untere Enden etwas nach außen ausgestellt sind. Der Flare – so nennt man die Biegung nach außen – erhöht den Komfort, weil sich das Lenkerende so einfacher greifen lässt. Neben dem Rennradlenker sind die Reifen der markanteste Unter- schied zum Trekkingrad. Sie bringen weniger Gewicht auf die Waage als normale Straßenreifen. Ihre Profilierung unterscheidet sich bei den einzelnen Reifenmodellen eher wenig. Sie sehen meist aus wie miniaturisierte Mountainbike-Profile: Viele kleine Stollen bieten Trak- tion auf unbefestigten Untergründen für sicheres Fahrverhalten, trotzdem rollen sie leicht auf Asphalt. Erst bei sehr weichen oder schlammigen Wegen kommen sie an ihre Grenzen. Der Nachteil gegenüber Trekkingreifen ist ihr geringerer Pannen- schutz. Zwar sind die Reifen robust und besitzen oft auch eine Ein- lage, die vor Durchstichen schützen soll, an die Sicherheit einer dicken Pannenschutzeinlage reicht sie aber nicht heran. Natürlich kann auch ein Gravelbike mit schweren Pannenschutzreifen aus- gestattet werden, verliert damit allerdings an Sportlichkeit. Zudem gibt es kaum Modelle mit dem typischen Gravelprofil. Wer mehr Pannenschutz will, ohne das Gewicht zu erhöhen, setzt besser auf FAZIT Das Creed ADV EQ bietet viel fürs Geld: Die einfache, aber funktionale Ausstattung lässt kaum Wünsche offen, die Fahreigen- schaften überzeugen. Lediglich das fehlende Standlicht stört. AXESS CREED ADV EQ Bei Eigenmarken wird meist viel Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gelegt. Bei der Fachhandelskette Lucky Bike geht das Konzept auch voll auf: Optisch wirkt das Gravelbike Creed der Eigenmarke Axess teurer als es tatsäch- lich ist. Seine Ausstattung hat zwar keine Highlights, ist aber funktional. An der Gabel gibt es Gewinde für zusätzliche Taschen oder Gepäckträger. Der Träger am Heck fügt sich in die sportliche Optik ein. 18 Kilogramm Zuladung sind nicht viel, reichen aber für den Arbeitsweg aus. Geschaltet wird mit Shimanos GRX-RX400 mit 20 Gängen. Dank der Kassette mit der größten erhältlichen Gangspreizung und Zweifach-Kurbel kommt man auch steile Anstiege hinauf. Die Gangsprünge sind dadurch etwas größer. Das Fahrver- halten erfüllt die Erwartungen an die Gattung: sportlich, aber noch komfortabel. Der Unterlenker lässt sich dank des leichten Flares bequem greifen, wenn der Wind einem entgegenbläst. Das Axess ist spurtreu und vermittelt viel Laufruhe, ohne behäbig zu sein. Die bewährten Gravelreifen von Schwalbe überzeugen auf und abseits befestigter Wege. Die hier verwendete Version lässt sich allerdings nicht auf Tubeless umrüsten. Ein Seitenständer fehlt. Da er die Alltagstauglichkeit erhöht, sollte er direkt beim Kauf nachgerüstet werden. Einziger echter Kritikpunkt: Der Scheinwerfer ist zu schwach, um Strecken ohne Fahrbahnbeleuchtung weit auszuleuchten und hat kein Standlicht. 24 A D F C R A D W E LT Tubeless-Systeme. Die meisten Reifen können mittlerweile ohne Schlauch gefahren werden. Eine Dichtmilch, die über die Ventile eingefüllt wird, dichtet Reifen und Felge sowie kleinere Löcher ab. Die Milch muss allerdings nach einigen Monaten erneuert werden. Nicht für alle ist der zusätzliche Wartungsaufwand an einem Rad RAHMEN/GABEL Aluminium/Carbon, Diamant, Gr. 53, 57, 61 cm SCHALTUNG 20-fach- Kettenschaltung Shimano GRX 400, Kassette 11–36 Zähne, Kurbeln GRX 600, 46/30 Zähne BREMSEN hydr. Scheibenbremsen Shimano GRX 400 LICHTANLAGE Nabendynamo Shimano DH-UR705-3D, LED-Scheinwerfer Herrmans MR GO, LED-Rückleuchte Trelock LS 432 COB Line Steady LAUFRÄDER 28 Zoll, Alufelgen Axess, Reifen Schwalbe G-One Allround, 40 mm Breite GEPÄCKTRÄGER Yuen I YA-267A Alumi- nium, bis 18 kg Zuladung GEWICHT OHNE PEDALE/ZULÄSSIGES GESAMTGEWICHT 12,6/130 kg PREIS 1.349,99 Euro https://axess.bike/ k e p p i l i F é n e R / C F D A , r e l l e t s r e H : s o t o F
Ausprobiert Wenig Abwechslung bei der Schaltung Namhafte Schaltungshersteller haben spezialisierte Komponenten für den Einsatz an Gravelbikes entwickelt. Sram und Campagnolo finden sich vorwie- gend an Modellen für Wettkampf und Sport. Der Einstiegs- und Mittel- klassebereich wird von Shimanos GRX-Gruppe dominiert. Sie ist in ver- schiedenen Qualitätsstufen erhältlich. Los geht es mit der GRX RX400 mit Zehnfach-Ritzeln für den Einstiegsbereich, die Spitze markiert die elektronisch schaltende GRX RX825 mit einem Zwölffach-Ritzelpaket. Kurbeln sind mit einem oder zwei Kettenblättern erhältlich. Zwei Kettenblätter in Kombination mit einer eng abgestuften Kassette bieten einen großen Übersetzungsumfang sowie kleine Gangsprünge. So steht immer ein passender Gang zur Verfügung, was ein klarer Vorteil gegenüber Antrieben mit Einfach-Kettenblatt ist, denn sie haben eine weit gespreizte Kassette und damit größe- re Gangsprünge. Das kann in der Ebene stören, wenn ein Zwischen- gang fehlt und nur die Wahl zwischen einem etwas zu leichten und einem etwas zu schweren Gang besteht. Dafür ist die Bedienung einfacher, weil es nur einen Schalthebel gibt – und weniger Teile machen auch weniger Probleme. Zudem erfreut die klarere Optik das Auge. Sobald es häufig bergauf und bergab geht, sind die grö- ßeren Gangsprünge kein Nachteil mehr, weil bei Steigungen oder Gefälle auch größere Anpassungen der Übersetzung nötig sind. Alltagsausstattung Besonders im Winterhalbjahr sind Pend- ler:innen auf Licht und Schutzbleche angewiesen. Sind Teile der Stre- cke unbeleuchtet, zum Beispiel im Wald, müssen Scheinwerfer den Weg gut ausleuchten. Das schafft nicht jeder Scheinwerfer – auch RAHMEN/GABEL Aluminium, Diamant, Gr. 50, 54, 58, 62 cm SCHALTUNG 12-fach- Kettenschaltung Shimano GRX 822, Kassette 10–51 Zähne, Kurbel Aluminium, 42 Zähne BREMSEN hydr. Scheibenbremsen Shimano GRX 410 LICHTANLAGE Nabendynamo Shimano DH-3D72, LED-Schein- werfer Spanninga Pimento Large, LED-Rückleuchte Supernova E3 Pro 2 LAUFRÄDER 28 Zoll, Alufelgen Bontrager, Reifen Bontrager Girona Pro, 42 mm Breite GEPÄCKTRÄGER Aluminium, bis 25 kg Zuladung GEWICHT OHNE PEDALE/ZULÄSSIGES GESAMTGEWICHT 14,4/136 kg PREIS 1.999 Euro www.diamantrad.com A D F C R A D W E LT 25 Griffig: Reifen an Gravelbikes rollen leicht auf Asphalt, finden aber auch auf unbefestigten Untergründen Halt. für jeden Tag akzeptabel. Manchmal greifen Hersteller bei der Origi- nalausstattung aus Kostengründen auf einfache Reifenversionen zurück, die nicht tubeless-tauglich sind. Sind die einfachen Reifen verschlissen, kann man passende Modelle für den Umstieg auf die Schlauchlos-Technik wählen. FAZIT Ein Alltags-Gravelbike mit komfortablem Einschlag, hochwertiger Ausstattung und leichtem Übergewicht. Beim Kauf darauf achten, dass der Rahmen mangelfrei ist. DIAMANT NHOMA Auf 140 bewegte Jahre blickt der Hersteller aus Hartmannsdorf bei Chemnitz zurück. Immer wieder sorgte er mit ungewöhnlichen Modellen für Aufsehen. Mit dem Gravelbike Nhoma bedient Diamant zwar ein Trendthema, gibt ihm aber eine eigene Note: Die Zwölfgangschaltung mit einer Kassettenabstufung von zehn bis 51 Zähnen findet man eher an Mountainbikes. Der Vorteil: einfache Bedienung, klare Optik und weniger Teile, die kaputtgehen können. Wer vorwiegend im Flachland unterwegs ist, kann eine feinere Gangabstufung vermissen. Für Gepäck gibt es einen Gepäckträger, aber auch Rahmen und Gabel bieten zahlreiche Gewinde ösen für die Befestigung von weiteren Trägern und Taschen. Die eher ge- ring profilierten Reifen eignen sich für feste Straßen und Waldwege. Die Rahmen- geometrie hat ein langes Oberrohr und eine lange Gabel, das ergibt eine sportlich gestreckte, aber nicht unkomfortable Sitzposition. In der Dunkelheit weist die hoch- wertige Lichtanlage den Weg. Das Gewicht liegt mit 14,4 Kilogramm etwas zu hoch für diese Preisklasse. Schwerer wiegt aber, dass die hinteren Ausfallenden zu weit auseinander stehen. Ein Produktionsfehler, der zwar keine Sicherheitsgefahr dar- stellt, aber die Montage des Hinterrads deutlich verkompliziert. Betroffene Kund:in- nen sollten bei ihrem Fachgeschäft einen einwandfreien Rahmen verlangen.
TECHNIK | Ausprobiert wenn er in der Stadt ausreicht. Die Folge ist, dass man langsam und sehr vorsichtig fahren muss, was die Fahrzeit natürlich verlängert. Wer also bei Dunkelheit unterwegs ist, sollte ausprobieren, ob der montierte Scheinwerfer dafür stark genug ist. Seitenständer sind nicht an jedem Pendel-Gravelbike zu sehen. Vermutlich soll das den sportlichen Charakter betonen. Wer nur von zu Hause bis zur Abstellanlage des Arbeitsplatzes fährt, mag ohne auskommen. Doch bei Zwischenstopps oder beim Anbringen von Gepäcktaschen fällt ein fehlender Ständer sofort negativ auf. Daher lässt man am besten direkt beim Kauf einen nachrüsten. Trendthema Dass Gravelbikes weiter stark im Trend sind, lässt sich auch daran ablesen, dass viele Hersteller keine Testmodelle zur Verfügung hatten. Unsere Auswahl ist daher klein, aber fein und durch- aus beispielhaft für Gravelbikes mit Straßenausstattung: Die Preise reichen von 1.349 bis 2.499 Euro. Innerhalb dieses Bereichs liegen die meisten Gravelbikes für den Alltag. Axess bietet viel für wenig Geld – ihr Einstiegsmodell konnte überzeugen. Contouras Fe14 hat einen schönen Stahlrahmen und etliche Ausstattungsoptionen. Preislich in der Mitte liegt das Gravelbike von Diamant. Hier fiel beim Ausbau des Hinterrads auf, dass der Hinterbau zu weit auseinan- der steht. Die Hinterradachse ist daher zu kurz, um gleichzeitig sicher in beiden Ausfallenden zu sitzen. Um das Hinterrad wieder einzubau- en, muss man es provisorisch einsetzen, mit dem Schnellspanner den Hinterbau etwas zusammendrücken und dann die Achse richtig posi- tionieren. Das erschwert die Montage erheblich – wer mal auf Tour einen Platten reparieren muss oder zu Hause den Reifen wechseln Standfest: Seitenständer sind im Alltag fast unverzichtbar. will, kann arg ins Schwitzen geraten. Nicht nur unser Testrad war betroffen. Wer sich für das Fahrrad interessiert, sollte sich im Laden demonstrieren lassen, dass der betreffende Rahmen diesen Mangel nicht hat. Wer das Rad bereits besitzt und das gleiche Problem hat, sollte im Fachgeschäft vorstellig werden und Nachbesserung verlan- gen – also einen neuen, mangelfreien Rahmen. René Filippek RAHMEN/GABEL Stahl/Aluminium, Diamant, Gr. 52, 55, 58, 61 cm SCHALTUNG 24-Gang- Kettenschaltung Shimano GRX 610, Kassette 11–36 Zähne, Shimano GRX 610, 46/30 Zähne BREMSEN hydr. Scheibenbremsen Shimano GRX 400 LICHTANLAGE Nabendynamo Shimano UR-705, LED-Scheinwer- fer Busch+Müller Eyc Senso T Plus, LED-Rück- leuchte Busch+Müller Toplight Line brake plus LAUFRÄDER 28 Zoll, Alufelgen Ryde, Reifen Conti Terra Speed, 40 mm Breite GEPÄCKTRÄGER Tubus Vega, bis 25 kg Zuladung GEWICHT OHNE PEDALE/ZULÄSSIGES GESAMTGEWICHT 13,4/120 kg PREIS: ab 2.499 Euro, Testrad 2.599 Euro www.contoura.de 26 A D F C R A D W E LT FAZIT Optisch und technisch gelungenes Gravelbike mit Stahlrahmen und sportlich-angenehmem Fahrverhalten. Viele Ausstattungsoptionen können selbst festgelegt werden. CONTOURA FE-14 Das Fe-14 ziert ein schnörkelloser Stahlrahmen – das klassische Material für Randonneure – deshalb bezeichnet Contoura das Modell auch als Randonneur. Mit Stollenreifen erfüllt es aber alle Anforderungen an ein Gravelbike und eignet sich für Asphalt und unbefestigte Wege. Der Look mit voluminösen Rahmenrohren, Aero-Lenker und Hochprofilfelgen ist sehr modern. Lichtanlage und Gepäckträger sind hochwertig, ebenso wie die Shimano GRX610-Schaltung mit 24 Gängen. Schalt- und Bremszüge sind außen verlegt, was die Wartung vereinfacht, die dritte Flaschenhalterposition unterm Unterrohr ist so aber blockiert – was im Alltag weniger stört, auf Reisen aber vermisst wird. Die Sitzposition ist angenehm sport- lich, ebenso wie das Fahrverhalten. Das Fe-14 lädt zum Tempomachen ein und bie- tet eine gelungene Mischung aus Spurtreue und Wendigkeit. Der Aero-Lenker mit der flachen Form im Oberlenkerbereich lässt sich sehr komfortabel greifen. Im Kon- figurator auf der Contoura-Homepage kann man einige Ausstattungsdetails anpas- sen – von der Schaltgruppe bis zu den Reifen. Auch im Konfigurator nicht genannte Teile können im Fachgeschäft auf Wunsch angepasst werden. Das einzige kritik- würdige Detail, das wir finden konnten: Das zulässige Gesamtgewicht von 120 Kilo- gramm ist etwas eng bemessen für große und schwere Fahrer:innen. k e p p i l i F é n e R / C F D A , r e l l e t s r e H : s o t o F
LEISTUNGSSTARK UND LANGLEBIG Mit dem EP8, dem leistungsstärksten E-Bike-System von SHIMANO, fährst du auf Premium-Niveau durch deine Stadt. Das leichte Magnesiumgehäuse sorgt für ein besseres Handling, die harmonische und direkte Kraftübertragung lässt dich stets die Kontrolle behalten. Finde jetzt dein passendes Bike! www.paul-lange.de
TECHNIK | gesehen+gefahren 20 Jahre Fahrradwissen ZEITSCHRIFT FAHRRADZUKUNFT Vor 20 Jahren haben Mitglieder des früheren ADFC-Fachausschusses Technik die Zeitschrift Fahrradzukunft entwickelt. Darin geht es vor allem um technische Themen, die sehr fachkundig und tiefgehend behandelt werden. 40 Ausgaben sind in den 20 Jahren zusammengekommen, die kostenlos im Internet gelesen werden können. Vorbild war die von 1984 bis 2022 erscheinende Zeit- schrift Pro Velo. Deren 70 Ausgaben wurden gescannt und finden sich auf der Seite von Fahrradzukunft als Archiv. Beide Publikationen bieten umfangreiches Fachwissen, das sonst kaum zu finden ist. https://fahrradzukunft.de/ Reflektierende Crossbags VVELO Handtasche für Radfahrende: In den Crossbags kann man allerlei Kleinigkeiten verstauen, die man unterwegs so braucht. Getragen werden sie schräg vorn oder hinten über dem Oberkörper, wie kleine Kuriertaschen. Die wasserdichten Modelle von Vvelo sind reflektierend. Es gibt die Größen Medium und Large in den Farben Weiß, Orange und Gelb. Die kleineren Modelle haben Abmessungen von ca. 36 x 14 cm und kosten 89 Euro, die größeren sind etwa 46 cm lang sowie 14 cm hoch und kosten 99 Euro. www.vvelo.de GEFAHREN Qiompakt und vielseitig QIO Die Kompakträder von Qio gibt es in vielen Ausstattungsvari- anten und mit einem ganzen Katalog an nützlichem Zubehör, das speziell für diese Räder entwickelt wurde. Wir haben das Modell Eins P5 mit Fünfgang-Schaltung, einem wartungsarmen Riemen- antrieb und mit gefederter Sattelstütze ausprobiert. Im Zusam- menspiel mit den breiten Reifen fährt es sich sehr komfortabel. Das Qio eignet sich für Menschen mit Körpergrößen zwischen 1,60 und 1,90 Metern. Sattel und Vorbau lassen sich schnell in der Höhe verstellen, sodass das Qio auch von mehreren Personen geteilt werden kann. Das macht es ideal für Familien: Ob Alltagsbesorgungen oder Freizeitaktivitäten, dank des vielen Zubehörs wie verschiedenen Transportkörben, Ge- päckträgern, Taschen, Flaschenhal- tern und mehr, deckt es einen breiten Einsatzbereich ab. Das zulässige Gesamtgewicht von 180 Kilogramm ist großzügig bemessen und macht auch den Transport schwerer Ladung möglich. Beim Fahren hat man alles unter Kontrolle, das Rad läuft ruhig geradeaus, kommt aber auch gut um Kurven. Der Motor schiebt kräftig an, die Bremsen verzögern ebenso kräftig – Ungeübte soll- ten sich damit vertraut machen, bevor es in den Verkehr geht. Es ist auch möglich, ohne Motorunterstützung zu fahren, denn das Qio läuft sehr leicht, sodass man in der Ebene kaum einen Unterschied zu einem normalen Fahrrad spürt. Beim Ge- wicht gibt es aber sehr wohl einen Unterschied: Über 28 Kilogramm lassen sich nur mit Mühe heben. Trotzdem insgesamt ein Multitalent, das wenig Platz in Anspruch nimmt und sich sehr angenehm fahren lässt. Erhältlich in verschiedenen Farben und Modellen ab 2.999 Euro (Testrad: 4.199 Euro). www.qio-bikes.com Den ausführlichen Fahrbericht gibt es auf www.adfc.de/ qio-kompaktrad. r e l l e t s r e H : s o t o F 28 A D F C R A D W E LT
gesehen+gefahren Elektrorad mit USB laden AMPLER Die unterschiedlichen Ladestecker für Elektrofahrräder sind ein viel diskutier- tes Problem. Ampler macht es den Nutzer:innen bei den neuen Modellen Nova und Nova Pro leicht: Ihre Akkus können mit üblichen 140 Watt-Ladegeräten mit USB-C-Stecker aufgeladen werden, die auch für Smartphones oder Laptops passen. Es soll nur drei Stunden dauern, den 336 Wattstunden-Akku komplett aufzuladen. Das Modell Nova ist vor allem für den Einsatz in der Stadt gedacht. Es rollt auf 27,5-Zoll-Reifen und schaltet mit einer Microshift-Neunfach-Kettenschaltung. Mit dem Nova Pro sollen Fahrer:innen angesprochen werden, die auch längere Stre- cken fahren möchten. Es hat 28-Zoll-Räder, eine Zehnfach-Deore-Kettenschal- tung von Shimano oder ist wahlweise als Singlespeed-Rad mit Gates-Riemen- antrieb erhältlich. Beide Räder gibt es mit Diamant- oder Trapezrahmen. Typisch für Ampler ist das niedrige Gewicht: Für das Nova sind 17,4 Kilo- gramm angegeben und für das Nova Pro 17,7. Das Nova kostet 2.990 Euro, das https://amplerbikes.com Nova Pro 3.490 Euro. Treten und Falten ERGOTEC Faltpedale sind nicht nur an Falt-, sondern auch an Fahr- rädern nützlich, wenn sie platz sparend abgestellt werden müssen. Ergotec hat das EP-F-Faltpedal im Programm, das hoch belastbar sein soll: Es ist für Fahrer:innen mit einem Gewicht von bis zu 150 Kilogramm freigegeben. Die Trittfläche weist eine konkave Form auf, die ergonomisch von Vorteil sein soll. Auf der Sand papier- Oberfläche finden alle Schuhe sicheren Halt. Ist sie abgenutzt, kann die Ober- fläche ausgetauscht werden. Das Pe- dal ist aus Aluminium und Polypropy- len gefertigt. Es kostet 49,95 Euro. www.ergotec.de Anhänger neu gedacht CROOZER Der Anhängerspezialist hat ein neu konzipiertes, modulares Modell im Programm: Yuuna ist kein Kinder-, Hunde- oder Lastenanhänger, sondern alles in einem. Je nachdem, was transportiert werden soll, lassen sich unterschiedliche Module einsetzen. Sie können leicht getauscht oder kombiniert werden. So finden zum Beispiel ein Kind und ein Hund, zwei Kin- der oder ein Hund und Einkäufe gleichzeitig Platz – je nachdem, was man gerade braucht, nutzt man die entsprechenden Module. Zusätzlich ist eine Babyliege erhältlich. Der gefederte Anhänger eignet sich auch als Buggy – ein Kinderwagen ist dann nicht mehr nötig. Das Jogger-Set macht den Buggy zum Sportbegleiter. Der Anhänger inklusive Buggy-Set, Regenverdeck, Deich- sel und weiterem Zubehör kostet 1.200 Euro. Die einzelnen Module kosten zwischen 75 und 250 Euro. www.croozer.com A D F C R A D W E LT 29
TECHNIK | gesehen+gefahren Stecker gezogen EOVOLT Während die meisten Hersteller immer mehr ihrer Modelle elektrifizieren, geht Eovolt den anderen Weg: Der Hersteller ist als Elektrorad-Anbieter gestartet, hat nun aber mit dem Faltrad Afternoon Pro Non-Electric sein erstes rein mit Muskelkraft betriebenes Fahrrad im Angebot. Der Rahmen zeichnet sich durch selbstverriegelnde Scharniere und ein verstecktes Fach für einen Apple Airtag aus. Das Rad hat einen Riemenantrieb, schaltet mit einer Shimano Nexus-Siebengang-Nabenschaltung und ist mit Akkubeleuchtung ausgerüstet. Eovolt bietet das Modell in den Farben Mattschwarz und Satingrau (Foto) zum Preis von 1.699 Euro an. Es soll ab Juli 2025 erhältlich sein. https://eovolt.com Neuer Adler fliegt mechanisch SRAM Auch im Schaltungsbereich liegt die elektronische Bedienung eigentlich im Trend, besonders bei hochwertigen Kompo- nentengruppen. Sram schwimmt gegen den Strom und hat zwei neue mechanische Schaltgruppen fürs Mountainbike vorge- stellt: Die Gruppen Eagle 90 und Eagle 70 tragen beide den Namenszusatz Transmission. Das bedeutet, dass die Schaltwerke nicht mehr an einem Schaltauge befestigt sind, sondern an der verlängerten Nabe. Der Vorteil dabei ist, dass das Schaltwerk bei allen Rahmen an der richtigen Stelle sitzt – Einstellschrauben sind damit überflüssig. Das System soll deutlich solider sein und verlässlicher schalten als Kettenwechsler mit Schaltauge, besonders unter Last. Allerdings sind dafür spezielle Rahmen nötig – an herkömmlichen Rahmen lassen sie sich nicht nachrüsten. Entsprechend gibt es die Gruppen zunächst nur als Erstausstattung an Mountainbikes. Bislang gab es Transmission-Gruppen nur elektronisch. Eagle 90 und Eagle 70 arbeiten wie gewohnt mit Seilzügen und sind deutlich günstiger als die elektronischen Pendants. Sram hat auch die Scheibenbremsen fürs Mountainbike überarbeitet und ihnen einen neuen Namen gegeben: Motive. Statt auf DOT-Bremsflüssigkeit setzt Sram jetzt auf Mineralöl, was vor allem den Wartungsaufwand verringern soll. www.sram.com Diebstahlschutz für den Akku KATTFIX Akkus für Elektroräder sind teuer und folglich ein beliebtes Diebesgut. Die Schlösser der Elektrorad-Batterien sind nur eine kleine Hürde für spezialisierte Diebe. Der Dieb- stahlschutz von Kattfix soll die Akkus besser schützen: Ein Band aus gehärtetem Edelstahl wird um Akku und Rahmen ge- schlungen und mit einem Schließzylinder von Abus ge- sichert. Ein Klebeband sorgt dafür, dass die Sicherung nicht verschoben werden kann und an Ort und Stelle bleibt, wenn das Schloss geöffnet wird, um den Akku zu entnehmen. Der Diebstahlschutz ist bereits für über 90 verschiedene Elektroradmo- delle erhältlich und wird mit zwei Schlüsseln geliefert. Der Schutz ist nicht günstig, aber nicht so teuer wie ein neuer Akku: 199,90 Euro kostet die Sicherung. https://kattfix.com 30 A D F C R A D W E LT Über die Alpen BRUCKMANN VERLAG Die Alpen üben auf Radfahrende eine besondere Anziehungskraft aus. Und viele Radfernwege führen über das Gebirge: Wer es sportlich mag, fährt über den Brenner- pass, wer es langsam angehen lassen will, findet zum Beispiel auf der Route München–Venedig, der Via Claudia Augusta oder dem Alpe-Adria-Radweg bis ans Meer die passende Route. Autor Torsten Brönner versammelt in dem Bildband „Die ultimativen Radfernwege in den Alpen“ 30 der schönsten Alpenüberquerungen. Erhältlich im Buchhandel für 29,99 Euro. www.verlagshaus24.com/bruckmann-verlag In die Alpen KOMPASS VERLAG Die umweltfreundliche Anreise steht im Mittel- punkt des Rad- und Wanderführers „Nächster Halt Alpen – mit der Bahn zum Wandern und Biken in 50 Bergorte“. In den Alpen warten viele Aben- teuer, die perfekt mit der Bahn zu erreichen sind. Schon die Anfahrten selbst sind oft atemberaubend. Der Rad- und Wanderführer weiß, welche Bahnhöfe nahe am Berg, am Radweg oder an einem schönen Bergziel liegen. Zu allen 50 Bergorten gibt es vier bis sechs Tourenvorschläge. So erhalten Leser:innen einen guten Eindruck, ob es auf der Tour idyllisch oder eher hochalpin wird und ob es sich um eine gemütliche Fahrradtour oder kernige Mountainbike-Runde handelt. https://shop.kompass.de . e d e t s i l c y c e f a c , g a l r e V s s a p m o K , g a l r e V n n a m k c u r B , r e l l e t s r e H : s o t o F
gesehen+gefahren Da biste platt FAHRER BERLIN Die Palette an nützlichem Zubehör be- kommt Zuwachs: Die Carrier Platform 4030 aus drei Mil- limeter starkem, geschliffenem Aluminiumblech kann mit verschiedenen Adapterplatten (RackTime, MIK so- wie KLICKfix-2-Universaladapter) auf fast jedem Hinter- radgepäckträger angebracht werden. Die Transportplatt- form soll sich auch für viele Frontträger eignen. Die Seitenlängen von 30 und 40 Zentimetern passen genau zu Getränkekisten oder Euroboxen. Die umlaufende Reling verhindert, dass die Ladung abrutscht. Die vielen Bohrungen sind für Spannriemen gedacht, mit denen sich das Transportgut sichern lässt. Die Platte kostet www.fahrer-berlin.de 69,90 Euro. Comicbuch ohne Ehrgeiz CAFÉ CYCLISTE Ein unterhaltsames Comicbuch erwartet Leser:innen von „Es geht auch ohne Ehrgeiz“: Der wenig sportliche Protagonist eröffnet nach dem Tod seines Vaters, einem Radprofi, ein Fahrradcafé, um endlich unge- stört seinen Lieblingsbeschäftigungen nachgehen zu können: Musik hören, Kaffee trinken und aus dem Fenster schauen. Die Realität sieht anders aus: Der Protagonist wird von unliebsamen Er- innerungen an den Vater gequält, das Café macht sehr viel mehr Arbeit als gedacht, und die Gäste, die auf ihren teuren Rädern anrollen, um die ausge- stellten Devotionalien zu fotografieren, nerven gewaltig – ganz zu schwei- gen von seinem neuen seltsamen Begleiter aus der Unterwelt. Mithilfe einer pandemiebedingten Schließung, eines barfuß laufenden Nachbarn und lan- ge vernachlässigter Freunde gelingt es ihm, mit der Vergangenheit Frieden zu schließen und schließlich auf spektakulär-unspektakuläre Weise bei sich selbst anzukommen. Ganz ohne Ehrgeiz – willkommen im Café Cycliste. Das Buch kostet 25 Euro. https://www.cafecycliste.de/
TECHNIK | Einblick BEDIENUNGSANLEITUNGEN FÜR FAHRRÄDER Weder Weltliteratur noch spannende Kriminalfälle findet man in dem kleinen Buch, das jedem neu gekauften Fahrrad beiliegt – aber es enthält mehr wichtige Informationen, als viele vielleicht denken. Vor dem Fahren gilt daher: lesen! PFLICHTLEKTÜRE Wer ein neues Fahrrad gekauft hat, will es verständlicher Was muss in der Anleitung stehen? Eine Gebrauchsan weisung muss mit dem Fahrrad mitgeliefert werden. Das Produkt sicherheitsgesetz schreibt nicht ausdrücklich vor, dass sie ge druckt sein muss – sie kann theoretisch auch digital bereitgestellt werden. Sie muss aber zur Verfügung stehen, bevor das Rad in Be trieb genommen wird. Üblich ist es, dass eine gedruckte Betriebs anleitung geliefert wird. Bei Elektrofahrrädern ist das sogar vorge schrieben. weise möglichst schnell seinem natürlichen Lebens raum zuführen und auf Tour gehen. Die Bedienungsan leitung zu lesen, macht wenig Spaß und stört da nur. Viele Radfahrende sehen zudem keine Notwendigkeit, sich mit der An leitung zu ihrem Fahrrad näher zu beschäftigen. Das neue Fahrrad rollt schließlich wie geschmiert, und Rad fahren kann man ohne Erklärung. Das kann zu Problemen führen: Wird das Fahrrad falsch benutzt, überladen oder schlecht gewartet, kann das übel enden. Vielleicht handelt man sich nur ein Augenrollen des Werkstattpersonals ein, das sich um vermeidbare Defekte kümmern muss. Es kann aber zum Unfall durch Materialversagen kommen. Klar, dass dann die gesetzliche Mängelhaftung und Garantie auf dem Spiel stehen. Zur artgerechten Haltung eines Fahrrads gehört Hintergrundwissen, das in der Bedienungsanleitung zu finden ist. Daher ist es wichtig, sich vorher anzusehen, was man dem Rad zumuten darf und worauf bei Nutzung und Pflege geachtet werden sollte. Hersteller können die Instruktionen nicht einfach nach Gutdünken gestalten: Gesetze und Normen geben Form und Inhalt weitgehend vor. Schon daran ist zu erkennen, dass es sich hier nicht um ein neben sächliches Heftchen handelt, sondern um ein wichtiges Dokument. Die wichtigste Vorschrift: Die Anleitung muss alle sicherheits relevanten Informationen zum vorgesehenen Gebrauch des Fahrrads liefern – und das in deutscher Sprache. So sieht es das Produktsicherheitsgesetz vor. Leitlinien, wie das auszusehen hat, sind in der Fahrradnorm DIN EN ISO 4210 beschrieben. Die Liste der geforderten Informationen ist umfangreich. 34 A D F C R A D W E LT
Ob man mit einem Fahrrad springen darf und wenn ja, wie hoch, ist in Bedienungsanleitungen beschrieben. Bei Trekkingrädern wären solche Manöver unsachgemäßer Gebrauch. Einblick Um nicht in juristische Fallen zu tappen, nutzen viele Hersteller standardisierte Anleitungen von darauf spezialisierten Anbietern. Sie decken häufig gleich mehrere Fahrradtypen ab, vom Cityrad bis zum Rennrad. Dementsprechend sind in ihnen oft für das eigene Rad überflüssige Infos zu finden. Für Kund:innen praktischer sind möglichst auf das eigene Modell zugeschnittene Versionen, die verursachen aber mehr Aufwand und Kosten. Einsatzbereich und Einstellung In der Anleitung muss beschrieben werden, für welchen Einsatzbereich das Fahrrad gedacht ist und welche Gefahren drohen, sollte es unsachgemäß genutzt werden. Dann können Funktionen eingeschränkt sein oder Teile vorzeitig verschleißen oder überlastet werden. Handelt es sich um sicherheitsrelevante Teile wie Lenker oder Bremsen, können die Formulierungen auch drastisch klingen – kein Wunder, mit einem Lenkerbruch ist schließlich nicht zu spaßen: Die Folgen können von teuren Reparaturen bis zu Verletzungen oder Schlim- merem reichen. Besondere Hinweise in den Erklärungen sind üblicherweise mit verschiedenen Piktogrammen gekennzeichnet, die die Dringlichkeit der Information unterstreichen: So kann ein „i“ auf Punkte aufmerksam machen, die bei der Bedienung des Fahr- rads besonders zu beachten sind. Ein Ausrufezeichen zeigt an, wo besondere Aufmerksamkeit gefordert ist. Wo Verletzungs- gefahr droht, wird gern ein Kreuz wie auf einem Verbands kasten verwendet oder ein anderes Symbol, das diese Gefahr anzeigt. Zum Beispiel wird die Angabe zum zulässigen Gesamtgewicht von Fahrrad und Fahrer:in so gekennzeichnet. Für schwerere oder größere Menschen ist das besonders wichtig, da das Standard-Gesamtgewicht bei 120 Kilogramm liegt – das ist schnell erreicht, wenn auch Gepäck transportiert wird. Ein Schraubenschlüssel-Symbol kommt zum Einsatz, wenn Drehmo- mente angegeben werden. Die sind nötig, damit Schrauben nicht zu fest oder zu lose angezogen werden. Nicht alle Hinweise sind Warnungen. Auch Angaben dazu, ob sich das Fahrrad für Kindersitze und Anhänger eignet, finden sich in der Anleitung. Bei Betriebsanleitungen, die für mehrere Fahrrad- Allgemein oder speziell: Betriebsanleitungen werden oft für mehrere Fahrradtypen oder sogar Länder verwendet. Je individueller, desto besser für die neuen Besitzer:innen. A D F C R A D W E LT 35 k e p p i l i F é n e R / C F D A i i , r e h s e n y k s / s e i r e s n m m o c o t o h p k c o t s I / ,
TECHNIK | Einblick typen verwendet werden, kann es vorkommen, dass diese Anga- ben erst noch im Geschäft eingetragen werden müssen. Man soll- te daher darauf achten, dass die Informationen tatsächlich vorhanden sind oder sie nachtragen lassen. Gewusst wie Die Angaben zur „Herstellung der Fahrbereit- schaft“ beschreiben, wie Nutzer:innen die Komponenten einstel- len können, um das Fahrrad anzupassen. Das spielt besonders dann eine Rolle, wenn das Rad nicht im Fachgeschäft, sondern im Versand gekauft wurde, und es auch keine Möglichkeit gibt, die Endmontage in einer Werkstatt erledigen zu lassen. Viele Versen- der arbeiten dafür mit Fachgeschäften zusammen, aber nicht überall ist so eine Werkstatt schnell erreichbar. Und dass Ver- sandräder bei anderen Werkstätten angenommen werden, ist nicht immer gegeben. Aber auch für Kund:innen des Fachhandels ist es wichtig zu er- fahren, welchen Luftdruck die Reifen haben sollen und welche Schmiermittel benutzt werden können – schließlich will man nicht für jede Kleinigkeit in die Werkstatt. Die Erklärungen zur Einstellung von Schaltung, Bremsen und Federung sind oft sehr kurz, meist wird auf die Anleitung der Kom- ponentenhersteller verwiesen. Das liegt daran, dass sonst für jedes Fahrradmodell eine spezielle Anleitung erstellt werden müsste. Manche Hersteller bieten auch Videoanleitungen auf ihren Internet- seiten an, was ohnehin meist anschaulicher und leichter nachzu- vollziehen ist, solange die Videos gut gemacht sind. Manche Hersteller ergänzen die Betriebsanleitung mit Montagevideos. Elektrofahrräder brauchen mehr Anleitung Bei Elek- trofahrrädern kommen neben dem Produktsicherheitsgesetz wei- tere Vorschriften ins Spiel: Wegen ihrer Elektromotoren fallen die Räder unter die Maschinenrichtlinie, die zusätzliche Anforderungen an die Betriebsanleitung stellt, ebenso wie die Elektrorad-Norm DIN EN 15194.
Einblick Maschinenrichtlinie Elektrofahrrädern muss eine Konformi- tätserklärung beigelegt werden. Darin erklären die Hersteller, dass ihr Produkt allen Vorschriften genügt, die Elektrofahrräder betref- fen. So eine Erklärung ist üblicherweise in der Betriebsanleitung zu finden, kann aber auch als einzelnes Dokument beigelegt sein. Zur Konformitätserklärung gehört auch der CE-Aufkleber am Fahrrad selbst, ohne den ein Elektrorad nicht verkauft werden darf. Die Nutzer:innen müssen über Restgefahren aufgeklärt wer- den, die trotz aller ergriffenen Schutzmaßnahmen sowie korrekter Benutzung bestehen und die nicht anderswo erläutert sind. Da die spezifischen Gefahren meist schon an anderer Stelle in der An- leitung behandelt werden, finden sich unter diesem Punkt meist nur allgemeine Feststellungen, die auch auf normale Fahrräder zutreffen, zum Beispiel, dass im Verkehr Gefahr droht durch un- vorhergesehene Fahrmanöver anderer Verkehrsteilnehmer:innen oder durch das Auftreten von Fahrbahnveränderungen wie Schlag- löchern und Blitzeis. Hieran erkennt man, dass die Maschinen- richtlinie kein fahrradspezifisches Regelwerk ist. Solche Risiken dürften den meisten Radfahrenden auch ohne Hinweis bewusst sein. Zu guter Letzt finden sich am Ende der Betriebsanleitung oft noch einige Seiten, auf denen Inspektionen eingetragen werden können. Es ist eine gute Idee, das zu nutzen: Will man das Rad mal weiterverkaufen, kann man so nachweisen, dass es gut gepflegt wurde und dadurch einen höheren Preis erzielen. René Filippek k e p p i l i F é n e R / C F D A , Gefahr im Verzug: Piktogramme machen auf besonders wichtige Passagen aufmerksam. i c v o k n e l i M a j l l i . m E / m o c o t o h p k c o t s I : s o t o F Schließlich gibt es gegenüber klassischen Fahrrädern auch mehr zu erklären: Die Norm fordert die Beschreibung und Erklärung von Motor und Bedienteilen. Die Hinweise zur richtigen Behandlung und Pflege des Akkus sind besonders wichtig, denn die Energiespeicher bergen ein besonderes Risiko. Werden sie falsch behandelt, könnten sie im Extremfall sogar in Brand geraten. Besondere Empfehlungen und Warnhinweise zur Benutzung sind ebenfalls vorgeschrieben. Die Motorunterstützung hat ihre Tücken, besonders beim Anfahren, wenn man den Schub des Motors unterschätzt.
DIALOG | BLICKWINKEL SOCIAL MEDIA-BLICKWINKEL SCHILDERWALD Klaus zur Verwaltungsvorschrift StVO In einigen Städten und Gemeinden fehlt es vor allem an Mut, entsprechende Entscheidungen zu treffen. „Der Verkehr muss fließen“ hat immer noch eine höhere Priorität als die Sicherheit aller Verkehrsteil- nehmer. Für einen Ausbau des Radverkehrs muss der Verkehrsraum für Kfz zurückgebaut werden. Christian zur Verwaltungsvorschrift StVO Jetzt müssen nur noch die Kommunalpolitikerin- nen und Kommunalpolitiker mitziehen und von der eingebrannten Meinung „Deutschland = Autoland“ abrücken! Lasst uns aber mit gutem Beispiel vorangehen und viel mehr Rad als Auto fahren. Sabine zu Diensträdern Mein wunderbares Rad habe ich über Jobrad geleast und fahre meine Strecke am Kanal entlang zur Arbeit super gerne! Martin zu Diensträdern Habe schon mein zweites Dienstrad, großartige Sache. Zwei Nutzer:innen zu 30 Jahre Bett+Bike Eine super Sache und wieder mal cool zu sehen, wie sich aus einer kleinen Idee so was Tolles entwickelt! Wann immer es geht, nehmen wir auch Bett und Bike. Sind immer nette Begegnungen. Wuppi zu 30 Jahre Bett+Bike Danke dafür. So viele tolle GastgeberInnen dadurch kennengelernt, die man sonst nie gefunden hätte. Absteigen und einfach mal den Schilderwald genießen Friedhelm Sapel Kuriose Schilder gesucht Bei seltsamen oder unsinnigen Verkehrs schildern oder -situationen Kamera zücken und die Bilder an radwelt@adfc.de schicken. Danke! Norbert Brandt VON: Helga BETREFF: Danke Kärnten! Im Juni 2020 konnten Rudi und ich mit Bahnanreise und Zelten die Kärnten Seen-Schleife trotz der Corona-Beschränkungen abra- deln. Danke Kärnten.👍 Die zwölf Tage bleiben uns in positiver Erinnerung. Ich stützte mich damals auf eine Kärnten-Werbung unserer Radwelt – unbedingt mitradeln, wer noch nicht in Kärnten war. 🚊🚲🚲🏕 VON: Markus G. BETREFF: Tolles Magazin Ich wollte euch ein großes Kompliment für das tolle Magazin aussprechen! Ich freue mich jedes Mal sehr über die neue Ausgabe und kann das Erscheinen der nächsten Ausgabe kaum erwarten ... VON: Hans BETREFF: ADFC-Newsletter 1.2025 Das war ja eine freundliche und erfrischende Mail zum Radfahren. Ich habe mich sehr gefreut und wünsche euch ein schönes Wochenende. 38 38 A D F C R A D W E LT A D F C R A D W E LT i k p e e r F : s o t o F
REISEN | Trentino TRENTINO AZZURO RADROUTEN IM TRENTINO Das bergige Trentino mag Radreisenden als zu große Herausforderung erscheinen. Tatsächlich bietet es einige Radrouten in Tälern, entlang von Seen, Flüssen und Bächen. Unsere Reise führt unter anderem auf den Valsugana-Radweg und den Radweg Valle dei Laghi im Sarcatal, außerdem auf einen Teil der Radroute am Gardasee und ein Stück die Etsch entlang. 40 A D F C R A D W E LT
Trentino Abzweigung zum Gardasee. Erster Blick auf den Gardasee. Straße im schönen Trento. Rovereto zählt zu den sogenannten B-Städten – die meisten fahren hier nur durch auf dem Weg an die Adria, nach Rom oder Venedig. Ich hin- gegen steige aus dem EuroCity-Zug, der mich komfortabel von Mün- chen aus nach Rovereto gebracht hat. Der Etsch-Radweg ist schon ab dem Bahnhof ausgeschildert, doch ich will zuerst in die Stadt. Dafür nutze ich ei- nen Aufzug, der mich samt Rad unter die stark befahrene Straße befördert, auf der anderen Seite geht es über eine Rampe wieder hinauf. Roveretos Altstadt ist ein Gesamtkunstwerk: Malereien an den Hauswän- den der alten prachtvollen Stadtpaläste, das neue Kunstmuseum MART, das Castello di Rovereto und die geschwungenen Gassen, die sich zu kleinen Plätzen mit plätschernden Brunnen, Cafés und Bars öffnen. Ein angenehmer Ausgangspunkt für eine Radreise. Am Gardasee Auf einer Route entlang des kleinen Flusses Leno radele ich aus der Stadt hinaus und biege auf den gut ausgebauten Etsch-Radweg ab. Er ist Teil der EuroVelo 7 beziehungsweise der Ciclovia del Sole. In Mori treffe ich auf den Verbindungsradweg zum Gardasee und passiere den Lago di Loppio, einen verlandeten See in einem Naturschutzgebiet. Viele Regen- fälle vor meinem Besuch sorgten dafür, dass er sogar Wasser enthielt. Die Route bringt mich weiter zu einem Aussichtspunkt hoch oben mit Blick auf den Gardasee, die Stadt Torbole sowie die Kite- und Windsurfer auf dem See. Nun geht es noch die Viale Europa hinunter, dann bin ich am Gardasee. Der Teil der Strecke ist prima, aber vorher gab es einige gefährliche Stellen mit 90-Grad-Kurven, anschließend ein 15-Prozent-Gefälle und sehr schmale Rad- streifen in beide Richtungen. Unter Palmen radele ich den Gardasee entlang und biege am Punta Lido ins Inland zur Agraria Riva del Garda ab, die als Genossenschaft Produkte aus der Region wie Wein oder Olivenöl herstellt und vermarktet. Der Hofladen bietet alles für die Mittagspause. Ich erfahre, dass hier am 46. Breitengrad seit mehr als 2.000 Jahren Oliven kultiviert werden. „Fünf verschiedene Sor- ten“, erzählt mir ein Mitarbeiter und nach Anweisung probiere ich schlürfend die Öle: „Man muss Luft durch die Zähne ziehen, damit sich das Aroma voll entfaltet.“ Das tut es mit einer gehörigen Portion Schärfe, die erst im Rachen auftritt. A D F C R A D W E LT 41 i t h c e r b e W h t i d u J : s o t o F
REISEN | Trentino Neptunbrunnen in Trento. Borgo am Valsugana-Radweg. Torbole Ich rolle nach Riva del Garda hinunter. Die alten Villen, die Burg und ein azurblauer Himmel samt See versprühen eine Atmosphäre wie in alten Sissi-Filmen. In meiner Vorstellung sehe ich Sissi an einem „Glaserl“ Lugana nippen und nach ihrem Franz rufen. Meine überbordende Fantasie trage ich schnell 160 Stufen auf den 30 Meter hohen Uhrturm Torre Apponale hinauf und lenke sie mit einem unvergleichlichen Blick über Rivas Altstadt und den glitzernden See wieder ins Hier und Jetzt. Zurück nach Torbole geht es am Wasser entlang: Hier stapeln sich die Leute – an zügiges Radfahren ist nicht zu denken. Trotz- dem: Der Lago di Garda im Hintergrund, die hoch aufragenden Ber- ge, davor die Strände und Palmen – das ist einfach zu schön, da darf es auch gerne etwas länger dauern. An der Sarca Ab Torbole, genauer gesagt ab Linfano, wo der Fluss Sarca in den Gardasee mündet, gibt es einen ausgebauten und beschilderten Radweg die Sarca entlang. Er führt ins Tal hinein und gen Norden, zur Linken grüßt die Burg Drena herab, dann geht es durch den kleinen Ort Ceniga mit seinen Laubengängen, wo ich mir einen Cappuccino gönne. Später bestaune ich die Marocche genannte Steinwüste, die Sarca oder einen der Seen. Das Tal trägt nicht umsonst Beinamen wie Valle del Aqua (Tal des Wassers) oder Valle dei Laghi (Tal der Seen). Der Gardasee sorgt zudem für war- me Luft, sodass hier die angeblich nördlichsten Oliven und Zitronen angebaut werden können. Natürlich wächst auch der Wein prima. Kellermeister Claudio Brunner von der Cantina Toblino erzählt mir, dass hier viele biologi- sche Weine angebaut werden. Für Radfahrende empfiehlt sich nur eine kleine Weinprobe mit drei bis fünf verschiedenen Weinen. Nosiola ist aber Pflicht – die Traube gibt es nur im Trentino und der aus ihr hergestellte Vino Santo muss allein schon deshalb probiert Trentino Kompakt Informationen Visit Trentino: www.visittrentino.info/de Radrouten im Trentino: www.visittrentino.info/ de/erleben/radfahren-und-mountainbiken Karten und Literatur Gunnar Strunz: Südtirol/Trentino, Trescher- Verlag, ISBN 9783897946590, 22,95 Euro Garda Trentino Mountainbike Map, Maßstab 1:25.000, www.gardatrentino.it ADFC-Regionalkarte Gardasee, Maßstab 1:50.000, BVA, ISBN 9783969901670, 10,95 Euro ADFC-Radtourenkarte Südtirol/Trentino/ Gardasee, Maßstab 1:150.000, ISBN 9783969901571, 11,95 Euro An- und Abreise In Zügen mit Fahrradmitnahme bis Rovereto oder Trento: www.bahn.de Fahrrad mieten Bike4u: www.bike4u.it/noleggio-biciclette/ 42 A D F C R A D W E LT Gefahrene Strecken 1. ab Rovereto: Etsch-Radweg, Abzweig zum Gardasee bei Mori nach Torbole und Riva del Garda (ca. 25 km) 2. ab Torbole-Linfano durch das Valle dei Laghi nach Sarche und zurück (ca. 60 km) 3. ab Torbole nach Mori, dann Radweg Vallaga- rina/Etsch-Radweg nach Trento (ca. 45 km) 5. ab Trento Bahn bis Levico, dann Radweg Valsugana bis Tezze (ca. 35 km), optional weiter bis Bassano del Grappa/ Venetien (ca. 80 km)
Trentino Arco am Sarca-Radweg. Blick vom Sarcatal-Radweg auf die Burg von Drena. Torre Apponale in Riva del Garda. werden. Er reift zehn Jahre lang in kleinen Eichenfässern, dann ein weiteres Jahr in der Flasche. Eine passende Unterlage kann ein köstliches Menü oder auch eine Brotzeit sein – die Trentiner Küche ist kreativ und hat moderne sowie mediterrane Elemente. Vom Lago di Cavedine aus fahre ich ins mittelalterliche Arco. Hoch über dem Ort thront die markante Burgruine mit dem Torre Grande (Großen Turm). Die Burg verewigte 1495 der Nürnberger Ma- ler Albrecht Dürer. In den Gassen der Altstadt finden sich Paläste und Villen – auch Sissi und Franz schätzten den Luftkurort. Dann geht es zurück nach Torbole und es heißt: Arrivederci, Lago di Garda! Etsch und Via Claudia Augusta Die etwa zwei Kilometer der Viale Europa geht es steil hinauf, dann folgen Hügel mit teils safti- gen Anstiegen und anschließend scharfen Kurven am Ende einiger Abfahrten. Ab Mori radele ich dann auf dem hervorragend ausgebau- ten Etsch-Radweg und der Via Claudia Augusta nach Trento. Auf dem Domplatz befindet sich mittig der 1769 entstandene Neptunbrunnen. Auch der Dom San Vigilio und der Stadtturm Torre Civica aus dem 13. Jahrhundert ziehen die Blicke auf sich. Die mit allegorischen Figuren bemalten Cazuffi-Häuser stammen aus der Renaissance und bilden einen Bogen. Unter ihren Arkaden sitzt man in den Cafés mit Blick auf das Treiben rund um den Domplatz. Die Passeggiata (Spaziergang) vor dem Abendessen ist Tradition, bevor man in eine der lebhaften Seitengassen auf einen Aperitif abbiegt. In der Aula del Simonino taucht man in die Geschichte historischer Fake-News und ihrer Folgen ein: Die einstige Kapelle des Palazzos ist heute ein Museum, in dem man die Geschichte des kleinen Simon von Trient erfährt. Das Kind wurde 1475 tot in einem Graben an der Etsch aufgefunden, unmittelbar vor den Häusern von jüdischen Bürgern. Ritu- almordgerüchte wurden gestreut, es kam zum Schau prozess, 14 Men- schen wurden hingerichtet, weitere starben durch Folter oder in Haft. Rund eine Woche nach seinem Tod soll der kleine Simon schon sein erstes, notariell beglaubigtes Wunder bewirkt haben. Es entwickelte sich schnell ein ertragreicher Kult um den Jungen, der kirchliche und weltliche Bauten finanzierte. Über die Stadt verteilt befinden sich zig weitere sehenswerte Paläste, wie der Palazzo Meli del Monte oder der Palazzo Tabarelli. Maler Dürer verewigte auch das Castello dei Buonconsiglio. Nicht zuletzt gibt es das von Architekt Renzo Piano entworfene Museum der Wissenschaft „MUSE“. Weil das noch längst nicht alles ist, empfehle ich, in Trento, wie in Rovereto, mindestens eine Zwischen- übernachtung einzulegen. Valsugana Von Trento bis zum Valsugana-Radweg gibt es noch keine Verbindung, aber das macht nichts: Die Valsugana-Bahn be- fördert auf Gleis 1 auch Fahrräder ins Tal. In Levico Terme steige ich aus. Wie der Name schon vermuten lässt, gibt es eine Therme sowie einen Kurpark und Villen mit dem Charme früherer Zeiten. Der Radweg führt mehr oder weniger am Lago di Levico entlang, wo gebadet und gesegelt wird. Für mich geht es nun auf dem 80 Kilometer langen, hervorragend ausgebauten und beschilderten Valsugana-Radweg (Pista ciclabile della Valsugana) weiter. Er folgt ab dem Alpensee Lago di Caldonazzo der reißenden Brenta bis nach Bassano del Grappa in Venetien. Valsu- gana ist ein Seitental des Etschtals (Valle dell‘Adige). Im Norden liegt die Gebirgsgruppe des Lagorai, im Süden sind die Vizentiner Alpen. Auf der rechten Seite schaue ich auf Apfelplantagen, Weinreben und Obstgärten, auf der linken wird geangelt. In dem anfangs noch breiten grünen Tal sind die kleinen Dörfer die Farbtupfer. Valsugana hat als weltweit erstes Reiseziel die Zertifizierung für nachhaltigen Touris- mus nach den GSTC-Kriterien erhalten (Global Sustainable Tourism Council, gegründet im Auftrag der Vereinten Nationen). Der Ort Borgo Valsugana bietet mit seinen Laubengassen, den alten Häusern, Palästen, der barocken Kirche St. Rocco und der gotischen Pfarrkirche wieder viel fürs Auge, hinzu kommt noch die Burg Telvana oberhalb des Ortes. Entlang des Valsugana-Radwegs finden sich außer- dem die Burgen Castello di Pergine und Castel Ivano bei Ivano Fracena. Die sogenannten Bicigrills sind ebenfalls eine Entdeckung: Hier gibt es Cappuccino, Pizza, Pasta und was ein hungriger Bauch noch so begehren mag. An dem Bicigrill in Tezze gönne ich mir eine Pause, obwohl es im Prinzip stetig bergab geht und ich locker bis Bassano del Grappa weiterrollen könnte. Hier verlässt die Brenta die südlichen Kalkalpen und setzt ihren Weg durch das venezianische Tiefland bis an die Adria fort. Aber das ist eine andere Geschichte. Mein Fazit Die gut ausgebauten Radwege in den kleinen Seiten- tälern, die herrliche Landschaft mit Bergen und Seen im Trentino sind einen Besuch wert. La dolce vita klappt hier auch prima. Insgesamt hat die Region Trentino viel in den Radtourismus investiert und ist bequem mit dem EuroCity mit Fahrradmitnahme zu erreichen. Judith Weibrecht A D F C R A D W E LT 43 i t h c e r b e W h t i d u J : s o t o F
REISEN | Reisenotizen Erlebniswelten OBERPFÄLZER RADL-WELT Sie ist eine 500 km lange Radrunde in Form einer Acht mit acht Tagesetappen und unterteilt in sechs Er- lebniswelten mit je zwei bis drei Touren zwischen 85 und 155 km Länge. Je nach Zeit und Vorlieben können die Welten kombiniert werden: ehemalige Bahntrassen, steigungsarme Flussradwege oder lieber anspruchsvolle Mittelgebirgslandschaften? Diese Touren laden ein, die Oberpfälzer Radl-Welt zu entdecken: Die ver- träumte „Wald & Täler“-Tour (ca. 104 km) führt von Erbendorf über Waldershof, Waldsassen und Windischeschenbach zurück nach Erbendorf. Auf der anspruchsvollen, knapp 150 km langen „Zoigl & Fisch“-Tour geht es um das bekannte Zoiglbier und das älteste Teichgebiet Europas. Mit fast 155 km ist die „Sagen & Geschich- ten“-Tour eine der längsten Touren der Region, die „Vulkane & Erd- geschichte“-Tour ist die erdgeschichtlich „älteste“. Die ca. 144 km lange „Genuss & Kultur“-Tour beginnt und endet in Weiden i. d. OPf. Der Wochenmarkt in der Altstadt ist schon seit 1331 Tradition. Die „Wasserwelten“-Tour ist 85 km lang und führt an Naab, Regen und Schwarzach sowie an vielen Seen entlang. Auf der Internetseite gibt es viele Infos zu Übernachtungen, Ladestationen sowie Tourenplaner und GPX-Daten zu allen Touren. www.oberpfaelzerwald.de/radl-welt Unterkünfte enthielt 216 Betriebe. Heute ist Bett+Bike mit 5.900 Betrieben eine über Deutschland hinaus erfolgreiche Marke. Wie man sich auf Radreisen bettet ADFC FEIERT 30 JAHRE BETT+BIKE Wer vor über 30 Jahren während einer Radreise eine Unterkunft für nur eine Nacht gesucht hatte, wurde in Hotels oft abgewiesen. ADFC-Mitglied Wolfgang Reiche hatte deshalb die Idee, fahrrad- freundliche Unterkünfte zu kennzeichnen. 1995 stellte der ADFC auf der Internationa- len Tourismusbörse (ITB) erstmals „Rad+Bett“ vor, eine Initiative, die Unter- künfte auf ihre Fahrradfreundlichkeit prüfte und ein Zertifikat vergab. Das erste Verzeichnis fahrradfreundlicher Für das Bett+Bike Zertifikat muss eine Unterkunft neben der Möglichkeit, für nur eine Nacht bleiben zu können, bestimmte Kriterien erfüllen, beispielsweise müssen ein Trockenraum, eine sichere Abstellmög- lichkeit für die Fahrräder sowie Werkzeuge vorhanden sein. Das Bett+Bike Qualitäts- siegel tragen Hotels, Gasthäuser, Pensio- nen, Jugendherbergen und Campingplätze in Deutschland, Österreich, Südtirol, Däne- mark, Belgien und Luxemburg. Die Ansprü- che haben sich mit dem Boom des Radtou- rismus weiterentwickelt, auch Bett+Bike stellt unterschiedliche Anforderungen an die Unterkünfte. Für Campingplätze oder Ferienhäuser und -wohnungen gibt es je- weils eigene Zertifizierungen: Bett+Bike Camping und Bett+Bike Ferienwohnung. Sportliche Radreisende finden die passen- de Unterkunft und einen entsprechenden Service für sich und ihr Rennrad, Mountain- oder Gravelbike dank des Zertifikats Bett+Bike Sport. Das Sport-Siegel wurde im März 2025 neu aufgestellt. Bett+Bike bietet heute ein digitales in- teraktives Unterkunftsverzeichnis und ver- einfacht die Unterkunftssuche mit Filtern, zum Beispiel nach Lademöglichkeiten für das Elektrorad. Auch viele Radfernwege und -routen haben die Bett+Bike Betriebe direkt am Weg oder in der Nähe gelistet oder auf Karten verlinkt. Die Entwicklung der Marke Bett+Bike zeigt, wie eine starke Idee einen Markt verändern kann. Bett+Bike hat mit seiner Zertifizierung Maßstäbe gesetzt – auf die sich Radreisende mit ihren speziellen Bedürfnissen und ihren Qualitäts- und Serviceansprüchen verlassen können. www.bettundbike.de 44 44 A D F C R A D W E LT A D F C R A D W E LT d n a L - e l l o H - u a r F k r a p r u t a N - o e G , i n n a m t a r t S s n n e D / s u m s i r u o T r h u R , z t i i m h c S r e t e D s n a H / m o c o t o h p k c o t s . i , r e n e g e W s n e J / T Z D , l s u m s i r u o T d n a g r e b r e s e W h c s m e S n a , i l i i m x a M , n r e y a B C F D A , t r o f r e H p p i l i h P / C F D A j , t a u K s a m o h T / d a W l l r e z ä f p r e b O : s o t o F
Martina Kiderle (ADFC Bayern), Marco Volpe (PDC Tourism), Susanne Volkheimer (Haßberge Tourismus e. V.) und Petra Husemann-Roew (ADFC Bayern) bei der Preisverleihung (v. l. n. r. ). Das Goldene Pedal 2025 ADFC BAYERN VERLEIHT RADTOURISMUS-PREIS Zum vierten Mal hat der ADFC Bayern den Preis „Das Goldene Pedal“ an Radtourismus-Projekte in Bayern verliehen. Haßberge Tourismus ist Gewinner der Kategorie „Bestes Radtourismus- Gesamtkonzept“. Das Projekt „(E)-Radtourismuskonzept Haßberge“ überzeugte die Jury durch seinen innovativen und umfassenden Charakter. Die im Rahmen des Konzepts geschaffenen Erlebnisräume seien für Gäste und Einheimische gleicher- maßen attraktiv. Der Preis in der Kategorie „Beste Radtourismus Serviceidee“ geht an PDC Tou- rism. Das Projekt „Heimatradeln“ biete individuelle und authentische Erlebnisse für Radtourist:innen. Persönliche Gästebetreuung und regionale Wertschöpfung seien Kernelemente des Projekts. Hinzu komme die hohe Qualität der Routen. https://bayern.adfc.de Nationalparks, Weltkultur & Jubiläen 30 JAHRE ELBERADWEG 1995 wurde der etwa 1.300 Kilometer lange Elberadweg zwischen Nordsee und tschechischem Riesengebirge eingeweiht. Die Route zählt zu den beliebtesten Radfernwegen Deutschlands. Höhepunkte sind die National- parks Wattenmeer, Sächsische und Böhmische Schweiz sowie das UNESCO-Bio- sphärenreservat Mittelelbe und die Obstplantagen im Alten Land. Große Städte wie Hamburg, Dresden und Magdeburg, aber auch kleinere wie Lauenburg, Dessau- Roßlau, Lutherstadt Wittenberg, Torgau, Meißen und Pirna liegen an der Route. Ein Abzweig entlang der Moldau führt sogar bis Prag. In Bad Schandau ist die Ausstellung „CDFriedrich inspiriert“ zum Künstler Caspar David Friedrich zu sehen. In Radebeul feierten die Karl-May-Festtage den 150. Ge- burtstag der Romanfigur Winnetou, und Dessau begeht „100 Jahre Bauhaus“ mit Kunstausstellungen, Stadtrundgängen, Konferenzen und Veranstaltungen. Das Elberadweg Handbuch wurde zum Jubiläum aktualisiert und erweitert: Mit 21 Detailkarten weist es den Weg zu Unterkünften, Sehenswürdigkeiten, Fähren, Ladestationen etc. Erstmals gibt es Tourenempfehlungen zu besonders beliebten Streckenabschnitten mit Verweisen zu Komoot-Collections. Neu sind auch Tipps zur Anreise mit Bahn, Nachtzug oder Fernbus. www.elberadweg.de Reisenotizen REISETICKER +++ Das kostenlose Weser-Radweg Serviceheft für 2025 enthält detaillierte Kartenausschnitte, Streckenbeschreibungen, Unterkünfte und viele weitere nützliche Tipps. Die rund 520 Kilometer lan- ge Vier-Sterne-ADFC-Qualitätsradroute hat auch die Weser-Radweg-App. www.weserradweg-info.de +++ Maifeld-Radweg mit neuen Erlebnisstatio- nen: Auf der Bahntrasse Maifeld-Radweg gibt es auf der Strecke zwischen Münstermaifeld und Ochtendung neue Erlebnisstationen zu landwirt- schaftlichen Produkten wie Süßkartoffeln und das tägliche Brot. Zudem hat die Route neue Schilder, einen Wasserspielplatz, einen Barfußpfad, mehre- re Picknickplätze und für Erinnerungsfotos die Herzbank. www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de +++ Drei neue Broschüren für das Ruhrgebiet: Sie geben Auskunft über Streckenverläufe, Unterkünf- te und Servicestationen des RuhrtalRadwegs, der Römer-Lippe-Route und zum radrevier.ruhr. Die Flyer, Karten und Handbücher sind kostenlos in allen Tourist-Informationen des Ruhrgebiets er- hältlich. www.radrevier.ruhr Orchideen im Geo-Naturpark. +++ Hessen baut Radtourenangebot aus: Waldeck und Diemelstadt wollen ihre MTB-Trails bis 2028 er- weitern und in Sontra wurde Hessens größter Pumptrack sowie ein neuer Premium-MTB-Trail eingeweiht. Der 28 Kilometer lange Rundkurs „An- ger-Radtour“ soll im Frühjahr 2025 eröffnet werden. Er zeigt idyllische Dörfer im Geo-Naturpark Frau- Holle-Land und bietet Hörstationen. www.naturparkfrauholle.land, www.sontra.de A D F C R A D W E LT A D F C R A D W E LT 45 45
REISEN | Reisenotizen Sächsisches Schotterträumchen MEHRTÄGIGE GRAVELBIKE-ROUTE Der RockHead ist eine 320 Kilometer lange Gravelbike-Route, die durch die Sächsische Schweiz und die Oberlausitz führt. Sie bietet steile Anstiege, raues Terrain, naturnahe Wege und tolle Ausblicke. Die sieben Etappen haben Farbcodes und unterscheiden sich im Charakter. Zwischen 30 und 70 Kilometer ist jede Etappe lang, die Höhenmeter variieren zwischen 200 und über 1.000. Der RockHead führt von Stadt Wehlen über die südliche Oberlausitz bis ins Zittauer Gebirge und wieder zurück. Der Untergrund ist eine abwechslungsreiche Mischung aus Wald-, Feld- und Radwegen sowie Asphalt. Landschaftliche Höhepunkte sind das Elbtal, die Felsen der Nationalparkregion Sächsische Schweiz und der Naturpark Zittauer Gebirge. Zu den Entdeckun- gen links und rechts der Strecke zählen die Burg Stolpen, Dörfer mit historischen Umgebindehäusern, Kirchen, Burg und Kloster Oybin sowie das UNESCO-Welterbe Herrnhut. Eine Besonderheit des RockHeads ist die ausschließlich digitale Streckenfüh- rung: Es gibt keine Ausschilderung, die Navigation erfolgt per Smartphone oder GPS- Gerät. Die GPX-Daten lassen sich auf www.rockhead.bike herunterladen oder über die Apps von komoot und Outdooractive. Auf der Internetseite finden Interessierte außerdem Empfehlungen zu radfreundlichen Unterkünften, Fahrradverleih und Lade- stationen entlang der Strecke. Sie ist auch für Mountainbikes, E-Mountainbikes oder www.rockhead.bike Trekkingbikes mit geländetauglicher Bereifung geeignet. ADFC-KARTEN Tourenvorschläge und GPS Norddeutsche Romantik INDIVIDUELLE RADREISE IN VORPOMMERN Die „Route der Norddeutschen Romantik“ lotst Radreisen- de von Wolgast über Greifswald bis zum Kap Arkona auf Rügen. Dabei werden Inspirationsorte des Malers Caspar David Friedrich sowie seiner Zeitgenossen Philipp Otto Runge oder Carl Gustav Carus passiert. Im Zuge des Caspar-David-Friedrich-Jubiläumsjahres 2024 wurde die Route von 54 Kilometern auf 286 Kilo- meter erweitert. Die Mecklenburger Radtour bietet eine siebentägi- ge Radreise entlang der vorpommerschen Küste inklu- sive Kreidefelsen an. Startpunkt ist Stralsund. „Auf den Spuren der Romantik“ ist als individuelle Radreise (ab 719 € p. P./DZ) inklusive Fährfahrten, Gepäcktrans- port, Kartenmaterial und Erlebnisangeboten buchbar. www.mecklenburger-radtour.de 46 46 A D F C R A D W E LT A D F C R A D W E LT NEUE ADFC-RADTOURENKARTEN Neu im Programm der ADFC- Radtourenkarten sind die Karten „7-Tage-Radtour“ mit Tourenvor- schlägen. Die neuen Karten gibt es für die Insel Korsika (Maßstab 1:100.000, ISBN 978-3-96990-248-6, 19,90 €), und für Italien gibt es Tourenvorschläge von „Venedig nach Florenz“ (Maßstab 1:200.000, ISBN 978-3-96990-245-5, 17 €) sowie von „Florenz nach Rom“ (Maß- stab 1:150.000, ISBN 978-3-96990-246-2, 17 €). Ausgearbeitet hat sie ADFC-Scout Dirk Schmidt. Die GPS-Tracks lassen sich neuerdings in allen Erst- und Neuauflagen per QR-Code abrufen. Ebenfalls neu ist die ADFC-Radtourenkarte im Maßstab 1:100.000 (ISBN 978-3-96990-253-0) für 15 Euro. Istrien/Kvarner Bucht für Koblenz/Mittelrheintal Überarbeitet wurden die ADFC-Regionalkarten im Maßstab 1:75.000 (ISBN 978-3-96990-249-3), München und Umgebung (ISBN 978-3-96990-252-3), Rheinhessen (ISBN 978-3-96990-250-9) und Schleswig/Flensburg (ISBN 978-3- 96990-234-9). Erhältlich für je 14 Euro im Buchhandel und über www.fahrrad-buecher-karten.de. i a d e M e k B A V B i , r u o t d a R r e g r u b n e k c e M l , t r o f r e H p p i l i h P : s o t o F
REISEN | Touren+Tipps Info Mehr als 7.000 Kilometer Radwege laden zu abwechslungs- reichen Touren in Brandenburg ein: vom Oderbruch über den Havelradweg bis in den Spreewald. Historische Städte und viele Einkehrmöglichkeiten runden die aktive Erholung inmitten von Natur und Wasser ab. www.reiseland-brandenburg.de l l i i e b Z a n g e R / n n a m h e L n e f f e t S / r e f ä h c S s a h t t a M / e k m N a i i i l u J / g r u b n e d n a r B s u m s i r u o T : s o t o F SOMMER-BADESPASS „DA KANNSTE NICH MECKERN“ BRANDENBURG Kontinentalklima mit warmen Sommern zeichnet Brandenburg aus. Mit neun Stunden pro Tag ist der Juni hier der sonnenreichste Monat. Brandenburg gilt als das gewässerreichste Bundesland Deutschlands und hat mehr als 3.000 natürliche Seen sowie etwa 33.000 Kilometer Fließgewässer. Es ist flächenmäßig das fünftgrößte Bundesland, hat aber eine der geringsten Bevölkerungsdichten. Abseits der Städte und Ballungsräume finden sich in weiten Teilen Brandenburgs noch ursprüngliche Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Jeder achte deutsche Baum ist ein Brandenburger. Tagestour „Fontane.Rad-Route“ – von Neuruppin über Karwe „Ich bin die Mark durchzogen und habe sie reicher gefunden, als ich zu hoffen gewagt hatte.“ Theodor Fontanes Worte laden ein, Brandenburg mit dem Fahrrad zu entdecken. Ab 1859 erkundete er die Region zu Fuß, per Kutsche und Bahn. Die ausgeschilderte Fontane.Rad-Route führt heute auf rund 300 Kilometern durch das Ruppiner Seenland, das Havelland und Potsdam. So lassen sich Schlösser, Klöster und Land- schaften erfahren, die Fontane in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ eindrücklich beschrieb. Die etwa 36 Kilometer lange Tagestour startet in Fontanes Ge- burtsstadt Neuruppin und folgt zunächst dem Ufer des Ruppiner Sees bis Karwe. Weiter geht es nach Fehrbellin, einem Ort mit Ge- schichte, lange bevor Fontane ihn literarisch verewigte. Hier versank 1675 eine schwedische Armada in den Sümpfen zwischen dem Havel- und Rhinluch. Die Strecke schlängelt sich weiter durch das Havel- ländische Luch, die nordostdeutsche Bezeichnung für eine ausgedehnte, vermoorte Niederung. „Besonders aber waren es die Sumpfvögel, Kraniche und Störche, welche hochbeinig in diesem Paradiese der Frösche einherstolzierten, und mit ihnen bewohnte die Wasser ein un- endliches Heer von Enten aller Art, nebst einer Unzahl anderer Wasservögel“, schrieb Theodor Fontane. Die Weite der einst sumpfigen, später trockengelegten Ebene beeindruckt. Landwirtschaft und Torfabbau prägten die Region – mit frischer Landluft im Rücken erreicht die Tour am Ende Paulinenaue. 48 A D F C R A D W E LT
Zwiti Touren+Tipps Schwielochsee-Tour – Tour der ADFC-RadReiseRegion Seenland Oder-Spree Das Haupterlebnis auf der ca. 50 Kilometer langen Schwielochsee-Tour ist natürlich der See selbst. Wasser, so weit das Auge reicht, und eine wunderschöne Land- schaft machen die Fahrt zu einem echten Naturerlebnis. Am nordöstlichen Rand des Spreewaldes gelegen ist der Schwielochsee – mit einer Fläche von etwa 13 Quadratkilometern – der größte natürliche See Brandenburgs. Bei der Umrundung laden zahlreiche Badestellen zum Sprung ins kühle Nass ein. Startpunkt ist die mittelalterliche Stadt Beeskow. Ihr historischer Stadtkern mit der sich schlängelnden Spree, die Marienkirche sowie die imposante Burg mit ihren Museen und Ausstellungen bilden den kulturellen Auftakt. Vom 61 Meter hohen Aussichts- punkt bei Sawall lässt sich ein fantastischer Blick über den See und die umliegende Landschaft werfen. Anfang August lockt das Musikfesti- val „Jenseits von Millionen“ wieder zahlreiche Besucher:innen nach Friedland. Das Musikfestival ist ehrenamtlich organisiert und unterstützt mit den Gewinnen soziale Projekte für Kinderhilfsorganisationen. Wer die Route abkürzen möchte, setzt mit der letzten Handseilzugfähre Brandenburgs zwischen Ranzig und Leißnitz über den See. Die Perspektive lässt sich auch auf dem neuen Fahrgastschiff „Schwielochsee“ wechseln – ab Goyatz, Zaue und Beeskow werden Tages- und Abendfahrten angeboten (www.schwielochsee-schiffstour.de). Rund um den Werbellinsee Die schöne und waldreiche Tour ist etwa 35 Kilometer lang. Sie führt „rund um den Werbellinsee“ und durch das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Der Werbellinsee, mit einer Länge von knapp zehn und einer Breite von bis zu anderthalb Kilometern, ist mit mehr als 55 Metern Tiefe der zweittiefste und mit seiner Fläche von fast acht Quadratkilometern der viertgrößte Natursee Brandenburgs. Weitere Superlative? Neben dem Bodensee gilt er als zweitgrößter Schiffsfriedhof Europas. Die Rundtour beginnt in Joachimsthal. Das dortige Biorama-Projekt (Kofferwort aus Bio- sphärenreservat und Panorama) versteht sich mit Aussichtsplattform, Galerie und Café als „Gateway“ zur UNESCO-Biosphäre Schorfheide-Chorin. Zunächst führt die Strecke auf dem Berlin-Usedom-Radweg nach Eichhorst, wo der Askanierturm einen Panorama- blick über die Seenlandschaft ermöglicht. Weiter geht es auf einem gemütlichen Waldweg nach Altenhof. Hier lädt die Promenade mit dem Fontaneplatz zum Verweilen ein. Unterwegs bieten sich immer wieder schöne Badestellen für eine erfrischende Pause im klaren Wasser des Werbellinsees an. Wer eine entspannte Alternative sucht, kann in Joachimsthal, Altenhof, Süßer Winkel oder Spring auf ein Schiff der Reederei Wiedenhöft umsteigen und einen Teil der Strecke auf dem Wasser genießen (Fahrradmitnahme möglich, Anmel- dung unter 0171/542 68 67). Die Strecke endet am historischen Kaiserbahnhof in Joachimsthal. Rund um den Grimnitzsee Der Grimnitzsee ist ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere. Mit etwas Glück lassen sich seltene Arten wie Fisch-, Schrei- oder Seeadler bei der Jagd erspähen. Am südwestlichen Ufer zeigen sich in den Abendstun- den gelegentlich Biber. Der Fischotter, der ebenfalls am fischreichen Grimnitzsee beste Lebensbedingungen vorfindet, ist nur mit sehr viel Glück zu entdecken. Die etwa 14 Kilometer kurze Radrunde beginnt und endet in Joachimsthal am Bahnhof. Die gut ausge- baute Strecke bietet vielerlei Möglichkeiten zum Baden und Picknicken. An der Burgruine Grimnitz, einer Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert, geht es hinunter zur ersten Badestelle der Strecke. Durch das Waldgebiet „Gebranntes Holz“ führt die Strecke etwa fünf Kilometer nach Althüttendorf direkt am See entlang. Der Naturbeobachtungsturm Alt- hüttendorf ist ideal für die Beobachtung der artenreichen Tierwelt und bietet einen eindrucksvollen Ausblick auf den 780 Hektar großen See. Neugrimnitz lohnt einen kurzen Abstecher zur Besichtigung des Fle- dermausturms mit Infotafeln. Die Strecke führt durch ein schatti- ges Mischwaldgebiet immer direkt am Ufer des Grimnitzsees entlang zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Tipp Für das Barnimer Land gibt es ein Knotenpunktsystem. An jedem der 102 Knotenpunkte treffen mindestens drei Radwege aufeinander. Eine kleine Infotafel zeigt weitere Knotenpunkte im Umkreis an. Sie können individuell zu kürze- ren oder längeren Strecken kombiniert werden: Knotenpunkte „Rund um den Werbellinsee“: 66-50-49-98-41-49-50-66 Knotenpunkte „Rund um den Grimnitzsee“: 66-50-10-11-51-66 www.barnimerland.de/de/bewegbar.html A D F C R A D W E LT 49
DIALOG | Rätsel Die Lösung aus Radwelt 1.25: Ferien Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. L E S T Ä R S A D H7 1 S N R5 E3 S K H A4 U P F 6 Ü N G HALLO LIEBE RAD- UND RÄTSELFANS! Da bin ich wieder. Im heutigen Kreuzworträtsel sollt ihr zu- nächst Dinge finden, die normalerweise nicht am Rad, sondern an anderen Fahrzeugen verbaut sind. Das anschließend gefundene Lösungswort ergibt dann allerdings etwas, das bei jedem Fahrrad quasi „einge- baut“ ist. Nun aber schnell auf den Sattel und der Sonne entgegen. Wir sehen uns! 2 R K Euer Gerd A C H B 1. verschafft Weitblick 2. limitiert die Aufenthaltsdauer 3. bei einer Panne hilfreich 4. da entweichen eklige Abgase 5. Schraubenfestdreher 6. haben Radfahrende immer 7. da würde sich einiges ansammeln DER GEWINN Wir verlosen zwei Übernachtungen inkl. Frühstück im Hotel Bülow Residenz im Wert von 275 Euro! Hotel Bülow Residenz in Dresden Das sind zwei Jubilare, die richtig gut zusammenpassen: 30 Jahre Bett+Bike und 30 Jah- re Elberadweg. Das Qualitätssiegel Bett+Bike tragen 5.900 Gastbetriebe – so auch das Hotel Bülow Residenz in Dresden – der Stadt, die eine beliebte Station am Elberadweg ist. Das Vier-Sterne-Hotel liegt im Barockviertel der Dresdner Neustadt. Das Herrenhaus versprüht historischen Charme und einen Hauch von Luxus. Eines der 28 eleganten Zim- mer kann der oder die Gewinner:in mit einer weiteren Person für zwei Nächte beziehen. Im barocken Innenhof können die Gäste prima entspannen. Das Frühstück ist im Gewinn enthalten. So startet der Tag mit einem ausgiebigen Frühstücksbuffet. Wer danach die Sehenswürdigkeiten Dresdens besuchen möchte, kann das auch zu Fuß tun und das Fahrrad sicher im Hotel lassen. Natürlich lässt sich die Stadt per Rad ebenso erkunden oder auf dem Elberadweg zum Beispiel nach Meißen radeln, Schloss Moritzburg besuchen, zurück nach Dresden fahren und das Ambiente des Hotels Bülow Residenz genießen. Der Gutschein lässt sich nach Rücksprache mit dem Hotel und nach Verfügbarkeit einlösen. Er gilt für zwei Übernach- tungen im Doppelzimmer inklusive Frühstück. www.buelow-residenz.de | www.bettundbike.de z n e d s e R w o ü B i l Einsendeschluss 14. Juli 2025 Die Lösung geht mit Namen und Adresse an : ADFC Radwelt, Zimmerstraße 26/27, 10969 Berlin oder per E-Mail an: raetsel@adfc.de. 50 A D F C R A D W E LT TEILNAHMEBEDINGUNGEN Teilnahme ab 16 Jahren, ausgenommen sind hauptamtlich Mitarbeitende des ADFC. Teilnahme über Gewinnspiel-Agenturen oder sonstige Dritte, die Teilnehmende bei einer Vielzahl von Gewinnspielen anmelden, ist ausgeschlossen. Der Gewinn wird unter allen Teilnehmenden mit der richtigen Antwort ausgelost. l e t o H , t a v i r p : s o t o F
Impressum Herausgeber Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V., gesetzlich vertreten durch Frank Masurat, Bundesvorsitzender; der ADFC ist Mitglied im Europäischen Radfahrerverband ECF. Zimmerstr. 26/27, 10969 Berlin E-Mail: kontakt@adfc.de Chefredaktion Alexandra Kirsch (V.i.S.d.P.) Redaktion René Filippek, Moritz Kennedy An den Ausgaben wirken mit Peter Barzel, Norbert Eisele-Hein, Gerd Hasenjäger, Barbara Lücke, Frauke Maack, Judith Weibrecht Redaktionsanschrift ADFC, Redaktion, Zimmerstr. 26/27, 10969 Berlin Tel.: 030/20 91 49 80 Fax: 030/209 14 98 55 E-Mail: radwelt@adfc.de Verlag Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel Tel.: 0561/602 80-0 Fax: 0561/602 80-222 E-Mail: info@ddm.de Seiten auf Recycling-Papier gedruckt. Anzeigen DIGISALE GmbH Dom-Pedro-Str. 7, 80637 München https://digisale.org/ Anzeigenleitung: Marcus Tütsch Tel.: 089/444 43 72 70 E-Mail: marcus@digisale.org Anzeigenberatung und -verkauf: Evelin Tütsch Tel.: 089/444 43 72 70 E-Mail: evelin@digisale.org Für Inhalt und Gestaltung der Werbeanzeigen ist jeweils der Werbende verantwortlich, ebenso wie für verlinkte oder beworbene Webseiten. Gleiches gilt für QR-Codes und die durch sie erreichbaren Medien und Informationen. Grafik TREND Werbung Ernst Blumrodt, Swantje Kirchner-Blumrodt Kartografie IDSKG Kartographie & Grafik, Iris D. Kolz, www.idskg.de Titel stock.adobe.com/JFL Photography Bezug Die Radwelt erscheint viermal im Jahr und ist im ADFC-Mitgliedsbeitrag enthalten. Nachbestellungen bitte beim ADFC (Adresse s. o.) Druckauflage 108.000, 1. Quartal 2025 Nachdruck von Beiträgen und Abbildungen nur mit Genehmigung des ADFC, ISSN 1438-4612 Bundesausgabe, ISSN 1617-092x Ausgabe Hamburg Der Ausgabe ist eine Beilage von Mey + Edlich beigefügt Vorschau IN DER NÄCHSTEN AUSGABE AB 6.9.2025 ADFC-FAHRRADKLIMA-TEST 2024 Der ADFC präsentiert die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests 2024. Mehr als 213.000 Menschen haben bewertet, wie fahrradfreundlich ihre Kommunen sind. Mehr als 1.050 Orte unterschiedlicher Größenklas- sen erfahren ab dem 17. Juni, wie sie abgeschnitten haben. APULIEN Nach dem Trentino im Norden Italiens geht es nun in den Süden – nach Apulien. Die Region am Stiefel- absatz liegt am Adriatischen und Ionischen Meer. Von Alberobello aus erkunden wir die Region und starten mit den Trulli, antiken runden Kegel- dachhäusern, besuchen Monopoli und antike Stätten im Inland. PEDELECS MIT AUTOMATIKSCHALTUNG Automatisches Schalten kann den Komfort sowie die Sicherheit erhö- hen und das Material schonen. Wir schauen uns an, mit welchen Schal- tungen sich die Gänge automatisch wechseln lassen. r e l l e t s r e H , i l l l i e p a c e e h c m o b a f / i . m o c o t o h p k c o t s I , r u t n e g A l i r p A / C F D A : s o t o F +++ AKTUELL +++ DIGITAL +++ EXKLUSIV +++ DER NÄCHSTE NEWSLETTER KOMMT IM JUNI! Der ADFC informiert seine Mitglieder regelmäßig und kostenlos per Newsletter. Haupt-, Familien- und Haushaltsmitglieder können ihn über ihre eigene E-Mail-Adresse beziehen: www.adfc.de/mailadresse. Fahrrad-Interessierte und Menschen, die mehr über den ADFC wissen wollen, bestellen ihn über: www.adfc.de/newsletter. E-PAPER DER RADWELT sind im Mitgliederbereich auf www.adfc.de/login archiviert. Wer die Radwelt lieber als E-Paper erhalten möchte, kann hier wechseln und erhält den Link zur aktuellen Ausgabe per E-Mail: www.adfc.de/e-paper. A D F C R A D W E LT 51
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